Natürlich ist man nicht dumm, wenn man nicht studiert!
Im Gegenteil, es kann sogar sehr schlau sein, nicht zu studieren und stattdessen eine Ausbildung zu machen.
In Deutschland wollen nämlich immer mehr Leute studieren, weil wirklich viele glauben, man sei dumm, wenn man nicht studiert. Also mangelt es an Handwerkern. Die können mittlerweile teilweise horrende Preise verlangen, weil es kaum mehr Konkurrenz gibt.
Dementsprechend hat man heutzutage ohne Studium, aber mit der richtigen Ausbildung ganz wunderbare Aussichten auf einen gut bezahlten Job. Ein normaler Abschluss reicht hier allerdings meist nicht, man braucht schon noch eine Ausbildung.
Es gibt ja auch verschiedene Arten von Intelligenz, mathematische, sprachliche, emotionale... Und auch zwischendrin gibt es ganz unterschiedliche Begabungen, durch die sich dann entscheiden, ob man für ein Studium geeignet ist oder nicht. Ich z. B. kann mir sehr gut Fakten merken, das ist für ein Studium super. Dafür ist mein Orientierungssinn aber die letzte Katastrophe, ich könnte also niemals Taxifahrerin werden.
Erstmal ist wichtig, dass du dir keine Chancen verbaust. Also mach dein Abitur so gut wie möglich und wenn du dich dann für eine Ausbildung entscheidest, ist das auch kein Problem und du könntest später immer noch studieren.
Ich weiß natürlich nicht, ob ein Studium etwas für dich ist, weil ich dich nicht kenne. Aber wichtig sind zwei Fragen: 1. Was sind meine Interessen? und 2. Was sind meine Stärken?
Wenn du dich total für Möbel interessierst und handwerklich begabt bist, mach doch eine Tischlerlehre! Wenn du anderen Leuten etwas beibringen möchtest und z. B. gut in Englisch bist, könntest du Englisch auf Lehramt studieren.
Stell dir diese Fragen und frag dich auch, welche Berufe du dir für später vorstellen könntest und informier dich dann, ob man für diese studiert haben muss.
Wenn du dich dann etscheidest, zu studieren (man muss natürlich kein Genie sein, um ein Studium zu schaffen, heutzutage hat man ja wirklich das Gefühl, dass jeder Depp studiert), kommt es total aufs Studium an, wie schwer es ist und ob du danach einen guten Job findest. Ich zeige dir mal ein paar Rubriken auf:
Sprachen: Einfach, wenn man sprachlich begabt ist.Berufsaussichten: Unfassbar mies, da gibt es wirklich kaum was und auch beispielsweise Dolmetscher sind echt schlecht bezahlt.
Naturwissenschaften: Für die meisten Leute wohl etwas schwerer, aber natürlich auch wieder einfach, wenn einem diese Fächer liegen. Achtung: Für die meisten braucht man auch Mathe! Berufsaussichten: Okay, wenn man nichts dagegen hat, in einem Unternehmen zu landen und für das irgendwelche Forschung zu betreiben.
Mathe: Ich meine, hier schon gelesen zu haben, dass du in Mathe nur durchschnittlich bist, dann ist es nichts für dich.
BWL (oder auch Politik oder Wirtschaft): Eher einfach, wenn man sich dafür interessiert (ich z. B. verstehe nicht, wie irgendjemand dieses Fach freiwillig studieren kann, das ist doch unglaublich langweilig!). Berufsaussichten: Schlecht, weil das so viele studieren.
Informatik: Schwer, wenn man die bestimmte, logische Denkweise nicht hat, die man dafür braucht. Achtung, man braucht viel Mathe! Berufsaussichten: Ausgezeichnet, in der digitalen Welt sucht jeder Informatiker.
Musik: Wenn man mindestens ein Instrument spielt, singen kann und sich auch für die Theorie interessiert, sollte es gehen, es ist aber schon schwer. Berufsaussichten: Wenn man nicht so gut ist, das man in ein Orchester o. Ä. einsteigen kann, schlecht.
Kunst, Grafikdesign o. Ä.: Zeichnen (sei es auf dem Papier oder am Computer) muss man können und lieben. Berufsaussichten: Ich glaube, ganz okay, wenn man gut genug ist.
Philosphie (oder Ethik): Schwer, wenn man nicht gut darin ist, alte, oft langweilige und teilweise unlogische Texte zu verstehen und über gehirnversampfende Fragen nachzudenken. Wenn einem das Spaß macht, ist es super. Berufsaussichten: Wie viele Leute kennst du, die Philosph von Beruf sind? Na also.
Die restlichen Gesellschaftswissenschaften: Eher einfach, man sollte sich aber auch hier dafür interessieren. Berufsaussichten: Eher schlecht, da gibt es halt auch nicht so viele Berufe.
So Medienzeug, Management, Marketing, etc.: Auch eher einfach, aber etwas Talent (und natülich Interesse) braucht man schon. Berufsaussichten: Ganz gut.
Irgendwas auf Lehramt: Evtl. etwas einfacher als der normale Studiengang. Um dann Lehrer zu werden, braucht man auf jeden Fall sehr viel Geduld, um bei den nichtscheckenden Schülern nicht auszurasten. Berufsaussichten: Kann man jetzt noch nicht sagen, ändert sich ständig.
Psychologie: Schwer und man braucht einen recht hohen NC. Berufsaussichten: Gut.
Medizin: Schwer und man braucht einen sehr hohen NC (oder halt Wartesemester). Berufsaussichten: Excellent, Ärzte werden immer gebraucht.
Das waren jetzt so die wichtigsten Felder.
Bei den meisten Ausbildungen sind die Aussichten auf einen Job gut und in so handwerklichen Berufen ist der auch wie gesagt gut bezahlt, allerdings gibt es natürlich auch sehr schlecht bezahlte Ausbildungsberufe, z. B. Erzieher. Da müsstest du dich einfach mal informieren (Google hilft -oder Ecosia, da pflanzt du gleichzeitig noch Bäume), wenn du dich für etwas interessierst.
Wenn du partout noch nicht weißt, was du mal werden willst, kannst du auch erstmal was ganz anderes machen, um neue Erfahrungen zu sammeln und dich selbst besser kennenzulernen: Ein FSJ, ein Auslandsjahr, ein Praktikum... Es gibt total viele Möglichkeiten.
So, frei nach der Regel "eine lange Antwort ist eine gute Antwort" müsste dir das jetzt total weitergeholfen haben. ;)