Moin, und ein herzliches "hallo" an alle,
meine erste Idee hierzu ist eigentlich kein Gericht, sondern ein Getränk: schwarzer Tee mit einem kleinen Schlückchen Sahne und braunem Kandiszucker. Den gabs regelmäßig bei meiner Oma als Getränk zum Abendbrot. Und nur bei meiner Oma - meine Eltern sind/waren nicht so Freunde von schwarzem Tee, Sahne war oft nicht da und brauner Kandis fehlte auch meist. Wenns denn mal ausnahmsweise doch schwarzen Tee gab und man sich mit normalem Haushaltszucker und Kondensmilch behelfen musste, dann ist das nicht das gleiche. Und dass meine Oma "richtigen" Tee nahm und meine Eltern nur schnöde Teebeutel, mag auch eine erhebliche Rolle gespielt haben.
Diese Oma machte auch selber Schmalz, in verschiedenen Varianten. Mal mit Röstzwiebeln, mal mit Äpfeln, mal mit Speckwürfeln, mal mit verschiedenen Kräutern, sowie jeweils oft mit Gänseschmalz verfeinert. So was auf frischem Brot - herrlich. Die heutzutage käuflichen Fertigvarianten kommen da nicht so recht mit.
Diese Oma machte auch Klöße, gefüllt mit Pflaumen. Dazu Vanillesauce, bestreut mit in Butter gerösteten Semmelbröseln - ein Genuss, Auch das Rezept ist leider verschollen. Überhaupt hatte sie verschiedene sehr leckere Knödelvarianten in petto. Da verschiedene davon wohl etwas aufwändig waren, hat Mama die meisten davon leider nicht übernommen.
Königsberger Klopse sind zu nennen - bei denen war es auch egal, ob Mama oder Oma sie gemacht hatte, die waren immer toll. "Immer toll" beschränkt sich allerdings auf meine Kindheit. Irgendwann später kam nämlich Mama - angeregt durch irgendein Rezept - auf die Idee, die Klopse und Sauce kräftig mit Curry zu verunstalten. So was kann man zwar essen, hat aber nur entfernt was mit "Königsberger Klopsen" zu tun. Leider war meine Mutter von der Curryvariante so angetan, dass sie die genauen Zutaten für die andere umgehend komplett vergessen hat. Leider kein Einzelfall - es gibt verschiedene sehr leckere Gerichte, die früher gern gesehen waren - wo Mama irgendwann den entscheidenden Kniff verloren hat.
Meine andere Oma (ukrainische Wurzeln) machte ein herrliches Gulasch, ganz anders als alle anderen. Gulasch an sich war seinerzeit nicht gerade mein Lieblingsgericht, aber ihres mochte ich sehr gerne. Leider ist das Rezept dazu verloren gegangen.
So, aber neben den oben genannten leckeren Varianten gibt/gab es auch welche, die mich einerseits an die Kindheit erinnern, dabei aber andrerseits gar nicht so willkommen auf dem Teller waren/sind: diverse Suppen gehören dazu, viele Süßspeisen,... . Zu manchem gibts mittlerweile ganz brauchbare Eigenvarianten von mir (oder anderweitige Rezepte), um anderes mache ich auch jetzt noch einen großen Bogen. Wobei die Abneigung sich meist nicht an den einzelnen Zutaten festmacht, sondern es ist die Zusammenstellung. Nix, gegen Quark, nix gegen Vanillepudding - aber im Vanillepudding hat Quark nix zu suchen. Und falls doch, will ich davon eben nix auf meinem Teller haben.
Einen schönen Tag wünsche ich euch.