Die Voraussetzung für eine "gesunde" und wirklich erfüllende Beziehung ist die, dass du mit dir selber so zufrieden bist, dass du eben von deinem Partner nicht die Befriedigung deiner Bedürfnisse erwartest und auch nicht die Liebe deshalb benötigst, um fehlende Selbstliebe zu kompensieren. Es ist eben der "Fehler" und auch der Grund für das Scheitern vieler Beziehungen, dass genau das erwartet und gefordert wird (auch wenn es vielen nicht bewusst ist).
Wenn du aber zufrieden mit dir selber bist und gar kein Partner brauchst, um glücklich zu sein/werden, dann hast du die besten Voraussetzungen geschaffen, dich wirklich zu verlieben, ohne falsche Erwartungen mitzubringen.
Eine Beziehung soll eine Bereicherung darstellen. Sobald sie dazu führt, dass du als Mensch nicht mehr frei bist oder dich eingeengt fühlst etc., dann ist vllt (!) irgendetwas falsch. Aber eine Beziehung einzugehen, heißt auch als Mensch zu wachsen. Das Miteinander zu leben und zu lieben ist nämlich keine Selbstverständlichkeit und es gehört genau so Übung und Praxis dazu, wie bei allen anderen Dingen. Liebe kommt nicht einfach und bleibt dann.
Insofern ist es nicht verwerflich, Beziehungen einzugehen. Auch kann nicht pauschal gesagt werden, die einzig gute Beziehung wäre die zu uns selber und alle anderen würden uns und selber irgendwann kaputt gehen /machen. Eine Beziehung, die dich kaputt macht, ist keine solche. Dann scheint ein Ungleichgewicht vorhanden zu sein (s.o.).
Beziehungen können etwas sehr schönes und bereicherndes (!) sein. Es gibt keinen Grund, Beziehungen nicht einzugehen, weil diese angeblich uns oder andere kaputt machen würden. Menschen sind soziale Wesen, es ist psychologisch gesehen eher bedenklich, außer zu uns selber keine Beziehungen einzugehen.
Wenn du dich dafür so sehr interessierst, dann empfehle ich dir das Buch "Die Kunst des Liebens" von Erich Fromm. Da stehen genau solche und andere Dinge sehr gut wiedergegeben drinne.