Um als Lektor zu arbeiten, sollte man ein entsprechendes Studium absolvieren und erste Erfahrungen in einem Verlag sammeln. Das kann man nicht einfach an irgendwelchen Texten "üben" und nach X Übungsstunden sagen: Ich bin jetzt Lektor. Zu diesem Beruf gehören multiple Kenntnisse und langjährige Erfahrung.
Ich denke schon, dass eine Zusammenfassung und einige Seiten Leseprobe einen groben Eindruck von der Geschichte ermöglichen sollten, die dahinter steckt. So, wie es oben steht, wird sich kein Verlag damit beschäftigen, weil es viel zu viel Mühe bedeutet, sich erst durch das gesamte Manuskript zu arbeiten, bevor man weiß, um was es geht und ob die Story Potenzial hat. Ein Lektorat vorab könnte da sicher einiges richten und eine klare Struktur einbringen, zumindest jedoch nach der Bearbeitung ein aussagekräftiges Exosee erstellen. Aber bei 600 Seiten (DIN-A 5 ist hier kaum aussagekräftig,da die meisten Lektorate mit Normseiten/Zeichenzahlen kalkulieren) werden da eventuell um 3000 Euro bei herauskommen (plus-minus, versteht sich, dazu müsste man den konkreten Umfang kennen). Ein Korrektorat ist natürlich günstiger - etwa halb so teuer -, richtet aber nur Fehler der RS, Grammatik, Zeichensetzung u.ä. formale Dinge. Die Frage ist jetzt: Was haben Sie vor mit dem Manuskript? Es Verlagen anbieten, selbst veröffentlichen? - Aber wie auch immer: sprachlich sollte ein Text bestmöglich ausgearbeitet sein für jede Variante der nächsten Stufe. Wenn Sie Interesse haben: Ich biete gelegentlich ein "leichtes Lektorat" an, das heißt konkret: Ich lese das Manuskript komplett und erfasse anschließend eine ausführliche Beurteilung, in der ich auf Stärken uns Schwächen eingehe, greife aber im Manuskript selbst nicht ein außer per Kommentarfunktion. Das ist die günstigste Variante, bei der die eigentliche Arbeit anschließend jedoch vom Autor selbst erledigt wird. Kombinieren lässt sich das auch mit einem weniger teuren Korrektorat, damit die Kosten übersichtlich bleiben. Aber auch dabei ist der Autor gefordert, bspw. inhaltliche Schwächen, die sich herausfiltern, selbt noch einmal anzuschauen.
Ein Lektorat bedeutet für den Lektor oft sehr viel Arbeit und vor allem auch Zeitaufwand. Das macht kein Profi umsonst und auch nicht für Dumpingpreise, und es wäre auch naiv, das zu erwarten. Es ist ein harter Job, der eine Menge Wissen und Können und Erfahrung verlangt, ebenso wie jeder andere Beruf "von der Stange", den man erlernen muss, bevor man zum Fachmann wird. Und das lassen wir Lektoren uns natürlich auch bezahlen. Wenn Sie also eine komptente Überarbeitung Ihres Buchs wünschen, müssen Sie auch bereit sein, diese Dienstleistung angemessen zu honorieren. Die Preise dafür liegen grob im Bereich ab 5-6 Euro/Normseite und sind abhängig vom Thema, vom Aufwand und nicht selten auch vom Umfang.
BoD, Epubli, LuLu usw. erstellen quasi Bücher als Auftragsarbeit - mit oder ohne Buchhandelsanschluss (ISBN).
Cody McFadyen und seine Smokey-Barrett-Romane schätze ich
Ein gewöhnliches Taschenbuch hat im Schnitt ca. 1800 Zeichen auf einer Seite, ähnlich wie eine so genannte Normseite in DIN A 4-Größe udn mit entsprechend eingerichteten Zeilen- und Seitenabständen. Das kannst du an beliebigen Taschenbüchern im DIN A 5-Format oder in der Größe 12x19 cm durchzählen. Wenn du also auch in OpenOffice mit Normseiten arbeitest, werden die in etwa dem entsprechen, was später bei den Buchseiten im kleineren Format herauskommt, wenn man keine Experimente dort macht. Aber eigentlich sollte dir der Verlag dort entsprechen Auskunft geben, denn der weiß schließlich am besten, wie seine Bücher gesetzt und gestaltet sind und was du liefern musst, um diese Vorgabe zu erfüllen. Allerdings habe ich meine Zweifel, ob du als 12-Jährige da einen ernsthaften Verlag finden wirst. Und auch 60 Buchseiten sind nicht gerade viel, das ist eher ein Kurzroman o.ä.
Wenn du daran arbeitest, dass deine Bücher veröffentlicht werden, dann eigne dir am besten zuerst etwas mehr schriftstellerische Professionalität an. Für jemanden, der sich "Autor" nennt und ernst gekommen werden will, gibt es kein "Freitzeitschreiben". Entweder beherrscht man sein Handwerk, dann wendet man es auch an - immer und überall - oder man beherrscht es nicht. Die Verlage, die deine Bücher sofort drucken würden, schreiben dir Rechnungen dafür. Man nennt sie auch Zuschussverlage, und die drucken gegen Bezahlung so gut wie alles.
Außerdem verstehe ich nicht, was du mit "richtiger" Verlag meinst. Einen Verlag, dessen Bücher in den üblichen Buchhandlungen stehen? Oder einen Verlag, der einfach nur Bücher herausgibt? Einen Verlag speziell für Krimis? Dann solltest du vielleicht mal bei Online-Buchhändlern nachschauen, wo Bücher, die du mit deinen vergleichen würdest, erschienen sind. Die meisten Verlag haben heute Webseiten, auf denen es auch oft eine Rubrik "Manuskripteinreichung" gibt.
Am besten mal in eine Buchhandlung gehen und sich Bücher für das Erstlesealter anschauen. Gerade die "Leselöwen" haben ein großes Angebot für Erstleser. Da kannst du dir sicher wertvolle Anregungen, Sprache und Aufbau betreffend, holen.
Wenn du die Hauptfigur sterben lässt, ist sie keine mehr. Eine Hauptfigur hat die Aufgabe, eine Geschichte zu tragen, und zwar von Anfang bis Ende. Sie sterben zu lassen kann also keine gute Idee sein.
Es ist wahrscheinlich, dass ein Autor, sodenn er es überhaupt schafft, vom Schreiben leben zu können, weit mehr als ein Buch im Rennen haben muss, um ausschließlich davon leben zu können. Das beinahe automatisch voraus, dass er einen größeren etablierten Verlag im Rücken haben muss und parallel noch an den Lizenzen für Ebook, Audiobook, Übersetzungen etc. verdient, außerdem auf Leserreise geht usw. Und ein Buch ist irgendwann auch nicht mehr aktuell, dann muss das nächste folgen. Es ist also ein harter Kampf, dorthin zu kommen, es sei denn, man landet sofort einen Knaller. Aber die Chancen sind minimal. Selbst Bestsellerautoren haben meist noch andere Verdienstquellen für den Fall, dass ihre Verkaufszahlen ins Stocken geraten.
Ich bin Ghostwriter. Wenn Sie Interesse habe, schreiben Sie mir einfach eine Nachricht.
Ich glaube nicht, dass es Verlage für minderjährige Autoren in dem Sinne gibt. Wenn du ein gutes Buch geschrieben hast und ein Verlag dieses Buch will, wird ein Vertrag abgeschlossen, und im Fall von Minderjährigkeit sind die Eltern diejenigen, die ihn unterschreiben müssen, denn ohne Vertrag geht nichts. Vielleicht solltest du dich noch etwas in Geduld üben und weiterschreiben. Mit 13 hast du möglicherweise schon Potenzial, aber kaum die nötige Reife des Handwerks, die du haben müsstest, um ein "verlagskonformes" Buch zu schreiben. Dazu gehört nämlich viel Schreiberfahrung und damit verbunden meist viele Jahre Training, bis etwas herauskommt, das ein Verlag als "verkäuflich" und reif genug betrachten würde, um es anzunehmen. Wenn du jetzt krampfhaft einen Verlag suchst und nur Absagen erhältst, kann das für dich sehr enttäuschend werden. Gibt dir selbst noch Zeit, das Schreiben läuft dir ja nicht davon, so jung wie du noch bist.
Es kommt sicher auch darauf an, was es für ein Buch ist. Sachbücher u.ä. teilt man besser vorher ein, weil es so leichter sein dürfte, bestimmte Themen ein- und abzugrenzen. Romane müssen nicht zwingend in Kapitel eingeteilt werden. Man kann auch vorerst mal * (Sternchen) zwischen verschiedene Szenen oder Perspektiven setzen, solange noch alles "ineinander fließt", und später überlegen, was ggf. zusammengefasst werden kann. Dann könnte man noch überlegen, ob man lediglich mit einer Auflistung a la "Kapitel 1, Kapitel 2 ... arbeiten will oder ob Kapitelüberschriften infrage kommen. Aktuell habe ich ein Manuskript im Lektorat, in dem die Autorin Letzteres praktiziert. Ihre Kapitel heißen dann sinngemäß: "Die verrückte Familie Bernstein" oder "Bei Oma zu Besuch" - Diese Szenen sind dann jedoch streng voneinander abgegrenzt und beinhalten tatsächlich je Kapitel nur dieses eine Thema.
Es ist aber auch möglich, eine Szene trotz Kapitelwechsel fortzuführen. Dient manchmal der Spannung, mitten in einem Geschehen zu enden und mit dem nächsten Kapitel fortlaufend weiterzumachen.
Sinnvoll wäre im Unterhaltungsbereich sicher, sich vorher eine Art Storyboard zu bauen und in wenigen Sätzen abzuhandeln, was wo geschieht, welche Perspektiven benutzt werden, wann sie wechseln usw.
Wenn ich Schreibkurse betreue, wird mein Ratschlag, für jedes relevante Kapitel oder für jede geplante/wichtige Szene ein separates und ganz kurzes Exposee zu schreiben, gerne aufgegriffen, weil man so nach und nach eine komplette Übersicht über den gesamten Aufbau eines Buchs erarbeiten kann, den man anschließend wie einen "Baukasten" zusammensetzt und vervollständigt.
Das ist jedoch nicht jedermanns Sache. Diejenigen, die noch keine konkrete Vorstellung vom Verlauf einer Geschichte haben, tun sich damit oft schwer.
So pauschal wie Plastikblume würde ich das heute nicht mehr sagen. Zunächst einmal dürfte die entsprechende Autorin vom klassischen Verlag sprechen, bei dem es tatsächlich noch so funktioniert. Aber die Chancen, bei einem solchen Verlag unterzukommen, sind verschwindend gering. Parallel dazu gibt es heute diverse andere Veröffentlichungsmethoden, zu denen natürlich auch die "Bezahlverlage" gehören, aber ich denke, dass die in Zukunft auch langsam verschwinden werden. Zumindest diejenigen, die noch Autorenbeteiligungen in Höhen verlangen, für die man einen Kleinwagen kaufen kann. Es gibt heute sehr viel günstigere und sogar kostenlose Alternativen, um nur mal Books on Demand und das jüngste Beispiel Amazon Kindle Direct Publishing zu nennen. Viele Autoren nutzen diese Angebote heute und investieren anstatt in einen Verlag lieber in qualifizierte Arbeiten drum herum, für die sie ja auf diesem Weg selbst verantwortlich sind. Also Lektorat, Buchsatz, Gestaltung usw. Denn ohne "richtigen" Verlag bleibt all das am Autor hängen. Am Ende jedoch kommen oft tolle Bücher dabei heraus, die diese Investitionen wieder reinholen. Aber dann muss der Autor natürlich auch (selbstständig) die Werbetrommel rühren. Es ist ein großes Gebiet mit vielen Chancen, Möglichkeiten und Fallen, und ich denke, bevor du als 12-Jähre überhaupt über Verlage nachdenkst, solltest du erst einmal dein Buch schreiben und herausfinden, ob du das überhaupt schaffst, denn viele scheitern schon beim Vorsatz und bekommen einen gemachten Anfang nicht zu Ende.
Ja, die Bücher sind nach Fällen des Sonderdezernats Q erschienen. Der erste Fall heißt "Erbarmen", den sollte man vielleicht auch zuerst lesen, um das Team kennenzulernen. Ansonsten kann ich die Bücher von Andreas Winkelmann empfehlen - wirklich gute Thriller, ebenso die Bücher von Wulf Dorn. Wenn du mal eine Serienkillerin kennenlernen willst, bist du mit den drei Büchern von Chelsea Cain gut beraten: Gratzie, Furie und Gretchen. Nicht nur Thrill und Spannung um Serienkiller sondern auch noch Humor und gute Unterhaltung liefert Paul Cleave. Hier würde ich auch unbedingt mit dem ersten Buch "Der siebte Tod" beginnen. Die haben zwar keine Reihenfolge, aber das Buch stimmt sehr schön auf die anderen ein, die alle in Christchurch/Neuseeland spielen. An verschiedenen Stellen greifen sie ineinander über, deshalb ist es sinnvoll, sie nach Erscheinen zu lesen. John Katzenbachs "Das Opfer" würde ich allerdings auch empfehlen. Warum mein Vorredner davon abrät - keine Ahnung. Da fällt mir noch ein Autor ein: Peter James. Einfach mal im Buchhandel schauen. Seine Thriller sind auch sehr gut und teils sehr ungewöhnlich.
Wulf Dorn: Mein böses Herz
Geh doch mal auf die Seite des BKA, dort gibt es eine Rubrik "Fahndung" - unter anderem findest du da ungeklärte Mordfälle. Vielleicht inspiriert dich das.
Es gibt einen ziemlich ernüchternden, aber auch ehrlichen Text vom Bestsellerautor Andreas Eschbach zum Thema Verlagssuche: http://www.andreaseschbach.de/schreiben/verlagssuche/verlagssuche.html Die Essenz darin dürften die beiden Chancen sein, die unbekannte Autoren heute noch haben: Entweder Agentur finden (was nicht minder schwer ist als einen Verlag) oder sich an Klein- und Kleinstverlage wenden, da diese sich noch eher eingereichte Manuskripte anschauen und nicht ganz so streng den Mainstream bedienen. Prinzipiell jedoch sind die Chancen heute, einen größeren Publikumsverlag zu finden, wahrscheinlich noch schlechter als vor 10 Jahren. Andererseits gibt es heute mehr Alternativen für Autoren. Bei Ihrer Vorgeschichte würde ich jedoch empfehlen, in Bewerbungen jeglicher Art bei Verlagen und Agenturen NICHT auf die bisherigen und selbst finanzierten Bücher zu verweisen.
Jack Ketchum. Er ist zwar in einigen Kreisen auch bekannt, aber nicht so breitgefächert. Er schreibt ziemlich Hardcore, allerdings weniger um Zombies u.Co. Sein herausragendstes Werk ist für meinen Geschmack "Evil"
Weniger wichtig ist bei einer Publikation zunächst die Seitenzahl oder die Begleittexte - also Vorworte o.ä. Sobald ein Buch veröffentlicht wird, soll es ja auch von Lesern gelesen werden, und hier ist in erster Instanz die Textqualität wichtig. Das heißt, ein vorhergehendes und intensives Lektorat und anschließend noch ein Korrektorat, um Flüchtigkeitsfehler zu eliminieren, wären dabei zwingend notwendig, will man nicht riskieren, später wegen solcher Dinge Kritik einzufangen. Es ist heute leider noch immer so, dass Selbstpublikationen - egal wo - ein schlechter Ruf anhaftet, weil viele Autoren auf eine professionelle Überarbeitung verzichten - meist aus Kostengründen - oder eben diesen wichtigen Part unterschätzen. Leser sind nicht blöd, ihnen fällt sofort auf, wenn dabei "geschlampt" wird. Da du planst, on-demand zu publizieren, stehst du mit dieser Verantwortung alleine da, denn diese Druckanbieter kümmern sich bestenfalls gegen zu bezahlende Beauftragung um Stilistik, Gramatik, Rechtschreibung u. Zeichensetzung. Es ist ziemlich ärgerlich - für den Leser, der ein Buch kauft, aber auch für den Autor selbst, der im Vorfeld nicht darauf achtet - wenn ein Buch später diesbezüglich Kritiken erhält, die unnötig gewesen wären. Inhaltlich kann man es ohnehin nie allen recht machen, aber schreibhandwerklich lässt sich da schon eine Menge machen. Auch wenn keine Gewinnabsicht dahinter steht - wenn ein Buch gut ankommt, weil es qualitativ gut ist, bekommt es auch gutes Feedback und weitere Leser.