Aussagen über die Natur sind empirischer Natur und somit nicht gesichert. Überhaupt sind sie, nicht objektiv in Wahrscheinlichkeiten quantifizierbar. Du kannst sie nur über deinen Erfahringshorizont Quantifizieren. Ich sehe den Apfel 99 mal fallen, 1 mal tut er es nicht. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Apfel fällt ist dadurch nicht 99 Prozent. Denn du hast nur einen Aussschnitt des Fallverhaltens eines Apfels erfahren und zwar für 100 Äpfel. Ob bei 101 Äpfeln dasselbe passiert weißt du nicht. Du darfst und solltest annehmen, dass die Wahrscheinlichkeit 99 Prozent beträgt, kannst es aber nicht bestätigen.
Bei Aussagen über Gedankenkonstrukten kannst du absolut sichere Aussagen treffen. Denn ein Gedankenkonstrukt basiert auf einer oder mehrerer Annahmen aus welchen sich das Konstrukt bildet. Du kannst dann nach dem schema argumentieren, wenn das und das gilt, dann mus das gelten. Das normalste Beispiel ist die Mathematik:
Wenn die Natürlichen Zahlen die Menge an Zahlen ist, die sich aus der Addition zweier beliebiger Natürlicher Zahlen ergibt, dann weißt du, wenn ich 2+2 addiere(2 ist eine natürliche Zahl) ist das ergebnis eine natürliche Zahl.
Rund ist ein Objekt, wenn bei ihm alle Punkte den selben Abstand zu einem Mittelpunkt haben. Ein Kreis ist ein Objekt, bei dem alle Punkte denselben Abstand zu seinem Mittelpunkt haben. Also weiß ich 100 Prozentig, der kreis ist rund.
Und mal ein nicht mathematisches Beispiel:
Göttlich ist ein Wesen, welches jede menschliche Erkenntnis und Vorstellungskraft übersteigt. Was ich zu 100 Prozent dadurch weiß ist, dass ich Gott nicht beweisen oder wiederlegen kann. Das ist dasselbe wie sich zu fragen, ob ich beweisen kann, dass es etwas gibt was meine Vorstellungskraft übersteigt. Ich kann vielleicht sagen, Zeus ist ein Hirngespenst, Blitze entstehen, wenn sich Wolken entladen. Dann habe ich nicht bewiesen, dass es keinen Gott gibt, sondern stelle zu meiner Ernüchterung fest, dass Zeus und Blitze wohl kein Gott sind. Ich kann vielleicht in näherer Zukunft beweisen, dass Eva nicht aus der Rippe des Adams gewachsen ist, dass Allgütigkeit Gottes Schwachsinn ist(typisvhes Atheistenargument). Dann habe ich genausow wenig bewiesen dass es Gott nicht gibt. Zu meiner Ernüchterung stelle ich fest, dass die Bibel ausschließlich Schwachsinn beinhaltet, und das wohl der Christliche Gott keiner ist. Nicht bewiesen habe ich, dass es keinen gibt.