Fühle mich verletzt und stark unter Druck gesetzt. Wie kann ich dem Ganzen ein Ende setzen?

Hallo,

Sorry, ich habe zwar schon vor paar Wochen so eine ähnliche Frage gestellt, aber ungenau formuliert.

Ich habe seit einiger Zeit Probleme mit meinem Vater, da ich seine folgende Erwartungen nicht erfüllen kann. Ich fühle mich von ihm einfach kontrolliert und sehr stark unter Druck gesetzt, was soziale Kontakte, Beliebtheit, Partner- oder Freundschaften angeht. Auch macht er sich viel zu viele Sorgen um mich was mich auf stört.

Beispielsweise hatte ich noch nie richtig was mit Jungs zutun, hatte noch nie einen Freund ect. Um ganz ehrlich zu sein treffe ich mich höchstens 1-2 Mal im Monat mit Freunden, da sie wegen Arbeit selten Zeit haben. Und wenn ich mich mit ihnen treffe, dann treffen wir uns entweder außerhalb oder wir gehen zu ihnen Nachhause, aber sie sind nie bei mir.

Deshalb sagt mein Vater ständig, dass ich keine Freunde habe und das Leben bei mir sehr schlimm geworden sei. Dann zwingt er mich in einen bestimmten Sportverein zu gehen, an dem ich gar kein Interesse habe. Auch sagte er immer wieder, ich solle auch mal jemanden einladen, obwohl ich das gar nicht möchte. Besonders schlimm wird es, wenn wir uns streiten oder ich ihn mehrmals an etwas erinnere oder sage was ihm gar nicht passt. Es kommen dann nämlich Sprüche die mich wirklich sehr verletzen, runterziehen und meinem Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl sehr gut tun *Ironie*   (wie z.B. " Du bist so was von dumm/langweilig. Kein Wunder dass du keine Freunde hast." oder "Du wirst nie die Möglichkeit haben auch mal einen netten Jungen kennenzulernen" usw.) 
Allerdings habe ich ihn noch kein einziges Mal sagen hören, dass er mich lieb hat oder zumindest mich so akzeptiert wie ich bin.

Ich halte es einfach nicht mehr aus, wenn es mit ihm so weitergeht. Es geht mir einfach sehr schlecht, dabei wenn ich mir ständig diesen Sch*** anhören muss. Dieses Schuljahr mache ich meinen Abschluss und werde ihn einfach nicht schaffen wenn es so weitergeht, da ich mich dann noch schlechter auf die Schule konzentrieren kann.

Wie soll ich drauf reagieren? Wie kann ich dem Ganzen ein Ende setzen? Und wie kann ich am besten kontern?

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Hallo Kitty,

wie sieht es denn mit der Schule aus in der Zwischenzeit? Wie ist das Schuljahr gelaufen? Wie hat es sich mit Deinem Vater entwickelt??? Du fragst, wie Du am Besten kontern kannst, und ich möchte Dir antworten: gar nicht kontern solltest Du.

Sondern vielmehr versuchen, Deinen Vater besser zu verstehen und ihm mehr entgegen kommen, ihn nicht so abblocken. Denn das schaukelt Euch hoch in das, was Du dann als "Er schadet meinem Selbstwertgefühl" endet.

Aber auch, indem Du mehr auf ihn eingehst: er macht sich Sorgen um Dich, er meint es gut, das ist es, was liebende Menschen eben tun und gute Eltern sind die schlimmsten. Die werden dann nervig. Also gib ihm die Chance, Dir zeigen oder sagen zu können, wie unglaublich sehr er Dich liebt.

Leg Dich nicht auf etwas Rebellisches fest wie: Ich will das einfach nicht. Damit schaffst Du Fronten, blockierst Deinen Vater und machst ihn hilflos und letztlich auch wütender. Du musst mehr verstehen lernen, was Deinen Vater bewegt und antreibt. Du musst ihn fragen, ihn reden und sich erklären lassen. Und dann verhandelt ihr eine Lösung, in die auch Du Deinen Teil hineingibst, in der auch Du ihm entgegen kommst.

Wenn das gelingt, wirst Du Dich auch wieder mehr geliebt fühlen.

Das ist der Vorschlag aus meiner Erfahrung. Alles Gute Euch miteinander und für die Schule!

LaToulousaine

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Keine Lust auf Schule oder Arbeit. Kann mir einer helfen?

ICH BITTE EUCH NEHMT EUCH DIE ZEIT UND LEST EUCH DAS DURCH: Also hallo erstmal, ich bin 16 jahre alt und gehe in die 10. Klasse. ich hatte schon mal ne depressive Phase wegen der schule, also ich konnte da mehrere monate nicht hingehen weil ich einfach ausgebrannt war. ich glaube ich bin es immer noch. Als ich früher eingeschult wurde, ging ich sehr gerne hin und auch später ging ich gern hin nur irgendwann wurde es schlimmer. ich hatte irgendwie keine lust, weil ich sowieso nichts lerne. meine lehrer, brechen mich sowas von an mit ihrer blöden art. wir haben gesellschaftslehre statt politik, erdkunde, geschichte etc. alles in einem sozusagen. und ich liebe eigentlich geschichte und auch erdkunde und politik auch und so vieles nur mein "toller" lehrer bringt uns irgendwie bei wo welcher reis angebaut wird -.- ich hab die nase voll dann meckert er immer über sein privatleben und in den anderen fächern ist es auch nicht besser... unsere mathelehrerin überhäuft uns mit hausaufgaben... Aber es ist nicht nur das sondern generell die tatsache, dass ich so viele stunden ruhig sitzen muss und mir so einen schwachsinn anhören muss der mich nicht interessiert. warum lerne ich nicht wie man rechnungen bezahlt? stattdessen lerne ich was ein Boxplottdiagramm ist... keiner kennt das. meine eltern kommen auch so im leben zurecht ohne zu wissen was das ist, also wieso muss ich mir das dann antun? Immer wenn ich dran denke dass wir schule haben hab ich so ein fluchtgefühl ich will nur weg einfach abhauen von allem und frei sein. Ich will beim sonnenaufgang aufstehen und vogelzwitschern hören ich will die natur riechen die frische luft, die pflanzen, ich will klavier spielen und trainieren ich will leichtathletik trainieren, ich will dragonball gucken ich will frei sein ich will spaß haben und nicht schule oder arbeit. ich habe angst davor, bald jeden morgen aufzustehen und zu wissen: Mein leben handelt nur von arbeit, ich brauche das geld also schmeiße ich mein leben und meine interessen zurück oder gar weg nur um zu arbeiten und wenn ich dann mal alt bin, werd ich sicher noch krank und muss dieses geld dann verbrauchen um gesund zu werden? Nein ich will FREI sein. Ich will niemals arbeiten und nicht in die schule gehen ich will die welt selber entdecken und in die kirche gehen und wie gesagt klavier spielen und training und soweiter und soweiter. Die schule ist eine qual für mich seelisch und körperlich. ich will im lotto gewinnen um nie mehr zu arbeiten. kann mir einer helfen? Weiß einer wie ich meinen Traum verwirklichen kann? alle möglichkeiten will ich kennen. oder was mache ich damit mir schule spaß macht? vielleicht ist es besser glücklich mit schule/arbeit zu sein als unglücklich auf ein wunder hoffend. Danke dass du dir die zeit genommen hast, das zu lesen!

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Hallo Baxnoj, es gibt so verschiedene und so ungewöhnliche Wege im Leben, dass es tatsächlich möglich ist, ein Leben zu führen, das Dir Spaß macht, das sich nicht nur um die Arbeit dreht. Ich habe mal einen Bericht über einen Mann in der Schweiz gelesen, der hatte gar keine eigene Wohnung, also auch keinen Bedarf, seine Miete zu verdienen, der hat einfach mal hier oder da ein bischen gearbeitet, dort gewohnt und ist dann weiter gezogen.

Der war sehr frei zum Beispiel, ein Außenseiter, aber er hat sein Leben so gelebt, wie er das wollte, wie es für ihn passt. Ich finde solche Lebensentwürfe toll, weil sie eben genau diesen Mut erfordern: nicht dazu zu gehören. Aber vielleicht lohnt es sich: wenn ich mir so meine Nachbarn und Kollegen anschaue, dann erschrecke ich, weil da so viel Unglück und Frust sind über die Zwänge, in die diese Menschen sich begeben haben. Insofern lohnt sich der innere Kampf für die eigene Freiheit.

Was Du mit Dir selber klären musst, ist einfach nur, wieviele finanzielle Zwänge Du hast: Wohnung, Bedarf an Essen oder Kleidung, Auto, Urlaub. Je mehr Du davon brauchst oder willst, umso mehr wirst Du in Druck kommen, Geld zu verdienen. Wenn aber Geld verdienen, Dich unfrei und unglücklich macht, dann ist es ratsam, einfach Deine materiellen Ansprüche richtig runterzuschrauben und Dich nach alternativen Möglichkeiten umzuschauen.

Leb Dich aus, löse Dich von Ängsten, etwas anders zu machen als die anderen oder als Deine Eltern oder als viele Menschen um Dich herum. Spiele halt viel Klavier, wenn es Dich glücklich macht, wer weiß, was sich da entwickelt, woran Du heute noch gar nicht denkst: Du zensierst Dich vielleicht einfach zu sehr in Deinem Kopf, Du beurteilst oder verurteilst das, was Du gerne tust, zu sehr. Weil es vielleicht in irgendein Schema nicht hineinpasst oder nicht sein darf, aber sein möchte. Dann lass es sich entwickeln.

Dennoch möchte ich noch das Folgende schreiben: mit Zwängen, Pflichten und Notwendigkeiten im Leben kann man auch leben lernen, ohne ein schrecklich unglücklicher und unfreier Mensch zu sein. Freiheit ist letztlich etwas sehr innerliches, eine Art zu Denken und zu Fühlen, wir sind nicht frei, nur weil wir keine Arbeit haben oder unfrei, weil wir etwas Unangenehmes oder Pflichterfülltes tun. Freisein entsteht in uns, aber dieses Gefühl tut sich schwer, weil wir eingebettet sind in ein Umfeld mit seinen Ansprüchen und Erwartungen an uns und mit seinen Wertvorstellungen, die wir instinktiv aufnehmen. Sich davon zu lösen, bedeutet schon sehr viel innere Freiheit, sehr viel Abstand auch zu all dem.

Was ich also sagen will ist: Zwänge, Pflichten, Notwendigkeiten müssen uns nicht zwangsläufig erdrücken, es ist eine Herausforderung im Leben, diese Zwänge zu gestalten und über sie zu bestimmen. Sich in einem gewissen Maß - so wie es gut tut - auch für sie zu entscheiden - so muss auch ein begeisterter Klavierspieler langweilige Fingerübungen tun, weil es einen Wert hat, leichtläufige Finger zu haben. So muss man eben auch mal arbeiten, weil Freiheit nicht fair ist, wenn andere dann für Dich aufkommen müssen und deshalb in ihrer eigenen Freiheit und Entfaltung unter Druck kommen. Das ist eben auch nicht gerecht oder nett. Doch das ist nicht, was mir hier wichtig ist, Dir zu sagen.

Wichtig ist mir, zu sagen, dass Du Dir die Freiheit nimmst, über Deine Zwänge zu entscheiden, weil sie für ein wichtiges persönliches Ziel wichtig sind. Und dass Du innerlich Abstand gewinnst, wenn sie Dir zu viel werden. Dass Du abschätzen lernst, wann es Zeit ist, etwas Konkretes an Deiner Situation zu ändern. Und wenn ein bürgerliches Leben mit Häuschen und Garten oder das Streben nach sozialem Prestige über Dein Engagement in Schule, Studium und Beruf zu viele Zwänge bedeuten, Dich unfrei machen und unglücklich, dann gehst Du halt einen anderen Weg. Dann nimmst Du in Kauf, was Du nicht haben  kannst, damit Du etwas erreichst oder lebst, was Dir wichtiger ist. Probier es aus, was das sein kann. Spiel mit dem, was Dir das Leben an Fragen in den Weg legt. Wie ein Jongleur, der mit vielen Bällen gleichzeitig spielen musst, spielst Du mit den Herausforderungen der menschlichen Existenz. 

Bei diesem Spiel, bei dieser Reise durchs Leben wünsche ich Dir viel viel Erfolg und Freude.

LaToulousaine

PS: und lass Dir nicht erzählen, daß man kein Klavier mehr spielen  kann, nur weil man einen zehn-Stunden-Tag im Büro hinter sich hat. Gerade weil man einen langen Tag, ist es schlau, besonders viel Klavier zu spielen. Alles Gute für Dich

  



 

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Hallo!

Es gibt kein anderes Tier, das so sehr liebt wie eine Katze. Du bist nie nur ihr  Dosenöffner, gewiss auch - das ist keiner Katze zu verübeln - , aber nicht nur, das erkenne ich bei meiner Katze zum Beispiel, dass sie zuerst mich begrüßt, erst auf mich zukommt, dann an ihr Futter geht. Oder dass sie sehr oft gurrt, wenn sie mich sieht oder wieder sieht. Dass sie mich sucht, auch wenn sie satt ist. Oder dass sie mir zublinzelt, weil das ein Ausdruck von Wohlergehen ist: es geht mir gut mit Dir. Im übrigen laufen Katzen auch weg, wenn es ihnen nicht gut geht - egal wie viele Dosen Du öffnest, das machen andere Leute für sie nämlich auch!

Sie liebt schon ihre Menschen, umso mehr, je lieber, je geduldiger und je respektvoller sie mit ihr umgehen. Also nie schimpfen, nie Gewalt, keine Fusstritte, wenn sie im Weg steht, nie laut werden, akzeptieren, wenn die Katze nicht so will wie Du. Wenn Sie Dich nervt, bleibst Du ruhig und sanft. Sie hat ihren eigenen Willen, das fällt uns manchmal schwer anzunehmen, weil wir bedürftig sind und wir brauchen, was wir wollen. Katzen geben viel, wenn Du ihr die Freiheit lässt zu entscheiden, wann sie es für den richtigen Zeitpunkt hält. Katzen lehren uns, anderen ihren Freiraum zu lassen, das ist eine sehr reife Form von Liebe. Und wenn Du gut zu ihr bist, geduldig und immer ruhig, nie laut, immer zärtlich, das alles dankt sie Dir mit Liebe und Vertrauen. Und gleichzeitig macht sie aus Dir sogar einen besseren Menschen, denn ich glaube, dass liebevolle, respektvolle Menschen bessere Menschen sind als wir sein können.

Eine Katze trauert übrigens auch, wenn Du das Haus verlässt - meine sitzt weinend hinter der Tür zum Beispiel - oder sie ist traurig, wenn Du gar nicht mehr kommst. Sie ist auch sehr sehr treu, auch in ihrer Trauer. Ich hatte meine Katze zum Beispiel vor einem Umzug zu meiner Mutter gebracht, es hatte drei Monate gebraucht, bis ich wieder da war: in der ganzen Zeit hat sie nie die Nähe zu meiner Mutter gesucht wie zu mir. Und als ich nach der langen Zeit wieder da war, ist sie abends sofort wieder zum Beispiel mit zu mir zum Schlafen gekommen - das hatte sie nie bei meiner Mutter gemacht, auch wenn sie es noch so sehr versucht hatte.  Sie hat im übrigen meine Mutter nie so angenommen wie mich - obwohl meine Mutter ihr auch Futter gibt und lieb zu ihr ist. Meine Katze kommt nie auf ihren Schoss, geht nie nachts bei ihr schlafen. Nur bei mir. Ich bin ihr Mensch. Mich liebt sie mehr und immer.

Also liebe Deine Katze ganz doll, sei liebevoll, geduldig, achtsam, sanft und leise, nie laut - Katzen sind sehr feinsinnige Tiere, sie vertragen das Laute, Wilde nicht so, darauf sollte man achten und es tut einem selber übrigens auch gut, finde ich. Sei dankbar für die Zuneigung, die sie Dir gibt. Und ehre das Vertrauen, das sie in Dich hat. Sie braucht Dich, ja. Aber sie würde nie nur bei Dir bleiben, nur weil sie Dich braucht. Ich kenne Katzen, die ihre Leute verlassen haben und umgezogen sind! Die haben sich Menschen gesucht, bei denen sie eben mehr bekommen als nur Futter. Eine Katze bleibt bei Dir, weil sie es gut bei Dir hat. Nur Futter reicht also nicht, es braucht schon ein gutes Verhalten der Katze gegenüber. Und wenn man es gut hat miteinander, dann ist das der schönste Grund zu lieben. Und ein Ausdruck von reifer Liebe, nicht von abhängiger Liebe. Das ist es, was Du mit Deiner Katze erleben kannst.

Und wenn Du jetzt kleine Kätzchen hast, hast Du die beste Möglichkeit, das sie gleich von Anfang lernt, wie gut sie es bei  Dir hat. Das macht es ihr leichter, Dich zu lieben. Sie hat ein gutes Katzenleben bei Dir und wird Dir dankbar sein, ihr habt ein schönes Leben miteinander, das ist dann gut für Euch beide. Das ist der beste Grund und ein echter Grund, sich ganz doll liebzuhaben! Und genau das tun Katzen. Also viel Freude miteinander.

Herzliche Grüße auch an Deine Katze

LaToulousaine

 

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Hallo

Wütend werden Menschen aus unterschiedlichen Gründen: manche fühlen sich hilflos und reagieren wütend, damit entkommen sie dann ihrer Ohnmacht und mobilisieren Kräfte. Das stelle ich mir wie beim Motor eines Autos vor. Die Wut ist der Motor, damit das Auto fahren kann. Depressive Menschen zum Beispiel können oft nicht wütend sein und bleiben in der Hilflosigkeit hängen, also handlungsunfähig. Insofern ist Wut etwas Gutes - wenn auch nicht immer die einzige Möglichkeit zu reagieren.

Diese "gute" Wut kann aber entgleiten, da wo sie keine Grenze findet, also das Gegenüber nicht mehr achtet sondern es vor lauter Wut bereit ist auch zu zerstören. Diese Art der Wut ist wie die normale Wut auch narzistisch, sie schützt das Selbst, aber die ungute Wut geht zu weit. Die verletzt das Gegenüber nicht nur, sie nimmt es in Kauf oder zielt sogar darauf ab, es zerstören zu wollen. Diese Art der Wut ist sehr unbeherrscht dann. Das Ich ist so gekränkt, dass es vollkommen Rot sieht. Das ist übersteigerter Narzissmus.

Bei der gesunden Wut ist das Ich auch verletzt oder gekränkt, also betroffen, aber findet und achtet Grenzen - wenn Du so willst bleibt das Ich in der Lage, den anderen als Subjekt noch wahrzunehmen, wo die narzistisch übersteigerte Wut, den anderen nur noch als Objekt, als Sache sieht. Das Subjekt verliert sein Recht auf seine Existenz, es verkommt zur Sache.

Das Ich in der gesunden Wut schafft es im Grunde noch, Regeln, Gesetze, Ordnung, Werte oder Autorität zu achten, weil es sie gut integriert hat. Das Ich in der narzisstisch überzogenen Wut hat eine Ordnung in der Welt eben nicht integriert, kennt keine Regeln von außen, die einzige und oberste Autorität ist es selbst gewissermaßen. Deshalb geht dieses Ich dann auch zu weit in seiner Wut, es handelt zerstörerisch. Da liegt aus meinem Verständnis der Unterschied.

Zu unterscheiden sind beide wohl dadurch am Besten, dass das Ich in der gesunden Wut einsieht, wenn es zu weit gegangen ist und doch mal jemanden verletzt hat. Dieses Ich ist zu einem "Es tut mir leid" fähig. Das Ich in der narzistischen Wut schafft diesen Schritt nicht: Es ist völlig im Recht in seinem Verständnis der Ordnung der Welt. Es ist daher nicht wirklich fähig zur Einsicht, wenn es Schaden bei anderen Menschen anrichtet. Entschuldigungen bleiben dann immer gekünstelt.  

So weit mit meinen Einblicken in diese Materie! Vielleicht hilft es Dir weiter.

LG

LaToulousaine  

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Hallo!

Ich finde es ganz toll, dass Du dich verändern möchtest und dann ausgerechnet auch noch eine Eigenschaft, mit der Du im Job viele einfach so platt machen könntest und es in Bullozer-Manier auch weit bringen kannst. Es wimmelt vor Selbstbehauptungstrainings, weil jeder irgendwie Panik hat, zu kurz zu kommen oder unterzugehen. Und da kommst Du und findest Dich zu dominant. Das ist ja super!

Um es vorwegzunehmen: es ist schon gut, dass Du auch dominant sein kannst, denn manches Mal wirst Du es sein müssen. Aber mehr um Dich zu schützen als anzugreifen oder andere zu vernichten. Setze diese Eigenschaft wohlbedacht ein, zu Deinem Vorteil, aber nur da wo Du damit anderen nicht schadest und manchmal zu Deinem Schutz, da wo andere Dich vernichten oder benutzen oder zu ihrem Vorteil zerstören wollen. Hier scheint es mir klug zu sein, sich mit ethischen und philosophischen Fragen mal auseinanderzusetzen, Werte für Dich zu finden, an denen Du dich orientieren kannst. Ich will sagen: Dominanz weise einzusetzen, gut zu dosieren und unterscheiden zu lernen, wo sie angebracht ist und wann nicht. Und ein Gespür für das rechte Maß zu finden.

Der Mensch kann sich ändern - da möchte ich mit Blick auf viele Antworten hier festhalten. Das menschliche Gehirn - auch das von Erwachsenen - verändert sich permanent, wir können neue Wege und Verbindungen in uns verankern. Ich verstehe den Menschen also nicht als festgezurrt und für alle Zeiten fest determiniert, auch nicht von kindheitlichen Prägungen. Wir können diese analysieren, ihren Einfluss auf uns verstehen und uns dann entscheiden, ob wir sie beibehalten oder uns ändern. Wir haben es  - vor allem uns selbst - in der Hand. Ans Verändern glaube ich, weil ich den Menschen als ein Wesen verstehe, das sich mit allen Eigenschaften so auf einer kontinuierlichen Skala bewegt. Ich glaube, dass Menschen - vor allem psychisch gesunde Menschen - wendig und flexibel sind, dass sie sich in jeder Situation zurechtfinden und sich ihr anpassen können.

Aber wie kannst Du Deine Dominanz nun zügeln oder in den Griff bekommen? Wenn Dominanz bedeutet, dass andere kleiner werden neben Dir oder eingeschüchtert sind, dann rate ich Dir, zu lernen, anderen mehr Raum zu lassen. Fragen zu stellen, Interesse zu entwickeln an ihnen und zuzuhören, sehr aktiv zuzuhören. Habe ich Dich richtig verstanden usw statt Hast Du mich richtig verstanden? Oder die Fragestellung: Was brauchst Du? Wo sitzen Deine Interessen und Bedürfnisse? Nicht um Menschen zu manipulieren, sondern um zu lernen, anderen Menschen zu begegnen, sie wahr und ernst zu nehmen, Dich ihnen - wohlwollend, interessiert, verständnisvoll, neugierig, mehr verzeihend als verurteilend und fordernd - zuwenden und Dich selber mal im Schrank zu lassen für einen Moment, dabei kann  so etwas helfen wie ein Ehrenamt oder ein Praktikum mit behinderten Menschen, vor allem mit geistig behinderten Menschen. Diese verlangen ganz automatisch von Dir, dass Du Dich sehr auf sie einstellst und sie mit ihren Schwächen annimmst. Das formt eine gute innere Haltung anderen Menschen gegenüber!

Die Methoden des Therapeuten Carl Rogers finde ich auch sehr gut: Du lernst da, so mit dem anderen zu sprechen, dass er sich verstanden und gehört fühlt und das sorgt für ein sehr sehr gutes Klima. Vor allem baut es die Angst ab, vom anderen gefressen (dominiert) zu werden, die Menschen öffnen sich und gehen ins Vertrauen miteinander. Was das bewirkt und was da losgetreten wird - an Teamgefühl - das ist ganz erstaunlich. Außerdem ist der Ansatz von Schulz-von-Thun sehr interessant (Miteinander reden). Er hat auch Bücher über Veränderungsrichtungen geschrieben, die für Dich interessant sein könnten. 

Weniger dominant soll also nicht heißen, dass Du Dich unterordnest, verleugnest, verlierst oder aufgibst. Es wäre das falsche Extrem und würde nicht funktionierten. Du musst ein Gespür für Dich selber, für den anderen Menschen vor und für Situationen gewinnen: an Umsicht gewinnen. Deshalb eben Kommunikation, Zuhören, zugewandte Gesprächsführung. Damit Du nicht von Deinen Kollegen als "untergeordnet" wahrgenommen wirst, falls Du anfängst, mehr zuzuhören, rate ich Dir, sehr genau darauf zu achten, was Du sagst. Es macht eine tolle Wirkung, nur an den wichtigen Stellen das Richtige und Wesentliche zu sagen. Oder zum Beispiel einen Gruppenprozess nicht dominant leiten zu wollen, sondern ihn mehr zu moderieren. Du kannst Dir auch aufschreiben, wann Du Dir besonders dominant vorkommst und Dir dann überlegen, was Du anders hättest machen können. Welche Alternativen es geben könnte und die dann mal ausprobieren. 

Dein Projekt finde ich sehr wertvoll und einer der besten Beiträge zu einer friedlichen besseren Welt. Auf dem Weg dahin wünsche ich Dir Spaß, viel Neugierde auf die Menschen um Dich herum, gute Überraschungen und sehr viel beruflichen wie persönlichen Erfolg.

Es grüßt Dich herzlich

LaToulousaine

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Hallo!

Hat Dein Psychotherapeut keine Vertretung???? Ruf doch mal bei der Psychotherapeutenkammer an, ob Du kurzfristig einen Termin bekommen kannst bei einem anderen Therapeuten, Hauptsache, dass Du jemand hast. Vielleicht weiß Dein Hausarzt auch eine Vertretung.

Was hast Du denn mit Deinem Therapeuten erarbeitet, was Dich von diesem inneren Druck entlasten könnte? Kannst Du daran anknüpfen in dieser Phase? Kannst Du es Dir von der Seele schreiben??? Und es dann Deinem Therapeuten vorlesen bei der nächsten Sitzung? Dann ist es so als ob Du mit Deinem Therapeuten sprichst....

Was gibt es, was Dich entlasten kann von dem inneren Druck, der Dich antreibt? Was hast Du bislang gemacht, wenn Du diesen Druck hattest, was hat funktioniert, was eher nicht? Ich bin da jetzt sehr in einem bestimmten Verhalten drin.... es ist ja auch ein seelischer Druck oder?? Deshalb dachte ich an einen Ersatztherapeuten oder eben an das Schreiben.

Oder spazieren gehen und mit Dir selber sprechen und alles von der Seele reden. Oder ein Tier sanft streicheln, ruhig atmen dabei, das weiche Fell wahrnehmen und Dich liebevoll fühlen? Zu Dir finden. In die innere Ruhe, in der Du keinen Druck hast. Diese Phase nutzen dazu, es auszuprobieren, was Dir hilft und Dich motivieren, es dann Deinem Therapeuten zu erzählen.

Und wenn es gar nicht geht......Dann geht das Leben auch weiter und Du wirst es beim nächsten Mal ein bischen besser schaffen. Ich wünsche Dir Kraft.

Ganz liebe Grüße

latoulousaine

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Hallo!

Wenn Du wissen willst, ob Depressive morden können, antworte ich Dir: nein. Depressive Menschen tun eher sich selber etwas an als anderen, sie kehren Aggressionen gegen sich selbst. Depression bedeutet außerdem auch nicht so sehr Wut - wer noch Kraft für Wut hat, ist noch nicht depressiv (genug). Depressive haben in der Regel für Wut, Hass oder so gar keine Kraft, sie brechen in sich selber zusammen und finden da nicht mehr heraus, leiden an sich und am Leben und beenden dies, indem sie - wenn es ganz schlimm kommt - sie sich etwas antun. Es geht ihnen darum, ihre eigenes Leiden zu beenden, nicht anderen Leid zuzufügen.

Wenn Du wissen willst, bei welchen psychischen Krankheiten, es zu schweren Aggressionen kommen kann, dann denke ich eher an psychotische Zustände. Aber auch ist es nicht Hass und Wut, der antreibt, sondern wahnhafte Zustände, starke Bedrohungszustände, Verschwörungsszenarien der abstrusesten Art, bei denen diese Menschen gewalttätig werden können, weil sie sich innerhalb ihres Wahnes - also einer Art schwerster biochemischer Veränderung des Gehirns - verteidigen wollen. Sie leben im Rahmen ihrer Krankheit im Grund in einer völlig verzerrten Welt und verlieren den Bezug zur Realität. Hier gilt es, auch mit Medikamenten die Biochemie zu stabilisieren.

Mit Borderlinern kenne ich mich nicht so gut aus, ich weiß nur so viel, dass es hier auch zu starken selbst schädigenden Aggressionen kommen kann und auch mit Todesfolge für sich selber.

Besonders gefährlich sind Psychopathen, weil sie gar kein Mitgefühl für ein Opfer empfinden können, keine Reue oder Gefühle, die andere als schmerzfähiges und leidfähiges Wesen wahrnehmen können. Vielleicht kann auch eine stark narzistisch geprägte Persönlichkeit anderen etwas antun, weil sie überzeugt sind, dass es ihren Zwecken dient, sie rechtfertigt oder weil so ein ausgeprägter Narzissmus einfach auch einen schmalen Grad geht ins Psychopathische.

Warum willst du so etwas wissen eigentlich?

LaToulousaine

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Hallo MaxMarcel!

Einsamkeit und Sehnsucht kann man nicht überwinden und schon gar nicht einfach oder einfach so. Sie gehören zum Menschen, sie sind Ausdruck Deines MenschSeins und sie sagen etwas über Dich aus: Du kannst Einsamkeit und Sehnsucht nur als psychische Bedürfnisse verstehen so wie Instinkte Ausdruck Deiner Biologie sind. Weil Du ein Mensch bist, ist das so. Das ist die Herausforderung, vor der wir im Leben stehen.

Viele viele Menschen vor Dir hatten damit zu kämpfen - mit der menschlichen Existenz, mit Einsamkeit und Sehnsucht - und haben deshalb die Philosophie oder die Religionen entwickelt. Es sind also wirklich ganz ganz wichtige Fragen und Probleme, die Dich beschäftigen.

Was macht man aber nun damit, mit der Sehnsucht und der Einsamkeit? Also ohne soziale Kontakte geht es nicht, denn natürlich sind Erlebnisse wie Liebe oder zärtliches sanftes Dir Zugewandtsein Antworten auf Deinen Schmerz und Deine Bedürfnisse. Du musst Wege finden, zu erfahren, was Deine Einsamkeit und Deine Sehnsüchte mindert. Bleiben werden sie, wiederkommen werden sie, aber es gibt Wege, die dazu beitragen, dass sie Dir nicht mehr so weh tun.

Andere Menschen zu brauchen, heißt natürlich auch verletzbar zu sein. Sich nach ihnen zu sehnen und zu erleben, dass sie Deine große Einsamkeit nicht bedienen können, verletzt und frustriert. Auch das gehört zum Leben. Leider. Es auszuhalten, dass Du Deine Sehnsüchte nicht einfach so befriedigen kannst- auch das gilt es als Teil des Daseins anzunehmen. Das  bringt Dir inneren Frieden mit Dir selber...

Du kannst außerdem lernen, so auf andere und mit anderen Menschen umzugehen, dass es leichter für sie wird, Dir Liebe, Zärtlichkeit zu geben und erfüllendes zu erleben. Damit meine ich keine Drogen oder Sexualität. Damit meine ich Dein Verhalten anzupassen, freundlich zu sein, interessiert, geduldig. Damit Menschen, Freude an Dir haben und Vertrauen in Dich finden.

Sei zugewandt, herzlich statt stolz, freundlich statt distanziert, sanft statt agressiv. Interessiere Dich für andere Menschen, nicht damit sich alles für Dich löst, sondern um einmal um andere zu kreisen, nicht um Dich selber. Dich von Dir selber zu befreien, Dich einfach mal stehen zu lassen und Dich auf die Welt eines anderen einzulassen. Für ihn da sein. Ich finde immer, dass die Erfahrung behinderte oder benachteiligte Menschen kennenzulernen uns dabei wirklich verändert und weiter bringt. Das kann ein kurzes Praktikum sein.. oder ein ehrenamtliches Engagement sein, mit dem Du für andere Menschen etwas tun kannst.  Eine Erfahrung eben.

Du kannst also Deine Wahrnehmung, Dein Fühlen schulen, Dein Verhalten anderen gegenüber ändern und Du kannst dieses Fühlen als Teil Deines Daseins annehmen! So wie Du einen kleinen Hund annimmst, den Du findest oder siehst und der Dir das Herz berührt. Das ist was Einsamkeit und Sehnsucht mit Dir machen sollten: Dich berühren, Dich sanft und zärtlich machen, in Verbindung bringen mit dem Schmerz. Nicht damit es wehtut und nicht aufhört, sondern damit Du lernst, dass und wie Du es aushalten kannst. Man kann lernen, Frust auszuhalten. Es bringt uns nicht um, es macht uns im Gegenteil ruhiger, geduldiger und liebenswerter. Der Schmerz macht uns menschlicher. 

Deine Wut in Sport oder Kampfsport abzureagieren, das finde ich schon ganz schön. Dann bist Du befreiter und kannst den Menschen leichter geben, was sie brauchen, um Dir bei der Überwindung Deiner Einsamkeit zu helfen. Im übrigen helfen Tiere in der Tat dabei, uns Menschen zu geben, was wir brauchen an Zuwendung, die andere Menschen uns versagen. In einem Buch von einem Mönch habe ich sogar mal gelesen, dass uns genau diese Fragen auf Gott hinführen - da wo Menschen uns nicht geben KÖNNEN, was wir brauchen. Aber immer geht es dabei darum, die Liebe in uns zu pflegen. Für uns - und für andere. 

LG LaToulousaine 

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Hallo tanja mit den vielen Zahlen!

Das Leben ist kein tagtäglicher Kampf von Geburt an. Man kann nicht nur und nicht ein Leben kämpfen. Das hält ja keiner durch! Und es macht auch keinen Sinn - da kann ich schon gut verstehen, dass Du diese Fragen stellst.

Es geht nicht um ein Kämpfen, noch nicht einmal, wenn es darum geht Ziele zu erreichen. Wer verbissen, für ein Ziel KÄMPFT, der läuft in der Tat auch Gefahr, den Sinn seines Kampfes aus dem Auge zu verlieren. Dann verstehe ich Deine Frage besser.

Vor dem Hintergrund ist der Sinn des Lebens, auch im Kampf nicht das Wichtigste aus dem Auge zu verlieren: dass wir bei allem immer nur so weit gehen dürfen, dass ein anderer nicht zu schaden kommt. Dass die Würde und die Unverletzbarkeit - die geistige, körperliche und psychische Unverletzbarkeit anderer Menschen  - uns Grenzen setzt, dass wir hier unsere Grenzen setzen und finden müssen.  

Nicht unser Kampf, nicht unsere persönlichen Ziele heiligen unsere Mittel, um unser Ziel zu erreichen, sondern die Mittel, die wir nutzen, heiligen unser Ziel. Das ist im Kern das Grundprinzip einer aufgeklärten zivilisierten Gesellschaft. Das ist ein großes Glück, in so viel Sicherheit leben zu können. Es mag sogar dem Leben Sinn geben, sie zu wahren und für sie einzutreten, also unser Handeln an diesem Grundprinzip auszurichten.

Und wenn Du nun darin einen persönlichen Lebenssinn suchst, dann fällt mir die Liebe ein: in und aus der Liebe etwas zu tun oder für etwas einzutreten. Liebe in all ihren Facetten, nicht nur für einen einzigen anderen Menschen. Liebe im Sinne von Mitmenschlichkeit, von Mitgefühl, von Barmherzigkeit, von innerer Weite und innerer Großherzigkeit. Das finde ich sehr erfüllend und das gibt dem Leben seinen Sinn. Es kommt aber von innen heraus - ohne inneren oder äußeren Kampf. Es mag der Sinn des Lebens sein, so an sich zu arbeiten, dass dieses aus uns heraus fließen und strömen kann.

LG von LaToulousaine




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Hallo!

Borges und Du, wenn ich Dein Posting richtig deute, ihr seid bestimmt ganz unterschiedliche Menschen. Da wo Borges darauf geachtet hat, perfekt zu sein, gesund zu leben und keine Fehler zu machen, da hast du über die Strenge geschlagen. Wo er sich beherrscht und kontrolliert hat, da hast Du es vielleicht bisher locker gelassen. Was wir tun oder getan haben, bereuen wir meistens, weil wir es uns fragen, ob wir anders glücklicher geworden wären. Es ist das Dilemma des Lebens. Das ist es, was ich bei Borges lese. Es geht also nicht wirklich um die Frage, ob wir gesund oder nicht gesund leben sollten.

Borges hat mich sehr geprägt: ich bin dem gefolgt, was er gesagt hat. Ich habe mehr Mut gehabt, mehr Fehler gemacht, mehr Musik gehört und mehr Kindern beim Lachen zugehört. Ich habe einen Gang runter geschaltet, um aufmerksamer zu leben. Befreit und erfüllter sozusagen. Dazu habe ich mich von ihm anregen lassen. Jedes Mal, wenn ich irgendwo ein Kind lachen höre, freue ich mich. Weil ich Borges gelesen habe. Er hat mir sehr die Augen geöffnet.

Was ich in meinem Leben anders gemacht hätte? Im Grunde habe ich mein Leben gut gelebt: ich bin viel herumgekommen, ich habe viel gelernt, ein spannendes Fach studiert und noch eines, das auch sehr sehr interessant ist, ein schönes und spannendes Land für länger erlebt, ungeahnte Fähigkeiten und Talente erprobt und erfahren, mir im Beruf etwas bewiesen, habe laut gelacht, viel getanzt, mal Mut gehabt und mal auch nicht. Ich habe privat und beruflich sehr unterschiedliche Welten und Menschen kennengelernt, ich hatte ein sehr buntes Leben bis jetzt. Darüber bin ich sehr froh. Ich bin vor allem froh, dass es mir besser gelingt zufrieden zu sein, mit dem was ich mit und aus meinem Leben gemacht habe. Ich habe lange Zeit sehr gehadert mit manchen Entscheidungen - viele wichtige Träume haben sich nicht erfüllt und ich wusste nicht, wie ich es anstellen muss, damit sie sich erfüllen - und deshalb sehr an meinem Weg gelitten. Ich komme so langsam ins Reine mit mir. Das kann ich nur, weil es mir besser gelingt, meinen Weg wertzuschätzen. Also eben nicht in die Borges-Falle zu treten. 

Manchmal bin ich neugierig, wo, wer und wie ich wäre, wenn ich andere Entscheidungen getroffen hätte. Genau da auch, wo ich heute bin bestimmt: unzufrieden über die verpassten Gelegenheiten - so wie Borges eben  - und langsam mit mir selber ins Reine kommend. Dabei ist es nie leicht, seinen Weg zu finden oder zu gehen. Eben weil wir immer nur ins Ungewisse hinein entscheiden können, weil wir inneren und äußeren Zwängen unterliegen, weil wir ja auch Verantwortung für uns tragen, Grenzen haben auch. Es ist immer ein schmaler Grad, das ist es, was bei Borges nicht so deutlich wird. Dass es ein schmaler Grand ist, dass manches im Leben auch wirklich richtig schief laufen kann, das verkennt Borges, hier irrt er aus meiner Sicht. Es geht nicht um den richtigen Weg, es geht um das rechte Maß in dem, was wir tun und wie wir es tun.

Da wo ich ihn ganz toll finde, das ist dass er mir die Augen geöffnet hat, bei den Dingen, die dem Leben seine Farbe geben. Wie die Musik, das Lachen der Kinder oder die Lust, einfach mal befreit und leichtsinnig zu sein, einfach mal loszulassen, sich gehen zu lassen, sich schöne Momente schenken. Das einzige, das ich wirklich anders machen würde, ist Borges' Monolog viel viel früher zu lesen und - aber das ist zu früh viel zu viel verlangt - besser zu verstehen.

LG LaToulousaine

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Ich will Musiker werden, kann mir nur das vorstellen?

Hey ich bin 16. Ich habe in diesem Jahr mein Hauptschulabschluss gemacht. Ich werde jtz 1 Jahr in so ein Vorbereitungsjahr gehen. Ich möchte unbedingt Musiker werden, was anderes kann ich mir eig gar nich vorstellen. ich könnte noch im Media Markt arbeiten weil ich mich für Smartphones und so interessiere und mich auch gut auskenne aber sonst gar nichts. Man sollte im Job seiner Leidenschaft nachgehen, das machen die meisten Menschen nicht! Ich höre wirklch so gut wie den ganzen Tag Musik, oft fahr ich auch einfach 30km mit der Bahn zu nem Kumpel einfach wegen dem Gefühl während man in der Bahn sitzt und Musik hört. Oftmals war er auch gar nicht zu Hause, aber es ging mir mehr um das Feeling als darum ihn kurz zu besuchen. Das ist wirklich ein so großer Teil meines Lebens. Würde auf jeden Fall auch sagen dass ich so einen "Sinn" dafür hab, höre auch Musik von verschiedenen Kategorien.

Außerdem lass ich mir ungern Dinge vorschreiben, ich bin viel produktiver wenn ich mein eigenes Ding machen kann. Man muss sich fragen: "Wo will man im Leben stehen" Und wenn ich mich das frage sehich mich ganz klar als Musiker. Genug Leute die meinen es könnte niemals klappen etc., das ist wegen sozialer Koordinierung. Sie machen Jobs nur weil es gesellschaftlich so angenommen ist und versauen praktisch mehr als ihr halbes Leben wenig Geld. Zweifler hinterfragen eben!

Ich mache momentan schon Musik auf YouTube aber weiß halt nicht wie man entdeckt wird oder so. Werde wahrscheinlch mal paar bekanntere Leute auf Facebook anschreiben. Ich weiß auf jeden Fall das es nicht so ist: "Wenn du richtig gut bist wirst du auf jeden Fall entdeckt" Kompletter Quatsch!! Das enstpricht leider mal so garnicht der Realität, was auch genug Künstler zeigen.

Mir ist klar dass einige in meinem Umfeld zweifeln werden und mich belächeln aber wer nicht hinter mir steht, steht mir im Weg. Sprich, ich kann mit den Konsequenzen leben.

Besteht die Chance dass ich es schaffe?

Ist diese Chance sehr gering?

PS: Ich mache natürlich eine Ausbildung, wahrscheinlich dann in nem Media Markt, dann hab ich die und bin paktisch abgesichert...

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Hallo! Eine erfolgreiche Karriere als Musiker? Muss ein Musiker nicht auch ein Instrument oder zwei beherrschen? Du hast es gar nicht erwähnt: welches Instrument spielst Du? Kannst Du auch komponieren? Oder texten? Wo kannst Du das lernen, wenn Du es nicht kannst? Habe mal von einer PopAkademie gehört in den großen Städten, die scheinen sehr aktiv zu sein mit der Ausbildung und dem Handwerk des Musikers.... Ich bin nicht sicher, ob Musikhören allein reicht, um ein erfolgreicher Musiker zu werden. LG

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Hallo Frager77!

Nein, ich glaube nicht, dass Dir hier jemand helfen kann, Dir über Deine Frage hinwegzuhelfen. Das schreibe ich nicht, um Dir Kummer zu machen oder Dich noch mehr in die Verzweiflung zu treiben. Das schreibe ich, weil ich fest davon überzeugt bin, dass es die Wahrheit ist. Und weil ich fest davon überzeugt bin, dass es das Einzige ist, das Dir wirklich hilft. Die Wahrheit.

Die Wahrheit ist, dass Du eine schwere und dunkle Vergangenheit hattest, die auf Dir lastet. Dass Du glaubst - wie kannst Du da so sicher sein - dass Du psychisch krank bist. Eine schwere und dunkle Vergangenheit ist in der Tat schwer zu tragen. Du kannst sie aber auch nicht wegzaubern, Du hast nur die eine Chance, sie in Dein Sein zu integrieren. Also nicht Dich passiv wie ein Opfer damit abzufinden, sondern sie aktiv als einen Teil Deines Schicksales zu begreifen, mit dem Du fertig werden musst. Es ist Deine Aufgabe im Leben, damit fertig zu werden.

Da wo Du aus meiner Sicht irrst, ist dass Du glaubst, dieses sei schon immer in Dir gewesen. Nein, das ist es nicht. Schwere und dunkle Erlebnisse prägen uns, traumatisieren uns. Und zwar so stark, dass wir es verwechseln: ob sie ein Teil von uns sind, das angeboren ist - oder eben ob es eine schwere Last ist, die in uns einbricht und mit der wir unser Selbst sozusagen verwechseln. Indem Du diese Vergangenheit als Teil Deines Schicksales annimmst, löst Du Dich eigentlich genau von dieser Sichtweise: Du trennst also zwischen dem, was Du bist - und Du weist gar nicht, wer Du bist, weil Du auf dem Weg dem Leben bist und noch nirgends angekommen bist, Dich also entwickelst in jedem Moment - und dem was Dein Erlebnis mit Dir macht. Wenn Du das schaffst, dieses zu trennen - Dich und Dein Erlebnis - machst Du einen Schritt mehr auf Dich selber zu. Auf Dein ursprüngliches Selbst, so wie es war, als es diese Erlebnisse noch nicht gab. Du befreist Dich.

Gleichzeitig bleiben diese Erlebnisse natürlich bestehen, Du kannst sie nicht leugnen und Dich ihnen nicht entziehen. Du kannst Abstand zu ihnen gewinnen, um Dich selber auch anders zu entdecken, aber Du wirst sie nie loswerden. Deshalb spreche ich von in Dein Leben integrieren: mach etwas daraus! Nehme diese Erlebnisse an - aber ohne Dich mit ihnen zu verwechseln, denn es ist, was andere Menschen an Dir getan haben und womit sie Dich geprägt haben - als Teil Deines Weges und verstehe es als Deine Lebensaufgabe, mit ihnen fertig zu werden. Du hast also richtig viel Arbeit! Du musst Deiner Seele gut zuhören lernen und sehr sehr gut auf sie achten: was brauche ich, was tut mir gut. Vor allem wirst Du sehr leise mit Dir selber sein müssen, um Dich gut hören zu können. Denn im Moment - wo Du hier schreibst - hörst Du Dich nicht: Deine Seele ist wie eine ganz zarte Pflanze, die ans Licht will. Beobachte mal, wie Samen aufgehen. Du bist auch so - wie ein Samen, der eine schöne Blume werden will. Das ist Deine Aufgabe im Leben: Still sein, gut auf Dich hören, zu lernen, wie Du mit Dir selber umgehen kannst, was Dir gut tut, wer Dir gut tut und vielleicht auch zu trauern über das, was Dir passiert ist. Und wütend zu sein, aber immer wieder zu Deiner Aufgabe zurückzukehren.

Es ist eine schwere Aufgabe. Gewiss! Auch das ist die Wahrheit. Ich selber habe schwere Erlebnisse, und ehrlich gesagt, hatte ich Glück, dass ich durch einen Zufall an eine Mönch geraten bin, der mich mit seinem Gottvertrauen, seiner Würde und seiner inneren Ruhe wirklich stützt und mir Halt gibt. In der Stille. So bin ich über die Jahre vorangekommen, es ist aber mühsam. Das Gute daran ist, dass Du eine ganz andere Tiefe bekommen wirst als andere Menschen. Und sie ist die Chance und sie ist es wert, diesen Weg zu gehen: Du nimmst das Leben dann tiefer und intensiver wahr, selbst wenn alles ruhig und langweilig ist um Dich herum. Ich sage nur eines dazu: Das ist toll! Das ist wie eine innere Kraft, eine innere Quelle, aus der Dir noch sehr sehr viel Schönes zufließen wird.

Und das wünsche ich Dir von ganzem Herzen.

Liebe Grüße

LaToulousaine

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Hallo Thylacine!

Du fragst, ob Du normal oder unnormal bist. Ich möchte Dir etwas humorvoll antworten: wenn das Leben so kurz ist und Dich das bedrückt, dann nutze es für Lustigere Sachen oder Nützlichere Sachen als um Dich selber zu kreisen. Ob Du normal oder unnormal bist, stört den Tod nicht. Und wenn er kommt und Dir bleibt noch ein Atemzug, was denkst Du dann?

An das Schöne, das Du erlebt hast. An das Gute, das Du für Menschen getan hast. An die Fähigkeiten, die Du an Dir entdeckt hast und mit denen Du etwas Gutes für die Welt und die Menschen bewirkt hast. Du freust Dich am Leben gewesen zu sein. Für alles Schöne, das Du erlebt hast und alles Gute, das Du getan hast. Du bist dankbar und holst tief tief Luft, um es noch einmal zu spüren das Leben. Das ist Leben.

Fang damit an, je mehr Dir bewusst wird, wie zerbrechlich und kostbar es ist. Mit dem Atmen zum Beispiel, um innerlich zur Ruhe zu kommen. Oder damit darüber nachzudenken, was Du für andere tun kannst, damit sie gerne an Dich denken - falls Du dann mal weg bist und nicht mehr kommst. Damit etwas von Dir bleibt.... Oder wie Du in Dein Leben und in das anderer Menschen Freude bringen kannst, denn auch ihr Leben ist kostbar.

Lächle den Menschen zu, denen Du begegnest. Amüsiere Dich über ihr Erstaunen, lass Dich überraschen, wenn jemand zurück lächelt. Schreib es Dir auf, wenn Du abends liegst und grübelst: wo habe ich heute jemandem Freude gemacht? Wem mache ich morgen Freude? Wen könnte ich überraschen mit etwas Schönem? Und dann denkst Du mehr über das Leben nach anstatt über den Tod. Den kannst Du nicht ändern, Dein Leben schon. Und dafür ist das Leben dann doch zum Glück lang genug!

LG LaToulousaine 

 

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Hallo!

Als Christ habe ich vor allem gelernt, nicht nur die Buchstaben zu sehen, sondern den tieferen Inhalt zu erfassen. Ich löse mich also von den Buchstaben, um Gottes Botschaft hören zu können: die Liebe zu den Menschen.

Gott hat Eva aus Adams Rippe geschnitten, damit er nicht so sehr allein ist, nicht damit er eine Gehilfin hat. Eva ist ein Geschenk Gottes an Adam. Und deshalb ist er auch nicht ihr Chef, sondern ihr Partner. Deshalb behandelt er sie gut, damit sie es gut hat bei ihm und gerne bei ihm ist. Denn sonst ist er allein und das ist nicht Gottes Wille. 

Und weil zumindest mein Gott ein barmherziger Gott ist, möchte er, dass sich die beiden es sich leicht machten, einander lieben und ehren zu können. Niemand ist hier also untertan, sondern sie teilen ein Leben getragen von gegenseitiger Liebe und Respekt. Das ist, was sie zu pflegen und zu hegen haben. Und in der Hinsicht sind sie gleichwertig und die Würde des einen steht der Würde des anderen in nichts nach. 

Gottes Wille ist die Liebe und er liebt beide; Mann und Frau. Weil er die Frau liebt, hat er sie geschaffen. Weil er den Mann liebt, hat er ihm eine Frau geschenkt. Da ist keine Rangliste, da kann keine Rangliste sein, denn Gott liebt alle Menschen, jeden Menschen. Das ist der tiefere Sinn, vor dem Hintergrund lese ich als Christ die Botschaft. 

LG

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Hallo!

Wo ich nicht erwünscht bin, gehe ich nicht hin. Recht hin oder her. Wenn andere Menschen mich gerne sehen möchten, die wohnen, wo ich nicht erwünscht bin, dann finde ich eine Lösung, mich an einem Ort oder in einem Haus oder so zu treffen, wo alle beide erwünscht sind. Welch eine furchtbare Vorstellung, irgendwo hin zu gehen oder Menschen zu treffen, die mich nicht treffen möchten?

Es ist ja letztlich nicht schlimm, wenn sie mich nicht mögen. Egal, welche familiären Bindungen dahiner stecken. ES IST EGAL. Es ist ihr gutes selbstbestimmtes Recht. Respektiere das, so wie Du auch respektiert sein möchtest.

Wenn nicht, machst Du folgendes: Du leidest - das ist schlimm! - gibst ihnen Macht  über Dich. Allein der Versuch, da irgendwie Dein Recht zu finden, indem Du trotzdem da irgendwen -wen auch immer - da besuchen willst....Auch dieser Mensch wird dann in dieser Situation seine eigne selbstbestimmte Entscheidung treffen, wie er damit umgehen will. Und wenn er Dich dort sehen will, wo Du nicht erwünscht bist, dann geht es eben nicht und ihr findet eine Lösung, die allen gerecht wird. Kreativ sein also....  

Und als Überlebensstrategie in einem Ich mag Dich nicht-Familientheaterstück: innere Grenze ziehen, Rechtsanwaltskosten sparen und ein schönes Leben führen! Und Menschen finden, denen Du lieb und teuer genug bist, dass sie sich freuen, wenn Du sie besuchst. Oder die es gar nicht abwarten können, Dich mal wieder zu sehen. Nur das zählt! Alles andere ist festklammern an einer sehr belastenden unbefriedigenden Situation. Wem das dienen soll, werde ich nie so ganz verstehen... und will es auch nicht. Ich bin lieber mal weg, um ein schönes Leben zu führen!

LG LaToulousaine

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Leute bitte Helft mir,was soll ich nur wegen ihm tun?

Hallo liebe Community, vorab erstmal bitte nur ernst gemeint antworten und bitte lest euch alles durch um es zu verstehen. Kurze Infos: Also ich w,14 hab mich letztes Jahr im Türkei Urlaub in einen jungen verliebt (18)(Bitte nichts wegen dem Altersunterschied sagen). Er ist Türke naja eigentlich kurde und ich bin halbkurdin. Wir sind beide relegiös(moslems).

So und jetzt zu dem was geschehen ist. Seine und meine Familie sind sehr gut befreundet, also haben wir uns letztes Jahr auch ganz oft gesehen. Er flirtete immer wieder mit mir und machte mir komplimente, zwinkerte mir zu, fragte mich ob ich einen freund hab etc. Ich hab ihm meine Gefühle gestanden und nachdem wurde er komisch und distanziert sich ne kurze Zeit lang von mir aber danach flirtete er mit mir weiter. Als die Sommerferien zuende waren und ich in Deutschland war unterhielten wir uns einige male. Ich rief ihn an, da er mich nicht anrufen konnte (fragt nicht). Wir redeten über uns und er gab mir kosenamen usw. Doch dann antworte er mir nicht. Ich hab einen Monat lang versucht ihn zu erreichen aber ihn nie erreicht. Da ich bei keinem Sozialen Netzwerk bin konnten wir nicht iwie schreiben. Ich hab mit dem Account meiner Freundin bei seinem Account geguckt und er postet an einem Tag an dem wir getelt hatten "lieeebeee:D" und dann ein Account markiert von einem Mädchen. Auf ihrem Account waren dann Bilder von den beiden und sie schrieb drüber Mein Schatzzz. Das alles passierte im September 2014. Am 13.2 2015(ein tag vor valentinstag) bekam ich eine Nachricht in der drinnen stand:"guten abend, das ist meine neue nummer. Ich bin xxx" Seinen Namen schrieb er in Großbuchstaben. Ich ging nicht drauf ein. So jetzt bin ich wieder in der Türkei. Als ich ihn das erste mal sah waren wir bei ihm zu hause und da guckte er mich an. Als ich vor ihm stand zwinkerte er mir auch zu. Er fragte mich ob ich sein Glas wegstellen könnte und als ich es nehmen wollte ließ er den Becher nicht los und guckte mich an. Er guckte mich an diesem Tag immer wieder an aber ich guckte ihn nicht an, ignorierte ihn. Als er dann bei uns zuhause war beachtete er mich nicht. Als wir dann mal wieder bei ihnen waren beachtete er mich wieder, aber ich ihn auch. Da saßen wir mit seinem Vater alleine in einem Zimmer und er wollte mein handy. Dann nahm er es und Speicherte sich selbst in mein Handy ein. An dem Tag guckte er mich noch an und dann passierte das https://www.gutefrage.net/frage/sollte-ich-ihn-aufklaeren-oder-warten-bis-er-nachfragt. So gestern kamen er und seine Familie zu uns und wir saßen am tisch. Er schaute mich die ganze seit an und ich lächelte ihn an und als er mir zuzwinkerte guckte ich beschämt weg. Wir sahen uns lange in die augen und jetzt bin ich einfach nur verwirrt. Warum macht er das? Er hat mich letztes Jahr einfach fallen gelassen und jetzt flirtet er wieder?!?! Was soll ich tun? Ich hab mit ihm noch nicht über letztes Jahr gesprochen aber sollte ich? Oder soll ich ihn vergessen? Oder mit ihm reden

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Liebes Lakrittzzzgirl

Also mir schwirrt der Kopf bei dem was ich da lese? Der eine dies, der andere das. Wie soll ich das deuten? Was will er? Was soll ich - also gemeint ist natürlich Du - denken? Was darf ich - also Du natürlich - denken? Da ist, was ich lese in dem, was da vorgeht. Das ist alles schlicht und einfach - bitte verzeih meine Direktkeit - unbefriegend. Wenn man Gefühle in einen Menschen investiert, dann muss man einfach mal wissen, woran man ist und Du weißt es hier definitiv nicht. Das ist frustrierend und ja sogar ich finde es erniedrigend auch.

Es findet überhaupt gar keine echte Begegnung statt. Es ist kein Wunder, wenn Du nicht weißt, woran Du bist. Sprecht doch einfach mal offen miteinander! Sag ihm, dass Du verwirrt bist und was er von Dir will oder nicht. Und wenn er sich wieder zurückzieht oder nicht mit Dir redet und dann wieder anfängt zu flirten, dann sagst Du ihm auch sehr klar: Lass es bleiben! Du spielst mit mir.

Du bist auf dem Weg furchtbar unglücklich zu werden in Deinen Beziehungen zum anderen Geschlecht. Es ist kein Spiel all das.. und wenn jemand spielt, dann musst Du auf Dich achten, auf Dich hören, Dich schützen, Grenzen festlegen und benennen und respektieren. Klare Worte, klare Begegnungen. Eher noch ein " ich weiss nicht, was ich will"  von ihm ist ehrlicher als diese Andeutungen von "Ich interessiere mich für Dich" und dann aber doch nicht. Das ist demütigend für eine hübsche junge Frau! So wirst Du traurig und bitter, aber keine duftende schöne blühende Frau. 

Was er macht, ist, dass er Dich sein Verhalten Dir gegenüber deuten lässt. Lass das! Deute da gar nichts rein. Fühle Dich auch nicht von seiner Aufmerksamkeit geschmeichelt. Damit hat er Dich nämlich ganz gut in der Hand. Und Du landest in Verwirrung vor lauter Abhängigkeit von ihm. Da kann gar nichts daraus werden, nichts Gutes vor allem. Pass besser auf Dich auf!!! Du lieferst Dich ans Messer, mehr als dass Du auf dem Weg bist, Dein Glück zu finden.

Und das ist es, was ich mir viel eher wünsche für Dich.

LG LaToulousaine

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Liebes Lakritzzzgirl

Er schaut Dich an und Du schaust weg: Er schaut Dich nicht mehr an und Du fragst Dich, was mit ihm los ist. Das ist los!!! Siehst Du oder verstehst Du, was los ist, wenn ich Dir das so klar aufschreibe?

Was ich Dir gerne mitgeben möchte ist, dass es auch die Jungs Mut kostet, ein Mädchen anzulächeln, ihr zu zu winkern, auf sie zuzugehen. Ein Junge ist ein Mensch, der genauso viel Angst davor, nicht geliebt oder abgelehnt zu werden wie Du. Und wenn er Dir zuzwinkert, dann hat er seinen ganzen Mut zusammengenommen.... weil Du ihm so gut gefällst. Und Du schaust weg... Was würdest Du an seiner Stelle beim nächsten Mal machen??? Genau. Dich nicht mehr ansehen. Sich beschützen davor, dass Du ihn wieder nicht anschaust, wenn er Dir zuzwinkert.

Du bist zu schüchtern, um ihn anzuschauen, wenn er Dir zuzwinkert? Das macht es sehr sehr kompliziert, weil er genau das nicht weiß, nicht wissen kann. Er kann Dich nur deuten...und fühlen, was er glaubt, was Du ihm sagen willst: er kann nur denken und seine eigenen Gefühle wahrnehmen. Und was mag bei ihm passieren? Das Mädchen schaut ihn nicht an oder weg, wenn er ihr zuzwinkert, das heißt für ihn eben: Sie mag mich nicht! Ich gehe das Risiko nicht mehr ein mit ihr! Denn wir zweifeln alle an uns, wir wollen alle geliebt werden, wir haben alle Angst, verletzt zu werden. Der Junge genauso wie das Mädchen. Wir sehnen uns nacheinander und was wir tun ist uns zu verletzen - so wie Du ihn verletzt hast, als Du ihn nicht angeschaut hast, als er Dir zugezwinkert hast.  

Was ich Dir raten möchte, ist sehr natürlich mit dem anderen Menschen umzugehen. Und zu lernen, Deine eigenen Gefühle wahrzunehmen: Wenn Du merkst, dass Du wegschaust, weil Du schüchtern bist, dann gehst Du zügig auf ihn zu sagst ihm: verzeih, dass ich gerade weggeschaut habe. Ich habe mich ja gefreut, dass Du mir zugewinkert hast, ich bin nur so schüchtern und da habe ich leider nicht so gut reagiert. Entschuldige bitte, wollen wir uns ein bischen unterhalten mal? Wie heißt Du? Was magst Du? Was interessiert Dich? So merkt er, dass Du ein richtig nettes, aufrichtiges Mädchen ist, dass es gut mit ihm meint.  

Da ist eine Art des Umgangs und des Seins, das aufrichtig ist, echt und Dir selber und ihm gegenüber auch ehrlich oder ich sollte vielmehr sagen klar. Vielleicht ist das beste Stichwort dabei: innere Klarheit! Dir selber gegenüber ihm gegenüber auch. Und wenn Du das von der Seite angehst, dann können auch Bindungen entstehen, die nicht weh tun, die voller Achtung gegeneinander und die liebevoll sind. Weil man darauf achtet, sich nicht wehzutun. Weder dem anderen, noch Dir selber übrigens. Was ich Dir also sagen möchte ist: Je klarer Du mit Dir und anderen bist, umso echter können Bindungen werden und umso liebevoller können wir miteinander umgehen. Ich jedenfalls glaube da ganz fest daran, dass das ein guter Weg ist. Auch wenn ich mich täuschen mag.

Es grüßt Dich auf das Herzlichste

LaToulousaine

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Hallo!

Such nicht nach der Freude im Leben, die ist viel zu vergänglich. Sei allenfalls offen für freudvolle Momente und atme sie tief ein. Sammle sie, schreibe sie Dir vielleicht sogar auf, damit Du sie nachlesen kannst, wenn du sie vergisst. Mach aus diesen Momenten so etwas wie eine kleine Perlenkette, aber häng Dein leben nicht daran, bemiss dein Leben nicht daran. Es sind vergängliche Momente, für die Du im Grunde nur achtsam und dankbar sein kannst. Mehr nicht.

Mehr ist die viel tiefere Frage nach dem Sinn im Leben. Da kann man sich ganz schön verlieren, ob die  Freude dazu gehört, da habe ich persönlich so meine Zweifel.... da wo Leben sinnerfüllt ist, ist es da, wo wir etwas für andere tun können. Für Menschen, die Hilfe brauchen.  Für Tiere, die sich nicht allein helfen können. Für die Natur, die auch Menschen braucht, die sie schützen und verteidigen. Sinnerfülltes Leben ist für mich immer ein Leben, sind immer Aufgaben, mit denen ich für andere oder für etwas mich engagiere.

Das können die unterschiedlichsten Ziele sein... Es kann auch Sinn machen, Musik zu machen, weil Musiker anderen Freude machen oder so etwas. Es muss nichts Großes dabei herauskommen, es muss niemanden beeindrucken, es muss einfach nur etwas sein, mit dem Du die Welt und das Leben der Menschen und Tiere um Dich ein kleines feines bischen besser machst.

Wo beides zusammenfindet, ist es ein beglückendes Leben: also wo Du Freude daran empfindest, für andere oder für etwas einzutreten oder Dich zu engagieren. Das sind dann Momente, in denen die Freude auch viel tiefer ist.

Auf dem Weg in ein freudvolles, sinnvolles und beglückendes Leben wünsche ich Dir viel viel Glück und viel Neugierde, damit Du die Wege findest, die Dich hinleiten.

LaToulousaine

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Hallo!

Sehr hübsche Frage. Aus Euch könnte man einen romantischen Kinofilm machen!!!!

Wenn Du fragst, ob Du das schreiben sollst, möchte ich Dir mit einer Frage antworten. Vermisst Du ihn denn auch, wenn er Dir nicht schreibt? Ist es das, was Du wirklich fühlst? Oder ist es nur so eine Idee, was man vielleicht sagen könnte? Wo stehst Du?

Wenn Du es fühlst, dann schreib es. Sei echt! Damit das mit der Nähe auch funktioniert, er muss sich schon darauf verlassen können, dass Du aufrichtig und wirklich fühlst, was Du schreibst. Dass es echt ist.

Ich kann nur hoffen, dass es so ist: ich bin so romantisch. Denn das Hübsche daran ist, dass ihr dann im Gleichschritt lauft und Euch so Schritt für Schritt immer näher kommt. Alles Gute!

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Liebes Lakritzgirl

Was Jungs in dem Alter am Besten finden, so tippe ist, dass Du ihn nicht bedrängst, damit er Dir keine unangenehmen Wahrheiten sagen muss und dass er Dir am Besten überhaupt nichts sagen muss, was Dir weh tun könnte. Niemand mag das gerne, jemandem weh tun, jemanden enttäuschen, in keinem Alter. Also erspar es ihm und höre, was er Dir sagt, indem er nichts sagt: er hat Dir nichts zu sagen. Lass ihn los! Er ist hartnäckig darin, Dir das zu sagen. Es liegt an Dir, es hören zu wollen. Es auch auszuhalten, leider. Weil das weh tut....

Es tut mir leid für Dich!

Was mir sehr auffällt an Deiner Art, Deine Frage zu stellen, ist im übrigen, dass Du danach fragst, was ihm gefällt, was einer Gruppe von Leuten -  die Jungen im Alter von 15 - am Besten gefällt. Also wenn ich Dich richtig verstehe, was Du tun musst oder sollst, damit Du ihnen gefällst oder was sie von Dir erwarten. Wie gefällst Du Dir selber eigentlich am Besten? Und wer entscheidet darüber? Du selber oder vielleicht Menschen, die es gut mit Dir meinen oder eine Gruppe von anonymen Menschen mit bestimmten Eigenschaften, denen Du gerne gefallen möchtest?  

So eine Enttäuschung ist immer bitter, man kann nur daraus eines lernen: dass Du Menschen nicht manipulieren oder beeinflussen kannst, damit Du bekommst, was Du brauchst. Lerne Deine Sehnsüchte in den Griff zu  bekommen, nicht sie an anderen Menschen zu stillen oder Dich gefügig zu machen, damit etwas ganz Bestimmtes passiert. Mache die Erfahrung, dass es weh tut, aber dass Du nicht daran zerbrichst oder untergehst.

Lerne Deine Traurigkeit anzunehmen und ihr etwas anzubieten, was sie in ein besseres schöneres Gefühl verwandelt. Sprich mit ihr und frag sie, was sie von Dir braucht, um zu verschwinden und Platz für mehr Freude zu machen und lade die Freude an etwas in Dich ein. Vielleicht hat dann ein Junge irgendwann mal Lust, genau diese Freude mit Dir zu teilen und zu pflegen.

Dieser Weg macht uns innerlich freier macht anstatt abhängig und bedürftig an einem Menschen zu klammern, der Dich gar nicht will. Im besten Fall ist es genau das, was irgendeinem Jungen dann gut an Dir gefällt: dass Du ein Jemand bist, nicht ein beliebiges bedürftiges Mädchen. Es ist nicht schlimm, einen anderen Menschen zu brauchen - wenn wir ihn lieben, ist er so wichtig, dass wir ihn brauchen - aber ich persönlich finde es recht schade, wenn wir dort gebraucht werden wollen - und zwar hartnäckig - wo wir nicht gewollt sind.

Versuch zu begreifen, was Du an ihm suchst und versuche, das auf anderen Wegen zu finden. Suche sie! Nutze diese Gelegenheit, damit anzufangen. Denn es gibt viele Wege, mit unseren Sehnsüchten umzugehen und ihnen zu antworten. Es ist nicht leicht, sie zu finden und vielleicht reicht ein ganzes Leben dazu nicht. Aber es lohnt sich damit anzufangen, so wie man auf eine Reise geht. Auf eine Abenteuer- oder Entdeckungsreise. Lass Dich vorher noch einen Moment trösten und dann reise los! Dabei wünsche ich Dir Glück, viel guten Mut und irgendwann einen Jungen, der Dich gaaaanz toll, so toll, dass er Dich gut behandelt, Dich achtet und Dich gar nicht mehr loslassen will.  

Liebe aufmunternde Grüße. LaToulousaine

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