Hallo!
Ich finde deinen Wunsch nach gutem Ausdruck toll. Du solltest da auch nicht nachlassen - aber Dir vielleicht auch ein paar Gedanken durch den Kopf gehen lassen:
- Nur weil manche Erwachsene hochgestochen sprechen, heißt das noch lange nicht, dass sie sich auch gut ausdrücken können. Mancher (auch mancher Lehrer) benutzt seine "schlaue" Bildungssprache, um seinen Gegenüber klein zu halten - denn im ersten Moment macht so etwas oft Eindruck. Gute Kommunikation findet aber immer auf Augenhöhe statt und dient dazu, einander "zu verstehen" und nicht sich mit tollem, hochgestochenem Ausdruck und vielen Fremdwörtern die Taschen vollzuhauen oder zu beeindrucken.
- Willst du einfach deinen Wortschatz erweitern, dann mach folgendes: Lies eine gute Wochenzeitschrift . ich habe mir früher ein Spiegel-Abo von meinen Eltern erbettelt und jedes Wort, das ich nicht kannte, im Duden oder Fremdwörterbuch nachgeschlagen. Dein Allgemeinwissen wirds dir Danken. Heute nehme ich lieber "Die Zeit" in die Hand, da mit der Spiegel zu reißerisch geworden ist. Aber das ist meine Meinung.
-Gute Kommunikation passt sich dem gegenüber an: Du kannst selbstverständlich mit deinen Kumpels den schlimmsten Straßenslang reden, wenn ihr euch damit versteht und du dich daran nicht störst. Willst du aber die Sprache und die Kommunikation besser verstehen, dann behalte einfach im Hinterkopf, dass du dich dann z.B: mit einem Fremden auf der Straße anders unterhältst und dich eher dessen Kommunikation "anpasst", damit ihr euch gut versteht. Gewisse Formen der Höflichkeit setzte ich voraus. Wieder anders sprichst Du mit einem Lehrer, einem Vorgesetzten, der Kassiererin, deinen Eltern usw...
- Sprache sollte in erster Linie einfach sein: Du benötigst keine Schachtelsätze für gutes Deutsch, sondern das Gegenteil. Kurze, klare Sätze. So kann dein Gegenüber auch "gedanklich durchatmen" und wird nicht von Dir überrollt. Bring auf den Punkt, was Du sagen möchtest. Und vor Allem: Versteck dich nicht hinter Fremdwörtern, dann machst du nur das, was schon viel zu viele Erwachsene machen. Sie nutzen Ihre Sprache um zu manipulieren oder sich selbst zu erhöhen.
- Neben einem Umfangreichen Wortschatz kannst du dich auch noch fleißig durch die Gegenwartliteratur lesen: Alles was nach den 50ern geschrieben wurde ist da gut. Oder ganz modernes ab 90ern oder ab 2000. Guck einfach, was dir gefällt. Ich habe es immer so gehandhabt: Gefiel mir ein Autor, hab ich gleich das nächste Buch von ihm gelesen, bis ich genug hatte. Goethe halte ich da auch nicht für die beste Idee. Da war vielleicht ein Meister in seiner Zeit: Wenn du aber heute anfängst, so zu sprechen, dann halten Dich die irinakemmet@gmail.comte für verrückt und lachen nur noch. Bitte, lass jedes Kind in seiner Zeit! :)
- Und, mein Tipp: Gutes Sprechen ist mehr als Wörter zu Sätzen aneinanderreihen. Es gibt nicht umsonst eine ganze Wissenschaft darum: Die Kommunikationswissenschaften. Einen ganz tollen Tipp, um zu verstehen, was eigentlich passiert, wenn wir miteinander in den (meist) sprachlichen Austausch treten: Besorgt Dir mal von Schulz von Tun das Buch "Miteinander reden - Band 1". Das ist ein super Einstieg ins Thema und hat mich deutlich in meiner Kommunikation geschult. (Besser: Ich höre besser hin.)
Das wars erstmal, irinakemmet@gmail.com hoffe, ich konnte Dir ein paar Gedanken mit auf den Weg geben - alles Gute!