Physik ist der Versuch des Menschen, Modelle der Wirklichkeit zu entwerfen.
Diese Modelle sind aber NICHT die Wirklichkeit.
Im 18. und 19. Jahrhundert entdeckten Physiker, dass Anziehungskräfte, Magnete und elektrischer Strom irgendetwas miteinander zu tun haben.
Das gipfelte in den vier Maxwell-Gleichungen der Elektrodynamik.
Damit haben Physiker zwei wesentliche Erkenntnisse gewonnen:
1) Die Natur scheint Symmetrie zu lieben.
2) Die Natur lässt sich durch Mathematik beschreiben, auch wenn es dem Alltags-Verstand widerspricht.
Beim "Herumspielen" mit den Maxwell-Gleichungen fielen wiederum zwei Dinge auf:
1) Setzt man die Gleichungen ineinander ein, so erhält man Wellen, die sich mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten.
2) Mit etwas Mathematik kann man die Zeit t wie eine vierte Dimension verwenden. Neben x,y,z verwendet man "i*t" als vierte Dimension ("i" heißt imaginäre Einheit und ist die Wurzel aus "minus 1").
Daraus gewinnt man zwei weitere Erkenntnisse:
1) "i" bedeutet bei komplexen Zahlen: "Drehung um 90 Grad". Also hat das alles auch mit Rotationen und Wellen zu tun.
2) Mit den vier Dimensionen x,y,z und "i*t" reduzieren sich die vier Maxwell-Gleichungen auf eine einzige: "Nabla-phi = 0" (Bedeutung: Aus einem vierdimensionalen Luftballon kommt nix raus").
Die zweite Folgerung bedeutet: Mehr Symmetrie geht nicht!
Albert Einstein hat mit obigen Erkenntnissen weiter herumgespielt auf der Suche nach weiteren Symmetrien in der Physik.
Dabei benannte er obige vier Dimensionen einfach "Raumzeit".
Aufgrund dieser Überlegungen kreierte er erst die Spezielle und danach die Allgemeine Relativitätstheorie (beide existieren in Ansätzen schon zu Maxwell's Zeiten, aber ohne die Anerkennung der Konsequenzen).
Danach fanden Physiker viele Symmetrien:
1) Energie-Erhaltung als Folge der Symmetrie in der Zeit
2) Impuls-Erhaltung als Folge der Symmetrie im Raum
3) Drehimpuls-Erhaltung als Folge der Rotationssymmetrie.
Leider fanden ebenso schnell die Elementarteilchen-Physiker Verletzungen dieser Grundidee, dass Natur symmetrisch ist.
Seit "schwimmt" die Physik, da es noch immer (seit etwa 1940) keine echten Fortschritte gibt.
Völlig unklar sind die Begriffe "Raum" oder "Zeit". Hier wird es philosophisch.
Typische Fragen:
1) Gibt es Raum ohne Anwesenheit von Masse oder Energie?
2) Was ist Zeit? Warum ist sie "anders"? Warum gibt es nur eine Richtung?
Wo ist der Zusammenhang zur Stochastik (Thermodynamik,Entropie)?
Die Raumzeit ist also ein mathematisches Konstrukt, begründet in der Überzeugung, dass Symmetrie "so schön" ist (das folgt unserem Gott-Verständnis).
ABER: Es erklärt so vieles. Es sagt Dinge voraus (!), die man 1940 nicht messen oder sehen konnte!!! Periheldrehung des Merkur (Raumzeitkrümmung), Schwarze Löcher, Gravitationslinsen.
Auch wenn wir es nicht verstehen, machen wir Produkte daraus (GPS-Navigation).
Ich hoffe, dieser kurze Abriss erklärt Beweggründe.
p.s.: "Physiker" steht für eine Vielzahl von Männer, Frauen, Transgendern in Mathematik,Physik, Astronomie,Ingenieure,...