Ich bin Morbus Crohn Patient und habe früher bis zu 14 Tabletten täglich schlucken müssen. Hatte weiterhin enorme Probleme mit der klassischen Medizin. Als ich jedoch auf medizinisches Cannabis umgestellt wurde, hatte ich deutlich weniger Probleme und konnte wieder teil am Leben haben.
Wenn man auf medizinisches Cannabis richtig eingestellt ist und die richtigen Sorten für seine Erkrankung gefunden hat, kann es für viele Menschen hilfreiche Therapieoption sein.

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Die Preise in den Apotheken liegen jetzt schon weit unter denen des Schwarzmarktes. Wegen Kosten wird also keiner weiter zum Schwarzmarkt gehen. Sofern man einen Arzt findet.
Im Supermarkt wird es hoffentlich nie vertrieben.
Es kommt auch immer etwas auf die Erkrankung an. Ein Patient mit einem geschwächten Immunsystem ist immer auf das medizinische Cannabis aus den Apotheken angewiesen, denn nur da kann er sicher sein, dass das Präparat "klinisch rein" und ohne mikrobielle Verunreinigung ist. Was wiederum auch den Eigenanbau unattraktiv gestaltet.

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Medizinalcannabis kann potenziell zur symptomatischen Behandlung von Beschwerden bei einer Vielzahl von Erkrankungen eingesetzt werden. Die Liste reicht, wie du schon richtig geschrieben hast, von Schmerzen wie Migräne oder chronischen Rückenschmerzen (zum Beispiel nach einem Bandscheibenvorfall) über psychische Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen, PTBS oder ADHS (bei Erwachsenen) bis hin zu Endometriose, Epilepsie, Multipler Sklerose oder chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (wie in meinem Fall). Auch kann Cannabis appetitanregend wirken, was mir ebenfalls bei meiner Erkrankung schon sehr geholfen hat. Ob eine Cannabistherapie für jemanden infrage kommt, muss aber selbstverständlich immer erst mit dem Arzt geklärt werden.

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Patienten werden weiterhin ihre Medizin aus der Apotheke beziehen, denn nur dort können sie sicher sein, dass es "klinisch rein" angebaut wurde. Gerade Patienten mit einem geschwächten Immunsystem sind darauf angewiesen, dass keinerlei mikrobielle oder sonstige Verunreinigung auf den Blüten vorhanden sind. Die Preise aus der Apotheke liegen jetzt schon deutlich unter dem Schwarzmarktwert. Ich denke also, dass viele Patienten (Ich auf jeden Fall) weiterhin ihre Medizin aus der Apotheke beziehen werden.

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Damit hast du natürlich absolut recht, einen Sommelier gibt es in dem Sinne für kein anderes Medikament. Hintergrund der Namenswahl ist, dass es zu meinen Aufgaben gehört, beispielsweise das Aroma, den Geruch und die Beschaffenheit der Cannabisblüten zu bewerten. Wichtig ist das deshalb, weil viele Patienten ihre Cannabismedikation mehrmals am Tag einnehmen müssen und wir schon oft das Feedback erhalten haben, dass die Einnahme deutlich leichter fällt und angenehmer ist, wenn das Präparat angenehm riecht, schmeckt und so weiter. Da es mittlerweile so viele verschiedene Medizinalcannabis-Sorten gibt, haben Patienten die Möglichkeit, gemeinsam mit ihrem Arzt das Präparat auszuwählen, das ihnen nicht nur am besten hilft, sondern das sie auch "gerne" einnehmen. Vergleichbar ist das zum Beispiel mit einer Tablette: Wenn du die Wahl zwischen einer großen, bitteren Tablette oder einer kleinen, geschmacksneutralen Kapsel hast, entscheidest du dich im Zweifel sicher für die kleine Kapsel. Eine meiner zentralen Aufgaben als Sommelier ist es, das Feedback der Patienten in die Entwicklung der Cannabispräparate mit einfließen zu lassen.

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Sativex ist reines THC, damit fehlen die ganzen sekundären Pflanzenstoffe, die viel der eigentlichen Wirkung ausmachen können. Vermutlich wirken dadurch die Blüten in Holland, in eurem Fall, auch besser. Sprecht am besten mal mit eurem Arzt, ob nicht vielleicht eine Therapie mit Blüten in Frage kommt oder alternativ mit Vollspektrumextrakten.

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Das siehst du ganz richtig - Beikonsum bzw. der parallele Konsum von Cannabis als Genussmittel ist tatsächlich ein absolutes Ausschlusskriterium für eine ärztlich begleitete Cannabisbehandlung, genau so verhält sich das zum Beispiel mit Alkohol. Außerdem kann die Wirkung der Cannabismedikation negativ beeinflusst werden, da man sich nicht mehr an die mit dem Arzt abgestimmte Dosierung etc. hält.

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Ich persönlich sehe mich nicht als Kiffer. Ich bin Cannabispatient und nehme ein medizinisches Präparat ein. Der Begriff "Profi-Kiffer" oder dergleichen macht vermutlich neugieriger auf den Artikel. In jedem Interview betone ich aber, dass ich kein Kiffer bin.

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Entstigmatisierung nur für Cannabis-Patienten aber nicht für Genuss-Konsumenten?

In eurer Reaktion auf den Kabinettsentwurf des Cannabisgesetzes (CanG) vom 29. August schreibt ihr unter anderem:

In den Regelungen wird der Eindruck erweckt, Kinder von Cannabis-Patient:innen müssten vor ihren Eltern geschützt werden. [...] Repressionen gegenüber Cannabis-Patient:innen und ihren Familien müssen dringend vermieden werden. Cannabis-Patientinnen sind verantwortungsvolle Bürger, die teilweise erst durch ihre Medikation wieder am gesellschaftlichen Leben und am Arbeitsmarkt teilnehmen können, Steuern zahlen und keinem einen Schaden zufügen.
→ https://www.cannamedical.com/de/news/cannabis-patienten-fordern-medikamenteneinnahme-muss-ermoglicht-werden/

Ich kann durchaus nachvollziehen, dass Cannabis-Patienten im Gegensatz zu Genuss-Konsumenten eine besondere Stellung inne haben, was die ihnen zuzugestehenden Rechte angeht und stimme dem zu. Ich sehe auch, dass eine Beachtung eurer Kritikpunkte im kommenden Gesetz im Grunde positive Auswirkungen auf alle Cannabis-Nutzer hätte.

Durch die mehrfach im Text hervorgehobene Differenzierung von Patienten und anderen Konsumenten lesen sich eure Forderungen teils trotzdem fragwürdig. Vielleicht ist das aber auch nur nur meine persönliche überkritische Lesart. Auf mich wirkt das insgesamt ein bisschen so, als müssten Kinder von Genuss-Konsumenten vor ihren Eltern geschützt werden, als müssten Repressionen gegenüber diesen Konsumenten nicht dringend vermieden werden und als wären diese keine verantwortungsvollen Bürger, die Steuern zahlen und keinem Schaden zufügen und so weiter.

Ich finde, dass Cannabis-Patienten und Genuss-Konsumenten mit der Legalisierung ein gemeinsames Ziel haben. Bis vor wenigen Jahren waren alle Cannabis-Nutzer ungeachtet ihrer persönlichen Konsumgründe gleichermaßen von der Prohibition betroffen.

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Danke für diese Frage und dass du dich mit der Thematik so genau auseinandergesetzt hast. Selbstverständlich wollten wir mit dem Forderungspapier keinen Keil zwischen Patienten und Konsumenten treiben oder Konsumenten negativ darstellen. Falls das so rübergekommen sein sollte, bitten wir das zu entschuldigen! Ziel dieses Papiers war es lediglich, auf die Bedürfnisse und Rechte von Patienten aufmerksam machen, die für Cannamedical als Hersteller von Medizinalcannabis im Fokus stehen. Unser Patientenbeirat hat einfach die Sorge, dass speziell Patienten mit dem geplanten Gesetz benachteiligt werden - und das darf natürlich nicht passieren.

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Hallo Sandra,

blöde Fragen gibt es nicht! :-)
Erst einmal, geht es in erster Linie ja um die Wirkung und die Lebensqualität, die wieder zurück kommen kann. Nicht jede Medizin schmeckt gut.
Jedoch gibts es bei (medizinischem) Cannabis Besonderheiten. Durch die enthaltenen ätherischen Öle schmeckt jede Sorte etwas anders. Von herben Noten, bis hin zu fruchtig süßen Noten kann alles enthalten sein. Geraucht schmeckt es vielen auch absolut nicht. Aber als Cannabispatient verdampfe ich das medizinische Cannabis in einem Verdampfer. Das schmeckt dann um einiges angenehmer als geraucht, da nichts verbrannt wird.
Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen! :-)

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Medizinisches Cannabis wird in extra dafür gebauten Anlagen kultiviert. Diese Anlagen sind GMP (Good Manufacturing Practice) zertifiziert, dass heißt sie sind zertifiziert, nach der guten Herstellerpraxis für Arzneimittel zu arbeiten. Die Anlagen sind besonders vor Diebstahl gesichert und sind "klinisch rein", wie in einem Krankenhaus. Dort dürfen weder Keime noch Staub in die Räume, wo die Pflanzen angebaut werden. Es wird also sehr viel Aufwand betrieben um ein klinisch sauberes medizinisches Präparat zu erhalten.

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Medizinalcannabis kann potenziell zur symptomatischen Behandlung von Beschwerden bei einer Vielzahl von Erkrankungen eingesetzt werden. Die Liste reicht von Schmerzen wie Migräne oder chronischen Rückenschmerzen (zum Beispiel nach einem Bandscheibenvorfall) über psychische Erkrankungen wie Depressionen, PTBS oder ADHS (bei Erwachsenen) bis hin zu Endometriose, Epilepsie, Multipler Sklerose oder chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (wie in meinem Fall). Ob eine Cannabistherapie für jemanden infrage kommt, muss aber selbstverständlich immer erst mit dem Arzt geklärt werden.

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Spannende Frage! Ein Großteil der Cannabispatienten hat tatsächlich gar keine Kostenübernahme. In der Regel hat die Krankenkasse drei Wochen Zeit den Antrag zu bearbeiten und entscheidet dann ob die Übernahme in Frage kommt oder nicht. Sollte ein Gutachten gefordert werden, verlängert sich diese Frist um weitere zwei Wochen. Theoretisch ist es also möglich, nach drei bis fünf Wochen die Kostenübernahme zu bekommen. Die Krankenkasse fordert allerdings, dass man als "austherapiert" gilt und die Erkrankung "schwerwiegend" ist.

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Die Frage höre ich tatsächlich öfter :-) Wichtig dabei ist aber zu wissen, dass die Einnahme von medizinischem Cannabis absolut nicht mit "Kiffen" zu vergleichen ist. Als Patient ist man von seinem Arzt ganz genau auf seine Medikation eingestellt und nimmt teilweise geringere Dosen zu sich, als das beim Rauchen zum Genuss der Fall wäre. Außerdem kann Cannabis nicht immer nur zum Schlafen oder Entspannen, sondern auch als stimmungsaufhellendes Medikament zum Einsatz kommen, beispielsweise bei psychischen Erkrankungen. "High" wird man von Medizinalcannabis also in dem Sinne nicht.

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Das ist leider nicht so einfach zu beantworten. Es kommt immer mal wieder vor, dass sich Patienten rechtfertigen müssen. Ich persönlich habe bisher aber noch keine Probleme gehabt. In den südlicheren Bundesländern hat man eher mal Probleme, im Norden weniger. Es kommt aber immer drauf an, wie "provokant" man, im Falle einer Kontrolle, mit dem Medikament umgeht. Wichtiger Tipp: Als Patient auf jeden Fall immer das aktuelle Rezept und im besten Fall einen Patientenausweis dabei haben.

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Medizinisches Cannabis kann grundsätzlich auch zur symptomatischen Behandlung von Schlafstörungen eingesetzt werden. Ob eine Cannabistherapie für dich infrage kommt, solltest du aber natürlich mit deinem Arzt oder Apotheker abklären.
Was die potenzielle Wirkung von Cannabis als Medizin betrifft, kommt es immer auf den/die Patient:in an - mittlerweile gibt es viele verschiedene Sorten und Präparate und man muss - wie bei allen anderen Medikamenten auch - individuell vom Arzt auf seine Medikation eingestellt werden.

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Tatsächlich kommt es genau auf diese Aromastoffe an. Diese Aromastoffe (Terpene) modulieren die Wirkung von den Cannabinoiden, also auch THC. So kann man anhand des Geruchs und des Geschmacks schon erkennen, in welche Richtung die Wirkung der Blütensorte gehen kann. Natürlich ist das bei jedem Menschen etwas unterschiedlich, jedoch wird die Richtung deutlich. Ich kann zur Zeit nur Sorten testen, die ich mir als Cannabispatient auch, vom Arzt, verschreiben lassen kann. Tatsächlich geht es also eher um den Geruch, die Haptik und das Aussehen der Blüten. Ist also nicht zu 100% mit einem Weinsommelier zu vergleichen ;)

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Medizinisches Cannabis wird vor allem verdampft. Also mittels medizinischem Verdampfer inhaliert. Desweiteren gibt es noch Extrakte zum Tropfen oder in Kapselform. Rauchen, und vor allem das Mischen mit Tabak, wird nicht empfohlen, da bei der Verbrennung wieder schädliche Substanzen freigesetzt werden. Tabletten gibt es bisher noch nicht.

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