Ich bin Morbus Crohn Patient und habe früher bis zu 14 Tabletten täglich schlucken müssen. Hatte weiterhin enorme Probleme mit der klassischen Medizin. Als ich jedoch auf medizinisches Cannabis umgestellt wurde, hatte ich deutlich weniger Probleme und konnte wieder teil am Leben haben.
Wenn man auf medizinisches Cannabis richtig eingestellt ist und die richtigen Sorten für seine Erkrankung gefunden hat, kann es für viele Menschen hilfreiche Therapieoption sein.

...zur Antwort

Bitte habt Verständnis, dass ich hier nur sehr bedingt und nur aus persönlicher Erfahrung als Patient auf solche Fragen antworten kann. Ich bin kein Arzt oder Apotheker und kann/darf euch natürlich keine Behandlungsempfehlungen in dem Sinne geben - grundsätzlich solltet ihr euch damit immer zuerst an einen Arzt wenden und eure individuelle gesundheitliche Ausgangslage mit ihm/ihr besprechen. Nach meiner Kenntnis sind Psychosen eine sogenannte Kontraindikation, sprich ein Ausschlusskriterium für eine Cannabisbehandlung. Dabei kommt es allerdings auch wieder auf die Art und den Hintergrund der Psychose an - also ein sehr kompliziertes Thema und nicht so einfach zu beantworten. Auch mögliche Nebenwirkungen einer Cannabistherapie sind eine sehr individuelle Thematik. Bitte unbedingt mit dem Arzt besprechen!

...zur Antwort

Die Preise in den Apotheken liegen jetzt schon weit unter denen des Schwarzmarktes. Wegen Kosten wird also keiner weiter zum Schwarzmarkt gehen. Sofern man einen Arzt findet.
Im Supermarkt wird es hoffentlich nie vertrieben.
Es kommt auch immer etwas auf die Erkrankung an. Ein Patient mit einem geschwächten Immunsystem ist immer auf das medizinische Cannabis aus den Apotheken angewiesen, denn nur da kann er sicher sein, dass das Präparat "klinisch rein" und ohne mikrobielle Verunreinigung ist. Was wiederum auch den Eigenanbau unattraktiv gestaltet.

...zur Antwort

Hi Male, danke für deine Frage. Bitte hab Verständnis, dass ich hier nur sehr bedingt und nur aus persönlicher Erfahrung als Patient auf solche Fragen antworten kann. Ich bin kein Arzt oder Apotheker und kann/darf euch natürlich keine Behandlungsempfehlungen in dem Sinne geben - grundsätzlich solltet man sich damit immer zuerst an einen Arzt wenden und die individuelle gesundheitliche Ausgangslage mit ihm/ihr besprechen. Gesetzlich ist die ärztliche Verschreibung von Cannabis in Deutschland nur ab 18 Jahren möglich. Soweit ich weiß, gibt es in besonders schweren Fällen auch Ausnahmen - welche Kriterien hier gelten, kann ich dir aber leider nicht beantworten. Unbedingt mit dem Arzt sprechen!

...zur Antwort

Spannende Frage! Es werden keine Sorten gemischt, denn jede Sorte wirkt anders. Patienten werden meist auf gewisse Sorten eingestellt und daher wäre ein mischen der Präparate eher kontraproduktiv. Um gleichbleibende Qualität zu erreichen muss schon sehr früh auf eine hohe Qualität geachtet werden. Die Sorten werden erst selektiert und dann werden diverse Testdurchläufe gemacht und nur die stabilsten Sorten bleiben bestehen. Von denen werden dann Stecklinge genommen und so hat man quasi Klone einer Pflanze.
Biologischer Anbau ist leider nicht möglich, da dieser einfach zu "dreckig" wäre. Bei den medizinischen Blüten ist es enorm wichtig, dass keinerlei Verunreinigung oder Mikrobiologie vorhanden ist. Patienten mit schlechtem Immunsystem könnten sonst erhebliche Probleme bekommen.

...zur Antwort

Medizinisches Cannabis wird vor allem mit einem Verdampfer inhaliert. Also nicht geraucht. Denn wie du schon sagst, bringt rauchen viele schädliche und damit nicht gesundheitsfördernde Stoffe mit sich. Im Verdampfer werden nur die ätherischen Öle und Cannabinoide gelöst und können so sauber inhaliert werden. Es gibt aber auch die Möglichkeit medizinisches Cannabis in Ölform zum Tropfen verschrieben zu bekommen. Das selbe Öl kann auch in Kapseln abgefüllt werden. Richtige Tabletten gibt es bisher noch nicht, aber soweit ich weiß wird an Cannabistabletten bereits geforscht.

...zur Antwort

Medizinalcannabis kann potenziell zur symptomatischen Behandlung von Beschwerden bei einer Vielzahl von Erkrankungen eingesetzt werden. Die Liste reicht, wie du schon richtig geschrieben hast, von Schmerzen wie Migräne oder chronischen Rückenschmerzen (zum Beispiel nach einem Bandscheibenvorfall) über psychische Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen, PTBS oder ADHS (bei Erwachsenen) bis hin zu Endometriose, Epilepsie, Multipler Sklerose oder chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (wie in meinem Fall). Auch kann Cannabis appetitanregend wirken, was mir ebenfalls bei meiner Erkrankung schon sehr geholfen hat. Ob eine Cannabistherapie für jemanden infrage kommt, muss aber selbstverständlich immer erst mit dem Arzt geklärt werden.

...zur Antwort

THC wird zur Zeit schon synthetisch hergestellt und so auch an Patienten gegeben. Allerdings hört man aus Patientenkreisen, dass es bei rein synthetisch hergestelltem THC vermehrt zu Nebenwirkungen kommen kann, weswegen eine Vielzahl an Patienten die natürliche Variante bevorzugt. Denn nur dort kann das volle Wirkpotenzial von Cannabis ausgeschöpft werden, wenn alle Cannabinoide und sekundären Pflanzenstoffe mit einander arbeiten können. Man nennt das auch den "entourage Effekt"

...zur Antwort

Ich bewerte vor allem die Optik, den Geruch und die Haptik. Der Geschmack geht nur bedingt, da ich mir die Sorten auch verschreiben lassen muss.

Bei der Optik achte ich darauf, wie die Blüte manikürt wurde, ob die Trichome (Harzdrüsen, in denen der Wirkstoff gebildet wird) in Takt sind und ob sie den richtigen Reifegrad aufweisen. Beim Geruch achte ich darauf, ob die typischen Noten der jeweiligen Sorte enthalten und ausgeprägt sind. Bei der Haptik wird auch die Feuchtigkeit überprüft, wie verhält sich die Blüte beim zerdrücken. Ist sie zu trocken, würde sie bröseln.
Ich schaue mir aber auch den Anbau und die Weiterverarbeitung an.

...zur Antwort

Patienten werden weiterhin ihre Medizin aus der Apotheke beziehen, denn nur dort können sie sicher sein, dass es "klinisch rein" angebaut wurde. Gerade Patienten mit einem geschwächten Immunsystem sind darauf angewiesen, dass keinerlei mikrobielle oder sonstige Verunreinigung auf den Blüten vorhanden sind. Die Preise aus der Apotheke liegen jetzt schon deutlich unter dem Schwarzmarktwert. Ich denke also, dass viele Patienten (Ich auf jeden Fall) weiterhin ihre Medizin aus der Apotheke beziehen werden.

...zur Antwort

Richtig, meine DIagnose erhielt ich 2014. Als meine Therapie aber immer weniger Erfolg versprach habe ich mich seit 2016 um alternativen Bemüht. Dann bin ich auf Studien aus Israel gestoßen, bei denen Cannabis als Medizin erfolgreich bei Patienten mit Morbus Crohn eingesetzt wurde. Das hat mich neugierig gemacht und ich habe mich weiter in das Thema eingelesen. 2017 ist das Medizinialcannabisgesetz dann in Kraft getreten und ich hab mich aktiv auf Arztsuche begeben. Letztendlich hat es bis 2019 gedauert, dass ich mein erstes Rezept in den Händen halten konnte. Ich habe bei allen Ärzten die Studien und meine ganzen Unterlagen vorgelegt. Es war also ein langer Weg.

...zur Antwort

Damit hast du natürlich absolut recht, einen Sommelier gibt es in dem Sinne für kein anderes Medikament. Hintergrund der Namenswahl ist, dass es zu meinen Aufgaben gehört, beispielsweise das Aroma, den Geruch und die Beschaffenheit der Cannabisblüten zu bewerten. Wichtig ist das deshalb, weil viele Patienten ihre Cannabismedikation mehrmals am Tag einnehmen müssen und wir schon oft das Feedback erhalten haben, dass die Einnahme deutlich leichter fällt und angenehmer ist, wenn das Präparat angenehm riecht, schmeckt und so weiter. Da es mittlerweile so viele verschiedene Medizinalcannabis-Sorten gibt, haben Patienten die Möglichkeit, gemeinsam mit ihrem Arzt das Präparat auszuwählen, das ihnen nicht nur am besten hilft, sondern das sie auch "gerne" einnehmen. Vergleichbar ist das zum Beispiel mit einer Tablette: Wenn du die Wahl zwischen einer großen, bitteren Tablette oder einer kleinen, geschmacksneutralen Kapsel hast, entscheidest du dich im Zweifel sicher für die kleine Kapsel. Eine meiner zentralen Aufgaben als Sommelier ist es, das Feedback der Patienten in die Entwicklung der Cannabispräparate mit einfließen zu lassen.

...zur Antwort

Ich bewerte vor allem die Optik, den Geruch und die Haptik. Der Geschmack geht nur bedingt, da ich mir die Sorten auch verschreiben lassen muss.
Bei der Optik achte ich darauf, wie die Blüte manikürt wurde, ob die Trichome (Harzdrüsen, in denen der Wirkstoff gebildet wird) in Takt sind und ob sie den richtigen Reifegrad aufweisen. Beim Geruch achte ich darauf, ob die typischen Noten der jeweiligen Sorte enthalten und ausgeprägt sind. Bei der Haptik wird auch die Feuchtigkeit überprüft, wie verhält sich die Blüte beim zerdrücken. Ist sie zu trocken, würde sie bröseln.
Den Reifegrad der Trichome kann man über eine frühere oder spätere Ernte beeinflussen.
Den Geruch kann man mit der richtigen Trocknung und der Veredelung beeinflussen.
Die Haptik wird auch über die Trocknung beeinflusst.
Jedoch sind auch alle Punkte abhängig von der Sorte und wie sie kultiviert wurde. Also auch bei dem Anbau kann man gewissen Kriterien anpassen.

...zur Antwort

Sativex ist reines THC, damit fehlen die ganzen sekundären Pflanzenstoffe, die viel der eigentlichen Wirkung ausmachen können. Vermutlich wirken dadurch die Blüten in Holland, in eurem Fall, auch besser. Sprecht am besten mal mit eurem Arzt, ob nicht vielleicht eine Therapie mit Blüten in Frage kommt oder alternativ mit Vollspektrumextrakten.

...zur Antwort

Das siehst du ganz richtig - Beikonsum bzw. der parallele Konsum von Cannabis als Genussmittel ist tatsächlich ein absolutes Ausschlusskriterium für eine ärztlich begleitete Cannabisbehandlung, genau so verhält sich das zum Beispiel mit Alkohol. Außerdem kann die Wirkung der Cannabismedikation negativ beeinflusst werden, da man sich nicht mehr an die mit dem Arzt abgestimmte Dosierung etc. hält.

...zur Antwort

Ja, das ginge bei Cannabis ebenfalls. Zumindest, wenn man sich die Sorten aussuchen kann. Es gibt auch Sorten mit sehr geringem THC Gehalt oder welche, mit einem sehr ähnlichen Verhältnis von THC und CBD.
Wenn man Sorten mit einem THC Gehalt von ca 30% mit einem Schnaps gleichsetzt, dann wären diese 1zu1 Sorten ein Radler ;-) . Außerdem könnte man auch einfach weniger konsumieren um weniger zu spüren. Das alles ist natürlich nur möglich, wenn Cannabis erlaubt wird. Zur Zeit würde man sich, wenn man nicht Cannabispatient ist, strafbar machen.

...zur Antwort

Spannende Frage! Erstmal, mit Indica und Sativa hast du vollkommen Recht, da wird lediglich die Wuchsart der Sorten beschreiben, es sagt jedoch nichts über die Wirkweise der Sorte aus.
Terpene und andere sekundäre Pflanzenstoffe können tatsächlich die Wirkung von Cannabinoiden modulieren. Manche Terpene, wie Caryophyllen haben sogar die Eigenschaft, selbst an CB-Rezeptoren anzudocken, also auch für sich zu wirken.
Hier wird zur Zeit noch sehr viel geforscht und es ändern sich ab und zu auch Erkenntnisse. Terpene und sekundäre Pflanzenstoffe werden aber zunehmend interessanter für die Medizin.
Bei Myrcen geht man davon aus, dass es die schmerzlindernden und sedierenden Eigenschaften unterstützen kann. Bei Limonen kann es eher stimmungsaufhellender und antreibender wirken. Um ein paar Beispiele zu nennen.

...zur Antwort

Bitte habt Verständnis, dass ich hier nur sehr bedingt und nur aus persönlicher Erfahrung als Patient auf solche Fragen antworten kann. Ich bin kein Arzt oder Apotheker und kann/darf euch natürlich keine Behandlungsempfehlungen in dem Sinne geben - grundsätzlich solltet ihr euch damit immer zuerst an einen Arzt wenden und eure individuelle gesundheitliche Ausgangslage mit ihm/ihr besprechen. Ich persönlich kenne tatsächlich niemanden, der Cannabis zur Behandlung von Gürtelrose verschrieben bekommen hat, was aber nicht heißt, dass es dafür nicht infrage kommen kann. Zur Schmerztherapie wird Cannabis mit am häufigsten eingesetzt - trotzdem, bitte mit dem Arzt abklären :-)

...zur Antwort

Ich persönlich sehe mich nicht als Kiffer. Ich bin Cannabispatient und nehme ein medizinisches Präparat ein. Der Begriff "Profi-Kiffer" oder dergleichen macht vermutlich neugieriger auf den Artikel. In jedem Interview betone ich aber, dass ich kein Kiffer bin.

...zur Antwort