Finde es gut, dass Du Deinen Freund bei seinem Vorhaben so den Rücken stärkst - mein Respekt! Mit das wichtigste für einen Soldaten sind nicht nur die Kameraden um ihn herum, sondern die Familie hinter ihm. Ohne Dir da irgendwelche Illusionen machen zu wollen - die Erfolgsquote an zivilen
Bewerben, die nicht vorgedient sind, ist seit Aufstellung des Kommandos im unteren einststelligen Prozentbereich anzusiedeln.

Allerdings soll Dich/ ihn das nicht demotivieren! Aufgrund Deiner Angaben bringt er schon durchaus gewünschte Fähigkeiten mit. Allerdings möchte man in Cw keinen "fertigen" Kommandosoldaten haben, vielmehr wird er dort zur Verwendung als Kommandosoldat ausgebildet. Das Bestehen des mehrteiligen EFV einmal außer Acht gelassen. Die Ausbildung ist sehr anspruchsvoll und es werden neben körperlichen Fähigkeiten, vor allem mentale Stärke, Teamfähigkeit und Durchhaltewille, sowie eine lösungsorientierte „Cleverness“ - um nur Einige zu nennen - erwartet.

Was die EFV Teile angeht, so ist der körperliche Anteil ebenfalls nicht alles - auch wenn es nach außen oft und gerne, insbesondere im Internet, darauf reduziert wird.

Gibt es denn einen bestimmten Grund, weshalb Dein Freund "zum KSK" möchte und von vorn herein keine andere Verwendung (z.B. in der Fallschirmjägertruppe) in Betracht zieht - Um sich dann aus der Truppe zu bewerben? Was es durchaus leichter für ihn machen würde, da er dann schon bestimmte soldatische Fähigkeiten mitbringt und somit auch die für sie spez. Kräfte erforderliche Sprungtauglichkeit schon festgestellt wurde (auch wenn das in Cw nochmals festgestellt werden muss)

Würde EUCH folgenden Plan vorschlagen:

I. Kontakt aufnehmen mit und verläßliche Informationen gewinnen - insbesondere hinsichtlich formeller Voraussetzungen - bei:

Personalwerbung KSK

Graf-Zeppelin-Kaserne Calw

Tel.: 07051 / 791 – 2160 und 2168

E-Mail: pwtcalw@bundeswehr.org

alternativ

Gemeinschaft Deutscher Kommandosoldaten

Postfach 1363

75365 Calw

info@diekommandos.de

II. Seine Motivation zu hinterfragen und zu hinterfragen was
er bereit ist dafür aufzugeben. Das alles einmal aufschreiben und nach einem
Monat wieder hervornehmen und feststellen ob es dabei geblieben ist. Und den Vorgang Monat für Monat zu wiederholen. Alternativen aufschreiben. Bis eine Woche vor dem EFV

III. Die typischen Hogrefe Tests durcharbeiten

IV. VOR der körperlichen Vorbereitung (welche idealerweise mehr als
eine solide Grundfitness vorausgesetzt) schauen, wie er mit erheblichem
Schlafmangel zurecht kommt (am besten während eines Urlaubes, keinesfalls
während seiner Arbeit!) und unter Schlafmangel komplexe Aufgaben lösen kann

V. Knoten lernen, nochmal Orientierung i. Gelände durchgehen
(was er ja als Höhenarbeiter und ehem. Pfadfinder können sollte)

V. 11 - 10 Wochen vor dem Termin in Cw mit einem
Trainingsprogramm anfangen welches auf diverse Aspekte körperlicher Leistungs-und Durchhaltefähigkeit abzielt. Ausdauer, Kraft, Kernstabilität,
Schnelligkeit. Er sollte Phasenweise 2 Trainingseinheiten pro Tag einlegen.
Viel Laufen mit und ohne 20Kg Ruck. Sprinten. Eigengewichtsübungen.Nach einem Programm arbeiten, welches sein Ziel berücksichtigt.

VI. In der Gewissheit dort antreten, das er es schaffen wird
ohne dabei überheblich zu sein. Es als Herausforderung ansehen. Kameraden/ andere Bewerber, welche aufgeben wollen motivieren - dies nicht zu tun.

Das beschriebene Vorgehen ist keine Garantie für die Annahme
oder das Bestehen eines EFV Teils!

Zu Deinen weiteren Fragen:

- bzgl. der Körperverletzung - passiert gerade in dem Alter
mal. Wird sich wohl kaum um eine Strafe nach Erwachsenenstrafrecht handeln, sondern hört sich nach einer Weisung durch das Jugendgericht an. Wird daher kein Problem sein.

- bzgl. Personalbedarf - Grundsätzlich sucht Cw immer geeignete Bewerber -
Stichwort: Erreichen einer Sollstärke.

Falls Du noch Fragen hast, stell sie hier gerne, werde schauen, dass ich Sie sofern mir möglich beantworte. Nochmal ich habe außerordentlichen Respekt davor, daß Du fragst wie „WIR“ das schaffen!

Links:

https://www.diekommandos.de/

http://www.deutschesheer.de/resource/resource/UlRvcjZYSW1RcEVHaUd4cklzQU4yNWFvejhLbjVyYnR1OCt3ZlU1N09FV0pkekJINVdMUXlTcmx5d1psdlZlVmNnUUdhanpyOWVtSEV2M01XNGdMOFc1cGJqcWlaRWNUNmdiWG9kemp0V0U9/KSK%20Brosch%C3%BCre%20Eignungstest%20Teil%201.pdf

...zur Antwort

"Das Eindringen eines Soldaten in die Ehe eines Kameraden erfüllt regelmäßig den Tatbestand eines Dienstvergehens und hat auch unter Berücksichtigung einer Wandlung der gesellschaftlichen Anschauungen und moralischen Grundsätze nach wie vor erhebliches disziplinarisches Gewicht."

Quelle:

https://www.jurion.de/urteile/bverwg/1992-07-01/2-wd-1492/

...zur Antwort
Weitere Inhalte können nur Nutzer sehen, die bei uns eingeloggt sind.