Das ist eine gute Frage, die meines Erachtens nicht pauschal beantwortet werden kann - erwartest du wohl auch nicht ! :)
Bei mir war es so, dass mich ein langer Prozess dahingebracht hat, wo ich nun stehe...
Die wenigen Beziehungen, die ich während meines Lebens hatte, waren alle lang und intensiv gelebt - mit jeder Beziehung schwand aber auch meine Bereitschaft und das Selbstverständnis, Fleisch für sie zuzubereiten, ein wenig mehr, auch, wenn sie insgesamt weniger Fleisch konsumierten...
Es war eine Art Bewusstwerdung für mich - wo ich früher Kompromisse eingegangen bin, kann ich das heute nicht mehr...
Heute muss ich das Brennen im Herzen des Liebsten spüren - wenigstens eine Glut, das Mitgefühl und Empathie für die Kleinsten und Schwächsten...
Wenn ein Mann schwitzend am Grill steht, das Billigfleisch und die Meica-Bratwurst obendrauf und sich zu einem großen Teil über Fleisch definiert - nein danke !
Manche denken aber nach und lernen zu fühlen, da ist etwas wie ein Bewusstsein, das wächst und auch, wenn es nicht gleich der Vegetarier oder Veganer wird oder auch vielleicht nie, ist das doch noch was anderes...
Der Mensch, mit dem ich mein Innerstes teile, mein Herzblut, den ich mit Haut und Haaren lieben kann und mag und dem ich mich hingebe mit allem, was ich habe und bin...
der "muss" ticken wie ich, der muss "vom selben Stern" sein und "am gleichen Faden hängen" wie ich - zumindest in dieser für mich ethisch wichtigen Aspekt...:)
Heute bin ich "angekommen" - mein Herzblatt ist all das, was ich auch bin und er lebt es, er trägt Würmer und Schnecken von der Straße, hält an für Kröten und hat Tränen in den Augen angesichts eines leidenden Tieres...
Ich verurteile oder verunglimpfe ausdrücklich niemanden, der anders denkt und fühlt - auch ich dachte und fühlte nicht immer so wie heute - es war ein langer Prozess...
Wir sind alle auf der Welt, um zu lernen und zu wachsen, um individuell zu sein und ein jeder geht seinen Weg für sich - ist auch gut so ! :)