Zu Beginn des Studiums normal?

5 Antworten

Mit 100% Verständnis bei Vorlesungen stellst Du Deinen Anspruch etwas hoch, das gelingt den Wenigsten. Bei den Übungen solltest Du aber schon möglichst nahe an die 100% kommen, da kannst Du ja Fragen stellen. An den Reaktionen des Übungsleiters und der Kommilitonen wirst Du schon herausfinden, ob Du den Anforderungen des Studiums auf Dauer gewachsen bist. Vielleicht hilft auch ein Wechsel zu "Technischer Physik" an einer Fachhochschule.

Glaub mir: Das geht 99% der Leute so -- auch, wenn sie es nicht zugeben wollen! Vor allem in den ersten Semestern, wenn man die Grundlagen in Mathe und Physik lernt, lernt man den Unterschied zwischen Uni und Schule erst richtig kennen. Man versteht vielleicht 10% von dem Zeug, das in der Vorlesung gemacht wird. Oft hat man gar keine Zeit darüber nachzudenken, sondern ist mit der Mitschrift beschäftigt.

Klar, Nacharbeit in Ruhe daheim hilft nochmal, den Stoff zu verstehen. Aber: 100% wirst du nicht nachvollziehen können -- es sei denn, du hast zu viel Zeit. Was du im Laufe des Studiums noch lernen wirst: Es geht darum, sich auf das Wesentliche zu beschränken und das zu vertiefen. Oft ist es so (da habe ich jedenfalls die Erfahrung gemacht), dass die schwierigen Dinge (Beweise etc.), die in den Vorlesungen und Übungen gemacht werden, später (v.a. in der Klausur) eher nebensächlich sind. Die wichtigen Dinge aber (v.a. Anwendungen etc.) stellen im Laufe der Zeit kein zu großes Problem mehr dar. Aber das hängt natürlich auch vom jeweiligen Studium ab; als Mathe-Student sind Beweise natürlich stets wichtig. Als Physiker interessieren einem mehr die Anwendungen.

Ich hatte übrigens Mathe und Physik LK, habe mich in der Schule mit praktisch allen Fächern sehr leicht getan. Habe anschließend ein Ingenieurstudium begonnen, in dem viel Mathe, Physik etc. vorkommen. Die ersten Semester habe ich mich durchgequält, praktisch nichts verstanden in den Vorlesungen. Aber. Das wird im Laufe der Zeit besser! Mittlerweile lache ich darüber, wie "dumm" ich damals gewesen sein muss!

Einfach dran bleiben und nicht verrückt machen lassen. Du musst nicht alles komplett verstehen! In Gruppen lernen ist super, da man so häufig viele Probleme lösen kann.

Also das Studium setzt oft weit vor dem an wo die Schule aufgehört hat, dazu gibt es noch extra Vorkurse. Vielleicht ist Physik auch einfach zu schwer für dich?

chris990  23.10.2012, 18:41

Jeder, der einmal Mathe- und Physik-Vorlesungen an einer Uni besucht hat, wird merken, dass Schule dagegen wie ein Kindergarten war.

So komisch es auch klingen mag: Man muss sich erst daran gewöhnen. Jeder hat am Anfang Probleme -- die vergehen aber im Laufe der Zeit.

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Viking85  23.10.2012, 18:50
@chris990

In Vorkursen sowie in den ersten Physik- und Mathekursen wird Stoff aus den LKs wiederholt. Natürlich viel schneller wie in der Schule ...

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chris990  23.10.2012, 19:09
@Viking85

Leider bringt einem das Wissen von der Schule nicht wirklich viel. :-)

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lolo8484 
Fragesteller
 23.10.2012, 19:13
@chris990

Also ich habe Abi über Fernschule gemacht, da ich Vollzeit gearbeitet habe. Physik hatte ich garnicht und Mathe nur Grundkurs. Ich habe sogar schwierigkeiten mit den Übungszetteln. Das macht mir alles ein bisschen Angst. Die anderen sehen sehr tapfer aus und die können auch (zur Zeit) was. Außerdem darf eine Prüfung 4 mal wiederholt werden. Denke dass ich nicht aufgeben werde :)

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chris990  23.10.2012, 19:24
@lolo8484

Du hattest noch nie Physik und hast ein Physik-Studium angefangen? Respekt.

Da würde ich mich dann aber nicht wundern, wenn es nochmal heftiger wird.

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lolo8484 
Fragesteller
 23.10.2012, 19:43
@chris990

kann man sich doch alles aneignen! Habe sogar welche im Hörsaal sitzen die noch nicht mal das Abitur haben. Es gibt auch Studierende die sind schon 10 Jahre raus aus der Schule und fangen wieder neu an.... Hast du nicht geschrieben, dass Schulwissen sowieso nicht weiterhilft bzw nur am Anfang?

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lolo8484 
Fragesteller
 23.10.2012, 19:43
@chris990

kann man sich doch alles aneignen! Habe sogar welche im Hörsaal sitzen die noch nicht mal das Abitur haben. Es gibt auch Studierende die sind schon 10 Jahre raus aus der Schule und fangen wieder neu an.... Hast du nicht geschrieben, dass Schulwissen sowieso nicht weiterhilft bzw nur am Anfang?

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chris990  23.10.2012, 23:41
@lolo8484

Das Wissen, das man von der Schulmathematik kennt, wird einem im Studium nicht viel weiterhelfen. Grundlagen sollten natürlich vorhanden sein.

Wenn man Physik vorher noch nie hatte, also nicht einmal die Grundbegriffe kennt, sollte man sich auf erheblich mehr Aufwand gefasst machen. Uni-Physik ist ein paar Stufen höher; da werden die Probleme, die in der Schule vereinfacht behandelt wurden, in ihrer ganzen Komplexität betrachtet.

Trotzdem: Auch das wird nicht unmöglich sein, nachzulernen. Du solltest halt vielleicht ein bisschen mehr Zeit einplanen. :-)

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Ich hatte die selben Schwierigkeiten, zumal mein zweites Fach Germanistik und nicht Mathe war. Gerettet hat mich damals das Buch "Mathematik für Physiker" von Klaus Weltner mit dem dazughörigen "Leitprogramm"(programmiertes Lernen), Vieweg Verlag. Ob es die Bücher wohl noch antiquarisch gibt?

Alles Gute für dich!

P.S.: Wenn du merkst, dass Physik doch nicht das richtige für dich ist, zögere nicht, das Studienfach zu wechseln!

Ja. Zu deiner Beruhigung, das ist vollkommen normal und geht eigentlich fast jedem so. Nächstes Semester lachst du drüber. ;-)

lolo8484 
Fragesteller
 23.10.2012, 20:20

das hoffe ich :'(

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