Würdet ihr bei einer Volksabstimmung zur Helmpflicht für dafür oder dagegen abstimmen?

Das Ergebnis basiert auf 61 Abstimmungen

Dagegen 52%
Dafür 48%

15 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Dagegen

Verbote, ohne Helm Rad zu fahren haben bisher dazu geführt, daß weniger Leute mit dem Rad fahren - um die Umwelt- und Verkehrsprobleme in den Griff zu bekommen, müssen wir die Anzahl der Radfahrer dagegen spürbar steigern.

Für mich persönlich sollte ich erstmal das Motorrad und den Oldi verkaufen, bevor ich mir über Helme beim Alltagsradfahren Gedanken mache...

Und jeder der möchte, kann ja einen aufsetzen - wo ist das Problem?

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Dafür

Ich hatte als Kind mal einen Fahrradsturz und mir wurde gesagt, dass ich Glück hatte weil ich einen Helm auf hatte.

Ich hatte "nur" einige Abschürfungen und eine Fleischwunde am Fußknöchel. Der Helm war ziemlich eingedellt und hat mich definitiv vor einer schlimmen Kopfverletzung und längerem Krankenhausaufenthalt bewahrt.

Daher wäre ich ganz klar für die Pflicht!

Dagegen

Die Menschen sollten lernen, dass der Körper eines anderen, sie nichts angeht. Wer Angst hat ohne Helm zu fahren kann einen aufsetzen, aber man muss die eigene Angst nicht auf andere übertragen. Ich habe z.B. nie verstanden, wie man mit einem Fahrrad hinfallen kann.

Ich fahre grundsätzlich ohne Helm, Inliner ohne Schutz, bergab auf dem Longboard ohne Schutz, und klettere bis zu 15 Meter hoch auf Bäume ohne Absicherung. Nicht jeder hat das Bedürfnis sich in Watte einzupacken. Zumal man kontrolliert stürzen kann. Wer auf dem Kopf aufschlägt, dem fehlt es an Koordinationsfähigkeit. Viele fallen meistens stumpf aufs Gesicht. Das habe ich schon so oft beobachtet. Sie stolpern, rutschen aus, fallen hin, und federn den Sturz dummerweise immer mit den Händen, den Knien, oder gleich dem Gesicht ab. Es fehlt extrem an körperlicher Fitness, Gleichgewicht, und Reflexen.

Ein Fahrradhelm schützt zwar vor Kopfverletzungen, aber er rettet trotzdem nicht automatisch Leben. Ein Genickbruch ist nach wie vor möglich, genauso wie schwere Verletzungen, innere Blutungen, etc. am ganzen Körper, die ebenfalls tödlich enden können. Auch mit einem Helm, sollte man sich nicht sicher fühlen. Man ist trotzdem stark verwundbar.

Dagegen

Ich möchte lieber, dass weniger Auto gefahren wird.

Zudem sehe ich das Fahrrad auch als Not-Fahrmittel. Wenn dann kein Helm bereit läge, wäre dieser Weg abgeschnitten. Das Gleiche gilt beim (E-)Roller. Irgendwo in der Stadt hängen geblieben und schnell mal einen E-Roller ausleihen ohne immer auf Verdacht einen Helm mitführen zu müssen.

Und zu guter letzt ist das Fahrrad auch ein Mittel für viele Obdachlose. Auch hier würde man deren Forbewegungsmittel stark eingrenzen (so ein Helm ist oft nicht billig) bzw. schimpfen dann alle wieder, wenn diese sich (schwarz fahrend) in Bus und Bahn quetschen.

Auch eine Helmpflicht für Kinder könnte nach hinten los gehen. Hier sollten Eltern nicht mit "Pflicht" sondern mit Vernunft argumentieren. Sonst würden sicherlich viele Jugendliche das als Stigma sehen und dann absichtlich keinen Helm mehr tragen, um nicht als Kind zu gelten.

Dafür

Und das obwohl mir Helmtragen mega auf den Sack geht. Nur wenn dann mal tatsächlich was passiert ist es halt zu spät. Es macht eben in einer Unfallsituation einen erheblichen Unterschied ob man einen Helm trägt oder nicht. Und für die Person die mir gleich erzählen will daß ein Helm die Sache wie auch immer auch verschlimmern kann: solche Szenarien sind ähnlich wahrscheinlich wie vom Blitz getroffen zu werden.

So eine Diskussion ist sehr ähnlich wie damals die "Debatte" über die Gurtpflicht. Völlig absurd von heute aus betrachtet.

Für interessierte: ein kleiner 2 Minuten Beitrag zur Einführung der Pflicht in Deutschland, sehr sehenswert

https://youtu.be/6LzLGW1EkdM