Worin bestehen Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen der freien und der sozialen Marktwirtschaft?

4 Antworten

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Moin,

Definitionen hast Du ja schon einige erhalten.

in der sozialen Marktwirtschaft greift der Staat auf verschiedene Art und Weise in das Wirtschaftsgeschehen ein.

  • Sozialpolitik => Ziel: Unterstützung Bedürftiger
  • Konjunkturpolitik => Ziel: Beeinflussung der Konjunktur
  • Strukturpolitik => Ziel: Unterstützung schwacher Gebiete und Wirtschaftszweige
  • Einkommenspolitik => Ziel: gerechte Verteilung von Vermögen
  • öffentliche Unternehmen => Ziel: Sicherstellung der Versorgung der Bevölkerung
  • Wettbewerbspolitik => Ziel: Sicherung des Wettbewerbs

Der Grundgedanke ist, dass die wirtschaftlich Schwachen geschützt werden sollen.

Hier noch ein paar Vergleiche:

Soziale Marktwirtschaft:

  • eingeschränkte Gewerbefreiheit => Ein Apotheker darf zum Beispiel nicht überall eine Apotheke eröffnen
  • eingeschränkte Konsumfreiheit => Man kommt beispielsweise nicht an jegliche Drogen bzw. darf nicht alles konsumieren
  • eingeschränkte Vertragsfreiheit => Verkäufe an unter Minderjährige ist nicht erlaubt, sind geschäftsunfähig
  • Einschränkung der freien Berufswahl => Man versucht zum Beispiel Arbeitslose in bestimmte Berufe zu stecken, vor allem Pflegeberufe, und droht eventuell mit Kürzungen
  • gerechte Einkommensverteilung => Staat zahlt Wohngeld, Kindergeld, sonstige Sozialleistungen
  • Staat greift in Bildung ein => kostenlose, staatliche Schulen, um allen Bildung zu ermöglichen

Freie Marktwirtschaft:

  • keine Einschränkungen bei Gewerben
  • absolute Konsumfreiheit
  • absolute Vertragsfreiheit
  • keine Einschränkungen bei der Berufswahl
  • kein Einfluss auf Einkommensverteilung
  • Bildung jedem selbst überlassen

Gruß
Lukas

hallöle,
die freie marktwirtschaft auch liberal genannt hat keine grenzen zumindest nicht so lange man keinem anderen schadet oder versklavt.
zb. darf der unternehmer bestimmen
wen er einstellt
wann er jemanden kündigt
wie hoch der lohn ist
mit welchen firmen er zusammen arbeitet
welche firmen er kauft
wie teuer seine produkte sind
wie die arbeitsbedingungen zb arbeitszeiten sind

in der sozialen marktwirtschaft auch neoliberal genannt welche in der brd herrscht ist die wirtschaft reglementiert jedoch nicht völlig verstaatlicht wie im kommunismus. es ist also ein mischung es gibt gesetze und regeln
zb: gegen monopolbildung, der staat verbietet zb firmenübernahmen,
er reglementiert dass es einen betriebsrat geben muss
kündigungsschutz
gleichheit bei bewerbungen
verpflichtet zu einer krankenversicherung
verpflichtet zu tariflöhnen bzw mindestlohn

im sozialismus gibt es dann gar keine selbstständigen unternehmen mehr hier bestimmt der staat was produziert wird und wie viel man verdient #eigentum ist diebstal usw

Die "Freie Marktwirtschaft" war ein sehr optimistisches Konzept, eigentlich eine Utopie, denn sie setzte auf voll emanzipierte Menschen, wie man sie im fortgeschrittenen, gebildeten Bürgertum repräsentiert sah. Wie die Aufklärung war das Konzept der "Freien Marktwirtschaft" ein Konzept von Eliten. Dass sich in sozialen Schichten auch Machtverhältnisse herausbilden, war nicht im Blick. Kritiker wie Karl Marx/Friedrich Engels legten den Finger in diese Fehleinschätzung. Wie der ökonomische Prozess begleitet auch Wissenschaft sehr dynamisch diesen Prozess und wie Theorie und Praxis auseinanderklaffen.

Ein nächster markanter Schritt in der Theorie waren im 20. JH Theorien, die zusammengefasst als Theorien der Sozialen Marktwirtschaft bezeichnet wurden. Sie wiesen dem Staat eine gestaltende Rolle zu, berücksichtigten soziale Kräfte und die Auseinandersetzungen wirtschaftlicher Kontrahenten und entwickelten zahlreiche Instrumente, mit denen der Staat lenkend in die Wirtschaft eingreifen konnte. Kollektivistisch diktatorische Alleinentscheidungen des Staates lehnten sie ab und sahen wie ihre Vorgänger von der "Freien Marktwirtschaft" in einer möglichst großen Freiheit individueller Entscheidungen eine unverzichtbare Gestaltungskraft.

Bei der freien Marktwirtschaft fehlt jede Form der staatlichen Regulierung. Es gibt auch keinerlei staatlichen Unternehmen. Mit fällt spontan kein Land ein in dem die Freie Marktwirtschaft tatsächlich in reiner Form herrscht. Man verwendet den Begriff häufig falsch und meint eigentlich Wettbewerb. In der Sozialen Marktwirtschaft greift der Staat regulierend und absichernd ein.