Blickwechsel 24. Juli 2023
Deine Fragen an eine Piercerin & Bodymodartist
Alles zum Blickwechsel

Worauf muss man bei der Auswahl eines Piercing-Studios achten?

1 Antwort

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich hab mal eine Checkliste geschrieben, mit dieser findest Du schnell und sicher heraus, ob sich Dein/e Piercer/in gut in seinem Fach auskennt und die vorgeschriebenen Gesetze einhält.

Der Piercer hat einen gültigen Gewerbeschein und kann diesen auch vorlegen.

Dies gilt auch für piercende Ärzte, Homepiercingservice und Piercingstände auf Messen. Ohne Gewerbeschein pierct kein Piercer (auch kein Arzt!) legal und kontrolliert!!!   

Die Oberflächen im Piercing- und im Sterilisationsbereich sind glatt und gut abwaschbar. Wie z.B. Fußböden, Wände, Geräte, Einrichtung, etc. 

Getrennte Warte-, Piercing- und Sterilisationsräume.

Im Piercingstudio herrscht Rauchverbot.         

Der Piercingraum ist übersichtlich und ordentlich. Es finden sich hier nur Dinge die zum Piercen notwendig sind. Fotopinwände, Zeitungen, Pflanzen, Tiere, Aschenbecher, alles Private hat hier nichts zu suchen.

Der/die Piercer/in trägt beim Piercen keine offenen langen Haare, lackierte Fingernägel, Fingerringe oder Armbänder, auch ein ungeschützter langer Bart birgt ein hohes Infektionsrisiko. Die Unterarme sind frei und werden mitdesinfiziert.   

Die verwendeten Chemikalien zur Desinfektion sind VAH gelistet (Verbund für Angewandte Hygiene e.V.). Dies ist auf den Etiketten vermerkt.               

Es werden ausschließlich sterile Einwegnadeln verwendet.     

Es werden nur puderfreie & sterile Einweghandschuhe benutzt.

Wiederverwendbare Instrumente werden nach jedem Gebrauch desinfiziert, gereinigt, verpackt und dann sterilisiert. Bis zum Gebrauch bleiben die Instrumente steril verpackt. Das Sterilisationsdatum ist vermerkt und wird protokolliert. Die Teile werden in geschlossenen Behältnissen staubgeschützt gelagert.

Der/die Piercer/in verwendet keine Betäubungsspritze sondern ein Betäubungsspray oder eine Betäubungssalbe, aber KEIN Eisspray.

Der/die Piercer/in klärt ausführlich über mögliche Komplikationen, Risiken und die notwendige Nachsorge auf, die Beratung ist unverbindlich.           

Ich erhalte eine schriftliche Nachsorgeanweisung. Die Nachsorge im Studio ist kostenlos. Ich kann mich im Falle von Komplikationen an mein Studio wenden und muß nicht zu irgendeinem Arzt gehen den ich auch noch selbst bezahlen muß.        

Minderjährige werden nur mit Einverständnis beider Elternteile gepierct, bis 16 muß mindestens ein Elternteil mitkommen.       

Ich erhalte kostenloses Desinfektionsmittel zum Pflegen des Piercings.          

Der Erstschmuck ist ausschließlich Titan, medizinischer Kunststoff (nur für Cheeks/Christinas und Sonderfälle), Implantatstahl (aber nur in begründeten Ausnahmefällen wegen des Nickelgehaltes), 750er Gold oder Niobium. Bei anderen Materialien laß Dich von Deinem/er Piercer/in beraten. Es sind Analysezertifikate für den Erstschmuck vorhanden.     

Der Piercingschmuck und die Instrumente sind einzeln Steril verpackt und werden erst vor meinen Augen ausgepackt.

Das Studio verfügt über einen nachweisbar regelmäßig überprüften Dampfdrucksterilisator (Autoklaven) und kann die Prüfbescheinigungen vorzeigen.  

Der/die Piercer/in beantwortet alle meine Fragen ausführlich und nimmt sich Zeit für mich.   

Der hygienische Gesamteindruck ist gut.

Der/die Piercer/in ist auch außerhalb der Geschäftszeiten bei Problemen telefonisch erreichbar (Handyhotline).    

Viele Grüße von Andrea aus Dortmund (Piercerin & Bodymodderin seit 1989)  

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Eigenes Piercingstudio, Ausbilderin/Referentin für Piercer,
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Fragesteller
 24.07.2023, 15:33

Danke sehr!

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