Womit stopft man am besten selbstgestrickte Socken?

1 Antwort

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Um eine gestrickte Socke zu stopfen bietet es sich an, diesen Vorgang in einer dem Stricken ähnlichen Technik zu machen. Die nennt sich Nadelbinden. Zuerst schneidest Du die zu schwachen Ränder heraus. Dann fängst Du in der untersten vertrauenswürdigen Reihe an, mit der Umfassenden Verschlingung daas Loch zu verschließen. Dabei stichst Du immer entgegen der Arbeitsrichtung durch zwei bestehende Maschen und ziehst den Nähfaden bei. Dadurch stoppst Du im ersten Arbeitsgang das Aufrippeln nach "unten". Du stichst im ersten Stich, wenn Du den Fadenanfang bereits vernäht hast, durch Masche2 runter und durch Masche1 rauf, dann beiziehen. Im zweiten Stich im Masche3 runter und in Masche2 wieder hoch stechen, und so weiter. Diese Reihe sichert die gestrickten Maschen und kann auch in den schwächeren Rand hinein gearbeitet werden.

Auf dem Rüchweg stichst Du, wie bereits geübt, entgegen der neuen Arbeitsrichtung so ein, daß Du immer unter einem Fadenkreuz der Vorreihe drunter durch stichst, oder unter den Rändern von zwei gestricken Maschen nebeneinander. Diese Technik nennt sich auch Koptisches Stricken. Der Vorteil ist, daß der Faden deutlich sicherer im Gewebe verankert ist, als beim Stricken. Der Faden kann sich seitlich kaum heraus mogeln und das Schadensgebiet so nicht so leicht breiter werden. Laufmaschen können sich nur in einer Richtung ausbreiten, in der Arbeitsrichtung. In Gegenrichtung bleibt die Laufmasche stecken.

Das "Maschenbild" ist kaum vom rechts Gestrickten zu unterscheiden und mit etwas Übung lassen sich auch linke Maschen nadeln. Suche mal nach den kursiven Begriffen im Netz, wenn Du diese Technik mal testen willst.

.

Eine andere Methode, durch "Nähen" Stoff aufzubauen ist die einfache Verschlingung, die wie der Saumstich gearbeitet wird. Das "Maschenbild" ist anders als das Gestrickte und das Gewebe lockerer als oben beschrieben. Man kann ebenfalls in hin- und her-Reihen arbeiten. Wen man hier immer in die vorletzte Reihe einsticht, statt in die letzte, dann wird das Gewebe fester und unelastischer als das Gestrickte. Die Reihenhöhe ist auch flacher und man arbeitet deutlich länger an der selben Fläche. Dies sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt.

.

Das beantwortet vermutlich nicht deine Frage nach dem optimalen Garn. Du müßtest mit einem dem Originalgarn ähnlichen Material, das aber aus reiner Kunstfaser (Polyacryl, Polyamid, Polyester) besteht etwas bekommen, das abriebfester als reine Wolle oder wollbetonte Mischungen ist. Ein Garn, das weniger fluffig aussieht und sich etwas fester als das Original anfühlt (bei gleicher Stärke) sollte für dieses Problem das Richtige sein.

krivor 
Fragesteller
 08.12.2022, 10:50

Vielen Dank, das ist sehr ausführlich!

Gut, ich suche mal nach den Kursiva, denn das sagt mir wirklich nichts.

0