Wirklichkeit und LSD?
Soweit ich es einigen Beschreibungen im Internet entnehmen konnte,
hebt LSD den Filter im Gehirn auf, welcher uns vor zu vielen und irrelevanten Sinneseindrücken schützt, sodass wir die Umwelt ungefiltert erfahren.
Könnte man soweit gehen und sagen, dass man unter dem Einfluss von LSD und anderen psychedelischen Substanzen die Welt nur auf eine andere Weise erlebt, welche gleichberechtigt ist mit dem nüchternen Zustand oder ist es nur wirres Zeug?
2 Antworten
Hey CellarDoor55,
um "Gleichberechtigung" beurteilen zu können müsste man zunächst wissen was Bewusstsein aus macht.
Ich könnte mich dazu hinreißen zu sagen "Bewusstsein/Wahrnehmung" dazu da sind um sich in der "Welt" zurechtzufinden.
Insofern ist die Wahrnehmung unter Dorgeneinfluss nicht "gleichberechtitgt", sondern schlechter. Das Gehirn versucht aus den eintreffenden Signalen eine Umwelt zu kontruieren um sich in dieser zurecht zu finden und wird dabei durch Drogen derart gestört, dass die Wahrnehmung beeinträchtigt ist.
Grundsätzlich ist alles im Gehirn konstruiert, aber unter Drogeneinfluss sind die Ähnlichkeiten zur Realität noch geringer.
Gruß
Neben all diesen schönen Theorien einer eigentlich realen Welt erlebt durch LSD, wird allerdings gerne vergessen zu erwähnen, dass unser Gehirn diese ungefilterten Reize auch noch versucht zu verarbeiten und bestrehbt ist, alle Wahrnehmungen in einen für es logischen Kontext zu setzen.
Dieser Kontext wird aus dem gebildet, was unser Gehirn im Laufe seines Lebens so gesammelt und gelernt hat. Allerdings sind diese Erfahrungen und Lektionen nie vollständig und fehlerfrei, sondern subjektiv und selektiv. Und Lücken werden "aufgefüllt" mit scheinbar logischen Szenarien.
Wenn ich jetzt also alle Filter ausschalte, sagt mein Gehirn nicht, ey cool, endlich alles echt. Sondern Moment, das ist mir zu viel und passt nicht in meine Konditionierung, da muss ich intervenieren und Logik reinbringen. Und entsprechend werden die Wahrnehmungen dann in nicht vorhandene Muster gesetzt, die eben nichts mit der Wirklichkeit zu tun haben. Sondern ein Versuch des Gehirns sind, sich selbst zu schützen.