Wird es in Zukunft noch Messen wie Gamescom oder Intermot geben?
War heute auf der Intermot in Köln gewesen und gelinde gesagt ziemlich entäuscht. Ausstller wie KTM, Yamaha oder Ducati waren gar nicht vertreten. Und die Zeiten wo man Geschenke wie T-shirts und Produktproben abstauben konnte sind längst vorbei.
Ich glaube mitlerweile hat man mehr davon wenn man sich Produktneuheiten einfach am Computer ansiehst.
Denkt ihr das solche Messen noch zukunft hat, Weil die CEBIT gibt es a uch nich tmehr.
2 Antworten
Das Sterben von Messen ist ein Phänomen der letzten Jahre, was immer mehr und mehr um sich greift. Daran ist nicht Corona schuld, dass war maximal ein Katalysator.
Das Problem ist ganz einfach. Große Publikumsmessen sind für die Aussteller ziemlich teuer und aufwändig. Der Mehrwert ist als Anbieter aber sehr gering. Für reine Produktpräsentationen bieten sich kleine eigene Veranstaltungen mehr an.
Auf einer Messe teilt man sich die Aufmerksamkeit mit anderen Marktbegleitern. Das eigene Produkt dominiert nicht die Schlagzeilen, sondern geht schnell in der Masse an Neuheiten unter. Eine eigene Veranstaltung zu einem selbst gewählten Zeitpunkt kostet nicht nur weniger, man dominiert auch länger die Berichterstattung, hat weniger Zeitdruck und kann sein Marketingbudget optimaler nutzen, als für einen blöden überteuerten Messestand. Publikumsmessen sind reine Werbeveranstaltungen, die teuer sind, aber einen fraglichen Nutzen haben. Immer mehr Hersteller investieren das Budget lieber in einen breiteren Zeitraum und sparen enorm an der Logistik, die eine Messe verursacht.
Das Sterben großer Messen wird daher wohl weitergehen. Ich denke aber nicht, dass sie ganz aussterben werden. Kleinere, lokalere Veranstaltungen können je nach Thema ganz gut funktionieren. So z.B. kleinere Motorradmessen, wo weniger große Hersteller aus aller Welt aufschlagen, sondern lokale Händler eine gemeinsame Plattform bieten. Damit spricht man weniger den Messetouristen an, aber mehr echte potentielle Kunden. Dazu ist der logistische Aufwand bedeutend kleiner. Auch reine Fachmessen ohne freien Publikumsverkehr können funktionieren, ist dann aber eher Branchenspezifisch.
Die großen Messen werden aber zunehmend verschwinden. Zu hohe Kosten für zu wenig Mehrwert. Merke ich bei uns in der Firma auch. Unsere kleinen digitalen Veranstaltungen kommen deutlich besser bei Kunden an, als eine große Präsenzmesse. Ganz einfach weil es für den Kunden auch einfacher ist, wenn er digital Informationen einholen kann und keinen Messetag einplanen muss.
Ja, denke ich. Die Messen in den letzten Jahren leiden sehr unter den Weltpolitischen und gesundheitlichen Situationen. Vielleicht normalisiert sich das in nächster Zeit. Die Gamescom fand ich zB. auch enttäuschend aber wenig besucht war sie nicht.
Das Sterben großer Messen hat schon weit vor Corona begonnen. Die aktuellen Ereignisse beschleunigen den Prozess aber nur.