Wieso unterschiedliche Dioptrienwerte ohne und mit Pupillenerweiterung?
Ich war letztens bei einem Augenarzt und der hat 6 Dioptrien auf einem Auge gemessen und auf dem anderen Auge 0,75 - beides kurzsichtig, davor hat die Optikerin genau das selbe gemessen..
Dann wurden mir Augentropfen verabreicht und dann kam raus: ich bin ganz leicht weitsichtig und brauche keine Brille.
Wie kann das sein? es wurde ja die Brechkraft des Auges in beiden Zuständen gemessen und bin nicht scharf drauf eine Brille zu tragen d,h ich habe den Sehtest z.B nicht extra schlecht gemacht oder ähnliches - selbst nachdem die Augenärztin die gläser gewechselt hatte wurden die Buchstaben nicht größer (musste seit ich 3 bin eine tragen wegen weitsichtigkeit und Hornhautverkrümmung)
2 Antworten
Bei der Messung nach den Tropfen wird auf das parasympathische Nervensystem eingewirkt. Die Pupille wird weit und der Ziliarmuskel, der für die Akkommodation zuständig ist, wird lahmgelegt (Zykloplegie).
Bei Kindern und Jugendlichen wird das gemacht, weil sie noch unheimlich viel akkommodieren können. So können dann die Werte für eine Brille verfälscht werden, wie es bei dir der Fall war. Starke Akkommodation -> höhere Brechkraft der Linse -> mit Minus (Kurzsichtigkeit) korrigieren, um wieder bei "0" zu landen. Da man in Wirklichkeit aber nicht kurzsichtig ist, hat man trotz Brille weiter Probleme (Kopfschmerzen etc...)
Diese starke Akkommodation wird auch als Akkommodationsexzess/krampf bezeichnet. Das kann die Folge einer unterkorrigierten Weitsichtigkeit sein, oder der Ziliarmuskel arbeitet nicht so, wie er soll. Dass das ganze bei dir rechts und links so unterschiedlich ist, sollte den Augenarzt aber stutzig machen. Hat er dazu was gesagt?
Hast du denn sonst irgendwelche Probleme wie Kopfschmerzen (gerade bei Naharbeit), unscharfes Sehen oder Probleme beim Blickwechsel von nah auf fern?
Also falls du dich damit auskennst: morgens sehe ich z.B nur verschwommen und sehe keine Details und im laufe des Tages wird es besser und wenn ich von dunkeln ins helle gehe hab ich Augenschmerzen des Todes.... aber sonst ist alles so wie immer :D
Das man morgens verschwommener sieht ist bis zu einem gewissen Punkt normal. Zusammen mit dem weiteren Problem
wenn ich von dunkeln ins helle gehe hab ich Augenschmerzen des Todes
wäre mein erster Tipp, dass die Pupillen weiter sind als normal. Große Pupille -> viel Licht fällt ins Auge -> Blendung/"Schmerz", verschwommenes Sehen. Ob deine Pupillenaktion normal ist, könntest du selbst am Spiegel testen. Leuchte dir mal mit einer Taschenlampe ins Auge und guck, ob die kleiner wird, bzw. wie viel kleiner. Wenn die Pupillen weit getropft sind, hat der Augenarzt ja keine Chance gehabt, das zu prüfen ;) da wäre dann aber wahrscheinlich ein Neurologe der richtige Ansprechpartner.
Wenn dir alles normal erscheint, würde ich mit dem Problem bei einem Optometristen vorbei schauen.
das phänomen ist mit der "tiefenschärfe" bei fotoapperaten vergleichbar, bei denen sich der schärfebereich in abhängigkeit von der blende (iris des auges) verändert.
Ja, aber im natürlichen Sinne sind meine Pupillen auch nicht so heftig erweitert. Also müsste theoretisch deine These irrelevant sein, weil nur das zählt wie die Sehkraft bei normaler Sicht ist ?
Danke. das klingt logisch. Nein, der Augenarzt hat mir nur Augentropfen verschrieben (für trockene Augen, die ich eigentlich nicht habe) und meinte ich brauche keine Brille, da alles ok ist