Wieso haben die Italiener so einen schönen Nationalstolz?

2 Antworten

Sie leben in einem der schönsten Länder der Erde.

Aus ihrem Land kommt wunderbare Musik, Opern von Verdi, Puccini usw., sie haben ein herrliches Opernhaus, die Mailänder Scala. Italiener gelten als sangesfreudig, musikalisch.

Sie sind ein sehr beliebtes Urlaubsland, jedenfalls für Deutsche. Und Amerikaner, Asiaten usw.

Ihr wunderschönes Land ist vom Meer umgeben.

Dieses Meer ist das Mittelmeer, das einen eigenen Kulturkreis hat. Dieser Kulturkreis hat unsere Kultur mitgeschaffen, die Römer, die Griechen. Die Römer waren in Italien, sind nach dessen Hauptstadt benannt.

Sie haben ihre Juden nicht an die Deutschen ausgeliefert, als diese ihren SD bei ihnen etablierten im 3. Reich.

Neben ihrem kulturellen Reichtum pflegen sie eine überlegene Lebensart, die nicht vom Geld abhängt, ihre Eßkultur ist vorbildlich, günstig, inzwischen international verbreitet (Spaghetti, Pizza).

Sie haben herrlichen Rotwein, leicht und erschwinglich, Chianti z.B.

Ihr Temperament ist legendär.

Reicht das?

Italien ist nicht das beste Beispiel für eine gefestigte nationale Identität. Die Zentrifugalkräfte sind seit 150 Jahren stark. Die Einigung ging vom Norden aus, ein Großteil des Südens empfand sie als Vereinnahmung. Niemals gelang es, die Kluft zu schließen. Für viele Norditaliener sind die Süditaliener bis heute "terroni", "Erdfresser", ungebildete, primitive Landbewohner mit Mafia-Bezug. Schon die Römer werden im Norden oft abschätzig beurteilt: "Milano lavora, Roma consuma." (Mailand arbeitet, Rom verbraucht.") oder "Il governo, il ladro." (Die Regierung in Rom, der Räuber").

Viele Italiener stöhnen über die Ineffizienz, Korruption und Laxheit ihres Staates. Europa ist immer noch, wenn auch weniger als früher, beliebt, weil man dem eigenen Staat noch weniger als der EU zutraut.

Die Italiener sind allerdings nicht schlecht in der Inszenierung gefühlvoller nationaler Events. Sie haben ja auch die Oper erfunden. Aber das ist oft nur Kulisse.