Wie wichtig ist Streit in der Beziehung?

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Nach einem halben Jahr Fernbeziehung ist Streit nicht nur nicht wichtig, er würde das Ganze nur noch komplizierter machen. Was ich meine, wenn ich sage Streit ist manchmal wichtig und nötig ist etwas ganz anderes, es geht darum das man z.B. in einer gemeinsamen Wohnung sich nicht jeden Tag über herumliegende Socken ärgert, aber des lieben Friedens willen den Ärger verdrängt. So etwas sollte zeitnah in einem kleinen 'Streit' ausdiskutiert werden statt darauf zu warten bis man irgendwann explodiert und dann Dinge gesagt werden die niemals ausgesprochen werden sollten, da sie ja so niemals gemeint waren. Doch wenn man in einer Fernbeziehung ohnehin nur wenig Zeit zusammen hat, so kann man die zweifelsohne sinnvoller nutzen als zu streiten.

sei doch einfach froh das ihr euch noch nicht gestritten habt, denn das macht bestimmt keinen spaß und davon wird die beziehung wohl auch nicht scheitern

Streit sollte überhaupt nicht sein. Meinungsverschiedenheiten, die immer einmal auftreten, kann man in Ruhe ausdiskutieren. Ewiger Streit macht krank und führt zu Unzufriedenheit und am Ende zu Depressionen. Streit ist m.E. ein Zeichen der Unsicherheit, der eine fühlt sich im Recht, der andere gibt auf, weil er die Nase voll hat. Alles schön in Ruhe ab- und aussprechen, damit fährt man am besten.

Also ich persönlich bin der Meinung, dass Streit in einer Beziehung nicht unbedingt wichtig ist! Man kann durchaus auch so, ohne zu streiten die eigene Meinung vertreten und auch diskutieren. Ich selbst bin z.B. jetzt seit 4 Jahren mit meinem Freund zusammen (seit fast einem Jahr eine echte Fernbeziehung über eine größere Distanz) und wir haben eigentlich noch nie gestritten, wir haben bis jetzt nur diskutiert (das ist aber meiner Meinung nach ein großer Unterschied zu einem Streit) und es klappt trotzdem super!

Also: Meiner Meinung nach geht es eher um das offene Gespräch und in manchen Beziehungen ist dazu kein Streit notwendig (wobei ich auch denke, dass einige wo ganz anderst die Grenze zwischen streiten und diskutieren ziehen und von daher von Streit reden).

Es geht bei jeder Form der Kommunikation darum, sich mitzuteilen. Letztlich auch im Streit. Streit ist sehr emotional und wird leider oft dazu genutzt den anderen zu verletzen. Streit, der als Selbsttzweck dient oder für Machtspielchen (wer ist der "Gewinner"?) wirkt sich auf Dauer destruktiv aus.

Wie du schon schriebst, geht es im Grunde darum, sich dem Partner offen und ehrlich mitzuteilen.

Das klingt einfach, ist es aber nicht. Sehr oft schluckt einer dem anderen zuliebe etwas runter oder gibt nach oder hält mit dem eigenen Bedürfnis hintern Berg, weil er die Harmonie nicht gefährden will oder die eigenen Belange nicht für so wichtig hält oder ihm eine ausufernde Diskussion zu anstrengend ist etc.

Irgendwann macht es Peng. Oder es kommt zum Knall, wenn es mal nicht um herumliegende Socken, sondern existenzielle Angelegenheiten geht. Dann erkennt man, wie wenig man sich kennt.

In einer Fernbeziehung finde ich Streitvermeidung übrigens nicht soooo schwer, da man wenig Alltag miteinander teilt und die Trennungsphasen das Verliebtseinsgefühl immer wieder aufpuschen. Spannend wird es, wenn man ein Leben teilt, mit allen offenen Zahnpastatuben des Universums... ;o))

Kurzum: Beziehungen, die ausschließlich harmonisch sind, sind entweder große Glücksfälle oder es wird dauernd was unter den Teppich gekehrt der Harmonie zuliebe. Dabei kann man auf der Strecke bleiben, von der unterschwelligen Sprengkraft ganz abgesehen.