Wie oft Mastrubiert ihr am Tag? Und ist es irgendwie schädlich?

4 Antworten

Grundsätzlich spricht nichts gegen Masturbation.

Allerdings kann es tatsächlich schädlich sein, vor allem wenn es mit Pornokonsum einhergeht. Das ist bei einer Vielzahl der Menschen aber gerade der Fall. Also ist es vielleicht besser es so zu sagen: Übermäßiger Pornokonsum kann sehr schädlich sein.

Sehr viele wissen das nicht und glauben, Pornos seien gut und würden nur "mehr Würze ins Bett bringen". Neuste wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen etwas anderes:

Der Pornokonsum kann sehr leicht in eine Sucht führen. Oft wissen die
Beteiligten aber nicht einmal, dass sie tatsächlich abhängig sind.

Seit ca. 2009-10 meldeten sich hunderte von jungen Menschen, denen esunmöglich war, mit ihren Partnerinnen & Partnern eine Erektion zu bekommen oder zum Orgasmus zu kommen. Bei der Masturbation in Verbindung mit Pornos war dies aber dagegen kein Problem.

Die Wissenschaft nennt dieses Phänomen PIED (kurz für Porn-Induced
Erectile Dysfunction; zu deutsch: durch Pornos hervorgerufene erektile
Dysfunction). Grund für diese Unfähigkeit sind Entwicklungen im Gehirn,
die aufgrund des oft über jahrzehnte praktizierten Pornokonsum
stattfinden.

Pornos sind genau wie andere Drogen oder z.B. auch fettiges/süßes Essen ein sog. Superstimulus für das Gehirn. Das heißt, jedes mal wenn wir Pornos sehen, wird unser Gehirn mit einem Neurotransmitter names Dopamin geflutet. Dopamin ist der Stoff, der dafür verantwortlich ist, dass wir Dinge tun wollen. Dopamin treibt uns dazu Neues zu wagen, das nette Mädel anzusprechen, den saftigen Burger zu Essen. Allerdings fluten Pornos unser Gehirn mit so viel Dopamin, dass unser Gehirn sagt "Hey! Das ist zu viel! Irgendwas stimmt hier nicht. Ich muss etwas unternehmen!".

Als Resultat baut unser Gehirn Dopaminrezeptoren ab. Es kann also
weniger Dopamin im Gehirn andocken und seine Wirkung entfalten.
Experimente an Ratten (und mittlerweile auch an Menschen) zeigen, dass
eine niedgrige Anzahl an Dopaminrezeptoren dazu führen kann, dass wir
uns depressiv, traurig, wütend, antriebslos, unmotiviert, müde und
vieles mehr fühlen.

Damit aber nicht genug: Dadurch, dass wir uns oft über Jahre und Jahrzehnte mit Pornos vollschütten, verknüpft unser Gehirn die Pixel aufdem Bildschirm mit dem hohen Dopamin. Da wir süchtig nach dem Dopamin sind, drängt uns das Gehirn dazu, dahin zurückzukehren, wo wird diese enormen Dopaminmengen immer bekommen haben: Pornos.

Unser Gehirn baut immer weiter die Verknüpfung "Pornos = Dopamin"
auf, während die Verknüpfung "Sex, Liebe, erledigte Arbeit = Dopamin"
immer weiter schrumpft. Irgendwann ist dann der Punkt erreicht, dass wir
keine Erektion mehr bekommen können, so hart wir es auch versuchen.
Allerdings nur mit echten Menschen. Mit Pornos funktioniert alles wie
gehabt.

Leute, die sich vehement der Wahrheit verschließen, behaupten oft, die Männer seien nur nervös oder hätten kreislaufbedingte erektile Dysfunktion. Dagegen gibt es einen simplen Test: Versuch mal ohne Pornos, ohne Bilder ohne Vorstellung zu masturbieren. Wirklich nur durch Berührung. Für Männer mit PIED ist das unmöglich. Versuche es dann mit Pornos. Wenn es klappt, hast du PIED. Denn du bist wohl nicht nervös deine eigene Hand zu befriedigen und nur durch Pornos werden auch nicht Kreislaufprobleme wie durch Zauberhand behoben.

Das gute ist: Es ist nicht dauerhaft! Es zeigte sich, dass Männer, die dem Pornokonsum abschwören und komplett auf Pornos verzichten nach einigen Monaten ihre Potenz wieder erlangen. Mehr Information findest du vor allem auf www.nofap.com/forumm (Erfahrungen anderer Süchtiger) sowie auf www.yourbrainonporn.com (wissenschaftliche Hintergrundinformationen).

Das die Pornoindustrie auch die Frauen, die leider dort arbeiten müssen, behandelt wie den letzten Dreck und das extreme psychische Folgen für diese Frauen hat, dürfte wohl klar sein. Ich empfehle dir einmal ein paar Statistiken zur Pornoindustrie anzugucken. Diese Ergebnisse sind wahrlich erschreckend.

Auch führen Pornos sehr häufig (ich würde sogar fast sagen immer) unbewusst dazu, dass wir Männer Frauen nur als Objekte sehen. Wir sehen nicht mehr den Menschen mit Gefühlen. Wir nehmen nur das Stück Fleisch, das es zu penetrieren gilt, wahr. Das ist ein Problem.

Leider sind fast alle zur Zeit zugänglichen (wissenschaftlichen) Information zu Pornosucht und deren Folgen auf Englisch. Sofern du das verstehst würde ich dir dringendnahelegen, das mal zu lesen.

Viele Grüße,

Je nach Lust und Laune, schädlich ist das nichts. Eher ganz im Gegenteil, Spaß zu haben ist ja etwas Gutes :) 

Negativ würde es, wenn es Dich in irgendeiner Weise unglücklich machen würde oder sich negativ auf Deinen Alltag auswirkt. Wenn nicht: Genieße es einfach und sei glücklich.

DummheitsFeind  18.08.2017, 18:38

Das ist so leider nicht richtig. Masturbation kann - vor allem in Kombination mit Pornos - in der Tat schädlich sein. Das ist nur leider bisher viel zu wenigen klar.

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Sanne89FKK  18.08.2017, 19:00
@DummheitsFeind

Schaden ohne einen selbst unglücklich zu machen und ohne sich negativ auf den eigenen Alltag auszuwirken? Das bezweifle ich, mir haben Pornos und SB jedenfalls bisher nicht geschadet, ganz im Gegenteil.

Natürlich kann man wie bei fast allem übertreiben, aber ich denke da würde man auch irgendwann merken, dass es eben doch das eigene Leben negativ beeinflusst. Ich habe jedenfalls keine Angst davor am Tag nach viel SB plötzlich aufzuwachen und festzustellen mir nachhaltig geschadet zu haben.

Wenn man sich dadurch dauerhaft von realen Gefühlen abschottet, vielleicht sogar von der gesamten Außenwelt usw. dann sieht das natürlich anders aus. Aber das passiert ja nicht über Nacht. Und um Pornos geht es ja hier gar nicht. Die können in meinen Augen genauso schädlich sein (oder auch nicht) wie FSK18-Filme generell. Ist aber ein ganz anderes Thema. 

SB unter den genannten Rahmenbedingungen ist sehr schön und auch oft auch sehr hilfreich finde ich.

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DummheitsFeind  19.08.2017, 09:18
@Sanne89FKK

Wenn du schreibst, du hast noch keine negativen Folgen feststellen können, dann kann das vier Gründe haben:

1. Du konsumierst Pornographie wirklich in einem sehr beschränkten Maße. Wenn das der Fall ist, ist das schön für dich, aber das respräsentiert leider nicht alle Menschen. Eine Vielzahl schaffen gerade das eben nicht.

2. Du konsumierst es noch nicht lange genug. Die von mir in meiner Antwort beschriebenen Folgen treten ja nicht nach ein paar Monaten auf. Vielmehr dauert es oft Jahre, bis sich die ersten Anzeichen bemerkbar machen.

3. Du merkst es eben schlicht nicht. Das ist mit das größte Problem. Wir Süchtige merken die Gesamtheit der Folgen meist erst dann, wenn es schon zu spät ist (PIED ist bereits eingetreten oder Ähnliches). Wenn wir dann dem Pornokonsum abschwören und sich unser Gehirn langsam erholt, merken wir erst, dass auch sehr viele andere Probleme wegfallen. Meist sind das dann Probleme, die wir niemals auch nur im Entferntesten mit dem Pornokonsum in Verbindung gebracht hätten. Das mag unrealistisch klingen, es ist aber so. Man vergleicht die "Erkenntnisblindheit" von Süchtigen gern mit Fischen. Kann ein Fisch, der sein ganzes Leben im Wasser verbringt erkennen, was Wasser ist? Freilich ist das kein wissenschaftlicher Vergleich, aber es bringt die Situation meiner Ansicht nach gut rüber.

4. Du lügst. Das will ich dir aber nicht unterstellen. Ich gehe davon aus, dass deine Beschreibung ehrlich ist. Und das ist auch gut möglich.

Der Hinweis, dass Masturbation nicht Pornokonsum ist, ist leider nur bedingt richtig. Freilich ist das faktisch nicht das selbe, aber in der heutigen Zeit geht Masturbation & Pornos besonders bei männlichen Personen, aber auch bei Frauen, Hand in Hand. Für sehr viele scheint Masturbation ohne Pornographie schlicht langweilig oder unmöglich. Daher ist meiner Ansicht nach bei einer Diskussion über Masturbation auch immer über Pornoskonsum zu sprechen.

Viele Grüße,

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Sanne89FKK  21.08.2017, 18:36
@DummheitsFeind

Also macht Masturbation süchtig. Pornos machen süchtig. Alkohol macht süchtig. Smartphones/Internet macht süchtig. Fastfood macht süchtig. Fernsehen macht süchtig. Sex macht süchtig.[Endlos viele weitere Dinge]

Fazit: Jedem Sucht unterstellen, der irgendeinem dieser Themen häufiger mal nachgeht? Ohne jede Nachfrage? Einfach mal pauschal Angst verbreiten? Ich kann mich dem einfach nicht anschließen. Natürlich gibt es viele Dinge die süchtig machen KÖNNEN. Aber davon würde ich bei 2-3 Mal SB pro Tag definitiv nicht ausgehen solange es nicht weitere Hinweise gibt. Vielleicht reden wir hier ja nur von 15 Minuten/Tag.

Wenn etwas die freie Entfaltung einer Persönlichkeit negativ beeinflusst, dann ist das in der Tag bedenklich. Aber hier wurde nicht danach gefragt ob es bedenklich ist jeden Tag stundenlang SB zu betreiben!

Als Frau kann ich auch nicht bestätigen, dass Masturbation & Pornos Hand in Hand gehen. Ich selbst masturbiere um Dimensionen häufiger als das ich Pornos gucke, die meisten meiner Freundinnen finden Pornos sogar generell blöd - aber Selbstbefriedigung durchgängig nicht.

Verallgemeinerungen finde ich immer gefährlich. Wenn Du allein in der hier formulierten Fragestellung schon eine Gefahr siehst, dann frage doch wenigstens nach weiteren Informationen oder liefere proaktiv weiteres Hintergrundwissen, bevor Du Angst verbreitest.

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DummheitsFeind  21.08.2017, 19:25
@Sanne89FKK

Ich habe nicht jedem eine Sucht unterstellt. Das wäre auch unrealistisch.

Ich bin bezüglich deiner Ansicht zu 2-3 Mal anderer Meinung. Gravierend anderer Meinung sogar. Und das nicht, weil ich gegen Pornographie bin, sondern weil ich es am eigenen Leib erfahren musste. Aber nicht nur ich, sondern auch tausende andere Personen in den Foren. Die Beschreibung der Sucht und dem Weg dahin ist bei fast jedem nahezu identisch. Die allerwenigstens machen es öfter als 2-3 Mal pro Tag. Das ganz große Problem ist aber die Dauer: Süchtige ziehen das nicht eben schnell auf 5-10 Minuten durch. Vielmehr dauert da eine Session locker mal 1-2 Stunden. Und das jeden Tag. Allerdings nicht von Anfang an: Man stumpft mit der Zeit massiv ab und so erhöht sich die Frequenz ganz leicht von 1 Mal 5 Minuten die Woche auf 3-4 Stunden pro Tag.

Du wirst jetzt wohl unterstellen, dass man dann aber merken muss, dass man ein Problem hat. Und hier liegt der Hund begraben: Man merkt es nicht. Man merkt es erst dann, wenn man darauf hingewiesen wird oder in eine Situation gerät, die einem zeigt, dass man ein Problem hat.

Richtig, bei Frauen ist das auch statistisch betrachtet nicht so üblich. Bei Männern schaut die Geschichte aber anders aus: Es gibt nur einen verschwinden geringen Anteil an Männern, die bei der Masturbation keine Pornos gucken. Und das wird schneller zum Problem als man denkt.

Ich verbreite keine Angst, sondern Wissen, das die wenigstens bisher haben. Es ist wichtig auf Misstände hinzuweisen. Ich wäre mehr als dankbar gewesen, hätte mir vor 10 Jahren jemand wissenschaftlich begründet gesagt, was Pornos mit dem Gehirn machen. Übrigens: Die Folgen von Pornos sind auch schon bei geringem Konsum gegeben, allerdings natürlich in erheblich geringeren Ausmaß.

Auch habe ich nicht generalisiert. Ich habe lediglich auf mögliche Folgen hingewiesen, die häufiger sind als man denken mag.

Pornos sind schädlich. Daran besteht kein Zweifel. Masturbation an sich nicht. Aber ich betone noch einmal: Für einen ganz überwiegenden Teil der Bevölkerung gibt es keine Masturbation ohne Pornographie. Wenn du nicht dazu gehörst, dann schätz dich glücklich. So geht es aber bei weitem nicht allen.

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Das Einzige, was Schaden nehmen kann, ist das Belohnungszentrum in deinem Gehirn. Wenn du ein paar Tage ohne größere Probleme abstinent bleiben kannst, dann bist du auch nicht süchtig.

DummheitsFeind  18.08.2017, 18:35

Was du hier schreibst ist zwar richtig, aber es kommt mir so vor, als seien dir die damit zusammenhängenden Folgen nicht klar. Es ist nicht nur ein "kleines Problem" das entsteht. Vielmehr handelt es sich bei Pornosucht womöglich um die größte gesundheitliche Krise der nächsten Jahre. Das ist aber leider noch viel zu wenigen bewusst.

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Theresa1804  18.08.2017, 20:48
@DummheitsFeind

Ja, ich unterschätze das wohl, zumal ich selbst nie eine Pornosucht hatte, so wie ich es wahrscheinlich auch bei vielen anderen Süchten aus diesem Grund tun würde. Trotzdem gibt es immer noch einen Unterschied zwischen Sucht nach Masturbation und Pornosucht, wobei letzteres schädlicher ist. Pornos wurden in der Frage aber auch nicht erwähnt.

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DummheitsFeind  19.08.2017, 09:22
@Theresa1804

Der Hinweis, dass Masturbation nicht Pornokonsum ist, ist leider nur bedingt richtig. Freilich ist das faktisch nicht das selbe, aber in der heutigen Zeit geht Masturbation & Pornos besonders bei männlichen Personen, aber auch bei Frauen, Hand in Hand. Für sehr viele scheint Masturbation ohne Pornographie schlicht langweilig oder unmöglich. Daher ist es meiner Ansicht nach bei einer Diskussion über Masturbation unerlässlich auch über Pornoskonsum zu sprechen.

Viele Grüße,

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Nicht schädlich! Auch wenn du sehr sparsam mit deinen Angaben bist; Alter etc
Aber egal, mach dir keine Sorgen. Besonders wenn du in der Pubertät bist ist das völlig normal.

DummheitsFeind  18.08.2017, 18:36

"Normal" ist nicht immer "nicht schädlich". Masturbation kann - vor allem in der Kombination mit Pornographie - in der Tat schädlich sein.

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LugerP38  18.08.2017, 19:52

Das ist dann aber der Pornokonsum der schädlich sein kann. Nicht das Masturbieren. Und die Frage war nicht im Zusammenhang mit Pornos.

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DummheitsFeind  19.08.2017, 09:20
@LugerP38

Das ist richtig, aber auch falsch. Freilich ist es der Pornokonsum, aber in der heutigen Zeit geht Masturbation & Pornokonsum besonder bei männlichen Personen, aber auch bei Frauen, Hand in Hand. Äußerst vielen Menschen ist Masturbation ohne Pornos schlicht zu langweilig oder sogar unmöglich.

Daher ist es meiner Ansicht nach unerlässlich, im Bezug auf Schädlichkeit der Masturbation auch auf Pornokonsum einzugehen.

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