Wie nimmt man mit hoher Geschwindigkeit Kurven?

6 Antworten

Mit Serienbereifung und Serienfahrwerk kannst Du keine Kurven wirklich schnell nehmen. Dafür ist der Fahrzeugschwerpunkt zu hoch, der Reifen viel zu stark profiliert, die Reifenflanken zu hoch und zu weich, das Fahrwerk erlaubt zu viel Seitenneigung und body roll, und die Antriebsachse verfügt nicht über ein Sperrdifferential/limited slip differential. Das ist wie mit einem Klapprad die Tour de France gewinnen wollen.

Hier ein Beispiel eines Serien-Polo der sich auf dem Nürburgring durch die genannten Faktoren in der Kurve immer weiter aufschaukelt, siehe auch unten unter "Verbundlenkerachse", (ab 0:13):

CRASH & FAIL Compilation 2018 Nürburgring Nordschleife Touristenfahrten - YouTube

Aber sogar ein sehr sportliches Auto wie ein Nissan Skyline kann sich aufschaukeln (ab 7:04):

Nurburgring Highlights, Crash & Fails Compilation Nordschleife Touristenfahrten - YouTube

Im Übrigen hängt es natürlich davon ab ob Front- oder Heckantrieb und wie die Fahrwerkscharakteristik insgesamt ist, d.h. untersteuernd oder übersteuernd bzw. zwischen beiden wechselt.

Im Allgemeinen kann man davon ausgehen, dass übliche frontgetriebene Autos stark untersteuern, aber blitzartig ins Übersteuern wechseln wenn man plötzlich vom Gas geht. Oft kann das Auto aus diesem plötzlichen Überteuern nicht mehr abgefangen werden. Typisch ist das für Kleinwagen wie z.B. Opel Corsa C, Peugeot 206 etc. die über kein ESP verfügen und eine primitive Verbundlenker-Hinterachse (KFZ-er-Jargon: "Dackelachse") haben.

Hier ein Beispiel wie ein grundsätzlich untersteuernder Citroen Saxo ins Übersteuern gerät (ab 2:14):

Nordschleife MISTAKES, Crash & FAILS Compilation Nurburgring Touristenfahrten - YouTube

Heckgetriebene Fahrzeuge sind in Kurven im Vorteil, weil die Vorderräder hier nur Lenkkräfte und keine Antriebskräfte übertragen müssen. Zudem ist ihre Hinterachse keine Billig-Verbundlenkerachse (wie übrigens auch in VW Golf 7 Volumenmodellen), sondern eine echte Einzelradaufhängung. Auch Hecktriebler können untersteuernd ausgelegt sein und wechseln erst bei hohem Leistungseinsatz ins Übersteuern.

Wie bei Fronttrieblern auch scheitert hoher Leistungseinsatz aber in der Regel am durchdrehenden kurveninneren Antriebsrad, sodass die Leistung sinnlos verpufft. Nur wirklich sportliche hot hatches verfügen über ein Sperrdifferenzial, oft als Option.

Hast Du mal beim Rennsport gesehen, wie die da durch die Kurven fahren, um möglichst wenig Geschwindigkeit in den Kurven zu verlieren? So ähnlich ist es auch im Allgemeinen, nur mit dem Unterschied, dass man auf gewöhnlichen Straßen besser nur auf einer Fahrbahn am Kurvenanfang und Kurvenende auf der Kurvenaußenseite der Fahrspur ist und am Kurvenscheitelpunkt auf der Kurveninnenseite der Fahrspur. Zu meiner Zeit wurde einem das auch noch in der Fahrschule beigebracht, ohne aber die Absicht zu vermitteln, dass man rasen sollte.

Also was muss man genau machen?

Wenn Du es nicht in der Theorie lernst, lernst Du es in der Praxis bei der Fahrschule. Jedes Auto reagiert unterschiedlich, weil es von vielen Faktoren abhängig ist.

Du hast keine Ahnung vom Fahren auf der Rennstrecke, oder?

Es gibt da etwas das nennt sich Ideallinie und wenn man der folgt kommt man am schnellsten durch die Kurve.

Wenn du schneller fährst, als das Auto es durch die Kurve schafft, fleigst du ab... da kann man auch nichts machen, wie z.B ... ehm ... ja was zum Beispiel. Es gibt halt nicht mal was was man sich ausdenken könnte 😂. Merkste selber wie dumm die Frage ist oder? Denkst du wenn man wärendessen fünf mal bis drei zählt hat man mehr Traktion?

Mein Vater hat früher immer bisschen gebremst so dass das Tempo perfekt für die Kurven sind

Vor der Kurve abbremsen auf eine für die Kurve angemessene Geschwindigkeit, danach beim rausfahren der Kurve wieder anfangen Gas zu geben.