Wie nennt man folgendes stilistisches Hilfsmittel in der Literaturwissenschaft?
Ich suche den Fachbegriff für folgendes Phänomen: Wie nennt man das stilistische Hilfsmittel in der Literaturwissenschaft, wenn in Texten die Personen nach den Taten, die sie begehen, bezeichnet werden? Also zum Beispiel jemand der grausam ist zu anderen Menschen wird als Mr. Cruel bezeichnet von anderen Leuten. Ist dies eine Metapher, ein Wortspiel oder ein Metonym? Oder gibt es hierfür einen speziellen Begriff?
Beispiel Narrative of the Life of Frederick Douglass. Hier werden die Sklavenaufseher z.B. Mr. Freeland bezeichnet, wobei die Namen eben ihr Verhalten wiederspiegeln.
2 Antworten
Im engeren Sinne ist mir dafür keine Bezeichnung bekannt.
Im allgemeinen (also auch außerhalb literarischer Kontexte) spricht man in einem solchen Fall von "sprechenden Namen". Thomas Manns Herr Grünlich aus den Buddenbrooks fällt mir da spontan ein.
Wenn man etwas höher steigt im hermeneutischen Anspruch, mag man von einer Form der Darstellung von Archetypen sprechen, also personalisierten Sinnbildern.
Auf keinen Fall ist es eine Metapher oder Metonymie (Definitionen liefere ich gern nach).
Mir sind sämtliche gängigen rhetorischen Figuren bekannt. Für mich ist die Namensgebung durch Charakterdarstellung lediglich - eventuell - ein Wortspiel, vielleicht noch nicht einmal DAS.
Ich bin auf Antworten gespannt !