Wie lange sucht eine Wespenkönigin ihr Nest?
Beim Balkonputz habe ich ein kleines aber feines Wespennest mit immerhin 16 Eiern gefunden. Es befand sich auf einem Kissen in einer Tüte unter einer Bierbank am geschützten Geländer. Ich habe es - unentdeckt - verrräumt und bei Entdeckung vor drei Tagen entfernt.
Nun sucht die Dame ihr Nest und fliegt seit zwei Tagen alle 20-30min laut brummend den Balkon ab. Ich habe bereits alles mit Minzöl, Eukalyptusöl und Lavendel eingedieselt, aber sie ist äußerst hartnäckig und kriecht in alle möglichen Spalte und Ritzen. Wir trauen uns kaum mehr raus, da uns ihre nervöse Art Respekt einflößt. Wir haben auch schon zwei Wespem gleichzeitig da gehabt, allerdings waren die ziemlich gleich groß.
Nun frage ich mich: sucht die Dame noch ihr altes Nest oder schon ein neues Plätzchen? Angesichts der neuen Düfte würde mich letzteres sehr wundern, aber wie lange sucht so eine Wespenkönigin ihr verlorenes Nest? Wann kann ich bedenkenlos wieder meinen Balkon nutzen?
2 Antworten
Ein zweites Nest bauen sie nur selten. Die Mutter wird erstmal suchen. In so einem Nest steckt ja eine Menge Energie. Bei den vielen Flügen die sie braucht um einen Ort zu finden, das Material heran zu schaffen altert eine Wespe sehr schnell. Daher ist es fast unmöglich noch eine Gründung vorzunehmen. Wenn die Larven noch nicht tot sind wäre es möglich gewesen sie damit einzufangen. Und dann an einen anderen Ort zu versetzten. Dazu braucht man nicht viel. Einen Karton, die Tüte mit dem Nest reinkleben. Ein kleines Loch in den Karton, grade so groß das sie durchpasst. Es mit einer Lage Zeitungspapier verschließen. Den Deckel der Karton verschließen wenn Mutter zurück. Ein Bonbon, etwas Zucker oder Honig reinlegen ( vorher) Ist Muttern drinne alles zusammen mindestens 3 km weit weg an einen Waldrand, einem geschützten Ort aufstellen. In das Zeitungspapier ein feines Loch machen, damit sie sich rausknabbern kann. Die Chancen stehen nun etwas höher für das Überleben und sie wird auch nicht wiederkommen. Ob sich die Mühe gelohnt sieht man erst Wochen später.
Im allgemeinen schaffen es nur 2 von 100 Jungköniginnen erfolgreich ein Nest zu gründen. Und heute ist es noch schwerer. Vor allem der Mensch tötet sehr gerne Lebewesen aller Art. Gerne die, von denen er glaubt sie seien wertlos und ihm unterlegen.
( So als Beispiel ein Hornissennest ( die größte unserer Wespen) braucht im Schnitt so viele Insekten am Tag, wie eine Meisenfamilie in einer Brutsaison. Sie machen keinen Unterschied ob Raupe, Schmetterling, Spinnen, Mücken, Fliegen, andere Wespenarten. So halten sich die anderen in Waage.)
Weißt Du um welche Art von Wespe es sich handelt? Es wäre schade, wenn es sich um eine Feldwespenart oder eine Hornisse handelt.
Es kommt drauf an, wie gut du es versteckt hast.
Wespen benutzen ihr altes Nest nicht.