Wie lange dauert es bis die Blätter ( Esche, Ahorn, Buch, Fichte und Kiefer zersetzt werden) und wovon hängt die Dauer ab?

3 Antworten

Danke für deine Antwort!, Es sind nur verschiedene ZERSUNGSDAUER und ich finde einfach garnichts in Google

0

Im allgemeinen werden Laubblätter schneller zersetzt als Nadelblätter. Nadelblätter haben meist eine viel dickere Cuticula und einen höheren Gehalt an schwerer zu zersetzender pflanzlicher Gerüstsubstanz. Das macht Nadelblätter schwerer abbaubar. Zudem ist die Oberfläche kleiner als bei einem Laubblatt, weshalb Nadelblätter von weniger Destruenten besiedelt werden können. Entsprechend dauert der Abbau von Nadeln im Wald länger als der Abbau von Laub. In unseren Breiten zersetzt sich Laub innerhalb eines Jahres, weshalb man im Wald auf dem Boden meist nur das Laub des vorigen Herbstes. Nadeln zersetzen sich etwa nach zwei Jahren, weshalb die Nadeln auf dem Waldboden oft aus den vorangegangenen zwei Vegetationsperioden stammen. Außerdem werden beim Abbau von Nadeln mehr Huminsäuren freigesetzt, weshalb der Boden in Nadelwäldern oft saurer ist als in Laubmischwäldern.

Zudem hängt der Abbau stark von den klimatischen Bedingungen ab. In den Tropen, wo das Klima ganzjährig warm und feucht ist, sind die Bedingungen für Destruenten perfekt. Nährstoffe werden in den Tropen deshalb sehr schnell freigesetzt, während die Freisetzung bei uns länger dauert. Daher wirkt das Laub bei uns eher wie ein "Langzeitdünger", der die Nährstoffe nur langsam freigibt. Insgesamt ist die Nährstoffversorgung daher ganzjährig recht gut. In den Tropen kommt noch hinzu, dass der tägliche Regen die gelösten Nährstoffe aus den Bodenschichten auswäscht in Bereiche, die für Pflanzenwurzeln unerreichbar sind. Außerdem gibt es in den Tropen keine ausgeprägten Jahreszeiten mit einem herbstlichen Laubabwurf. Abgestorbene Biomasse fällt in den Tropen deshalb ganzjährig, dafür aber nur in geringen Mengen an. Die Waldböden in tropischen Regenwäldern sind deshalb meist sehr nährstoffarm.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Das ist etwas abhängig von Standort und Bodenqualität, aber im allgemeinen sind Laubblätter meist schneller zersetzt als Nadeln, bei den Laubblättern braucht das harte, mit einer festen Wachsschicht überzogene Eichenblatt länger als ein ganz dünnes, leichtes Buchenblatt - würde ich jetzt rein der Logik halber sagen. Ich habe die Reihenfolge nicht ganz im Kopf.

Man kann das unter anderem einigermaßen am C/N-Verhältnis ablesen, dem Verhältnis des enthaltenen Kohlenstoffs in Relation zur enthaltenen Menge an Stickstoff. Dieser Wert zeigt, wie gut der Abbau funktionieren kann. Aber ebenso wie die Beschaffenheit des Blattes an sich (Aufbau, Inhaltsstoffe) ist die Qualität des schon vorhandenen Bodens, der in der Regel von der Baumart darüber direkt beeinflusst wird. In einem schlechten oder zerstörten Boden wird der Abbau wesentlich länger dauern als in einem guten Boden voller Destruenten.