Wie könnte ich eine Rede an ein Publikum in Faust Stil beginnen?

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Von Experte paulklaus bestätigt

Ich grüße meine verehrten Zuhörer und wie ich erfreut feststelle auch einige Zuhörerinnen, die es gewagt haben, hierher in dieses Haus der Wissenschaft zu kommen, um uns Männern des Geistes zu zeigen, dass auch Frauen in der Lage sein sollen, meinem Vortrag zu folgen, eine Fähigkeit, die wir Gelehrten unseren Haus- und Ehegenossinnen bisher ja nicht zugetraut haben. Ich möchte mich diesen verehrten Damen, die mich ja noch nicht kennen, zunächst einmal vorstellen: ich heiße Dr. Heinrich Faust und bin Professor der schönen und weniger schönen Künste hier an unserer ehrbaren alma mater, der löblichen Universität in unserer Stadt. Ich habe die Ehre, an unserer Universität in gutem wissenschaftlichen Ansehen zu stehen, muss und will aber gleich bekennen, dass ich trotz aller möglichen Versuche, unsere Welt, ihre Schöpfung und ihr Werden zu verstehen, daran gescheitert bin, zur Erkenntnis und zum Licht zu gelangen. Ich bin ausgezogen, um alles über unsere Welt zu erfahren und zu wissen. Aber trotz jahrelangen Bemühens möchte und muss Ihnen , verehrte Zuhörer, zunächst einmal gestehen, das ich in meinem Wissensdrang gescheitert bin und trotz allen Bemühens wie ein Tor vor Ihnen stehe, der sich nicht anders zu helfen wusste, als einen Pakt mit einer Kraft zu schließen, die stets das Böse will und stets das Gute schafft, wie auch immer das gehen mag. Diese Kraft in der Gestalt meines ehrenwerten Begleiters, Herrn Mephisto, den ich Ihnen hiermit vorstelle, will mir nun das alles in der Welt zeigen und verständlich machen, was mir bisher verschlossen geblieben ist. Auf unserem gemeinsamen Erkenntnisweg haben wir uns zunächst einmal in Auerbachs Keller zu Leipzig begeben, einen Ort, von dem Sie, liebe Zuhörer und Zuhörerinnen, ja wissen, dass das ein Ort ist, an dem unsere jungen Studiosi ihre freie Zeit bei ernsten wissenschaftlichen Gesprächen verbringen und gemeinsam und kollegial das in den Vorlesungen Gelernte zu vertiefen und ihm wissenschaftlich nachzuspüren. Dass dabei auch das eine oder andere Gläschen guten Leipziger Bieres getrunken wird, sei diesen Adepten der Wissenschaft verziehen.

Nach dieser Vorrede möchte ich Ihnen das schildern, was sich nun ereignet hat, nachdem ich und mein Begleiter , Herr Mephisto, hier in Auerbachs Keller einer Gesellschaft solch ehrbarer Adepten, begegneten. die bei wissenschaftlichen Disputationen und einem Gläschen Bier in dem gleichen Bemühen zusammengetreten waren, um - wie auch ich es immer wieder versuche - ihre, unsere Welt besser zu verstehen. Die Herren Studiosi dort nahmen uns zunächst nur zurückhaltend, dann aber immer herzlicher werdend in ihren Kreis auf und freuten sich sichtlich über die Impulse, die wir ihren Debatten geben konnten. Die Zeit schritt voran und es ereignete sich das, was ich Ihnen, verehrte Zuhörerschaft, nun zu schildern für richtig finde: ....... (Nun kommst du daran mit der Beendigung des Vortrags; denn ich habe nun mein Pulver verschosen in dem Bemühen, dir bei deiner Frage zu helfen !)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

paulklaus  04.12.2020, 16:01

Ich wollte gerade "loslegen", da FAUST mein favorisiertestes Opus ist. Doch dem hier Gelesenen kann ich schlicht nichts hinzufügen und sage lediglich:

CHAPEAU !

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sergius  08.12.2020, 14:23
@paulklaus

Danke für die "Blumen". Der Entwurf hat mir "Spaß" gemacht. Hoffentlich werden Deine Zuhörer nicht enttäuscht sein !

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