Wie könnte das Schema zur Regulation der Populationsgröße vervollständigt werden?

Regulation der Populationsdichte - (Schule, Biologie)

1 Antwort

Hi,

ich habe mal einen teilweisen Lösungsvorschlag formuliert (s.u.)

Es geht auf jeden Fall um die Regulation der "Populationsgröße" (= Regelgröße) bzw. eigentlich der Populationsdichte, durch direkt dichteabhängige Faktoren

Bei einer "großen" Population müssen dichteabhängige Faktoren noch nicht greifen, falls genug Platz und Nahrung vorhanden sind. Deswegen ist die "Populationsgröße" eigentlich keine aussagekräftige Angabe. Nur wenn zu viele Individuen pro Fläche bzw. Raumeinheit vorhanden sind, setzen dichteabhängige Regulationsmechanismen ein. Ob man 1000 Tiere hat ist nicht relevant, wenn sich alle ernähren können, nur ob man 1000 Tiere z.B. auf nur doch der Hälfte der Fläche hat, das wäre relevant, weil sich die Populationsdichte (z.B. Tiere/Quadratmeter, Tiere/Quadratkilometer) dann erhöht.

Zu den dichteabhängige und dichtebegrenzende Faktoren gehören 

Konkurrenz unter Artgenossen ("intraspezifische Konkurrenz"), z.B. um Nahrungsressourcen (führt zu "Hunger") oder sozialer Stress

Man könnte dabei die "Konkurrenz unter Artgenossen" zu einer nachgeschalteten Regelgröße für die Erhöhung von +"Hunger" oder +"Stress" machen, wie ich es in dem Schema gemacht habe (s.u.). 

Dann hast du die beiden Schienen, die von unten nach oben zur Populationsgröße (bzw. Populationsdichte) zurückführen und sie negativ regulieren, nämlich je mehr Hunger desto mehr --> Unterernährung desto höher die Gefahr von --> Seuchen desto höher die Sterberate (linke Schine). Das passt eigentlich ganz gut.

Rechts bewirkt mehr Stress eine --> Schwächung des Immunsystems, dies bewirkt aber auch Unterernährung (Querverbindung). Ein schwaches Immunsystem mindert die --> Fruchtbarkeit, das senkt die --> Geburtenrate. 

Allerdings reguliert die Fruchtbarkeitsänderung nicht direkt die Sterberate (Querverweis), sondern die Geburtenrate. Das wäre eine Schwachstelle, die noch etwas Kopfzerbrechen bereitet und an der man ggf. durch Verschieben der Begriffe noch etwas basteln müsste. 

Ich würde "Fruchtbarkeit" allerdings gerne vor "Geburtenrate" sehen, weil wir hier eine positive Verknüpfung haben und nach Stress, weil wir hier eine negative Regulation haben (z.B. bei Ratten untersucht), deswegen steht Fruchtbarkeit zwischen Stress und Geburtenrate in der gleichen Schiene. Vielleicht ist ja der indirekte Einfluss auf das zum Tragen kommen der Sterbeziffer gemeint. Gruß, Cliff

 - (Schule, Biologie)

EXO12 
Fragesteller
 03.09.2017, 18:47

Ich danke dir, jetzt verstehe ich das endlich wie ich das vervollständigen sollte, und auch wie ich die einzelnen Pfeile durch Vorzeichen miteinander markieren sollte :)

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CliffBaxter  03.09.2017, 19:17
@EXO12

ja, der Vorgänger Kasten soll den nächsten bedingen, so dass da insgesamt ein Regulationsmodell draus wird. Ist n bischen Bastelei. 

Es geht um dichtebegrenzende Faktoren von Populationen. 

Bsp.: Bakteriensuspension. Eine Population von Bakterien wächst nicht ins Unermessliche, sondern nur solange, wie es Nahrung und Ressourcen gibt oder Giftstoffe bzw. Abfallprodukte weiteres Wachstum hemmen. Man sagt die Population hat eine "Kapazität" (der Wert der Populationsgröße im Gleichgewichtszustand). 

Dichtebegrenzende Faktoren wirken letztlich immer über die Zahl der Nachkommen und die Zahl der zugrundegehenden Individuen auf die Populationsgröße zurück, eigentlich auch über die Zahl der Fressfeinde, Zu- und Abwanderung von Individuen, was aber hier nicht betrachtet wurde. Das Modell ist also beispielhaft, aber unvollständig. Gruß, Cliff

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CliffBaxter  03.09.2017, 19:34
@EXO12

wenn du dazu aufgefordert wirst, das zu beschreiben, solltest du die einzelnen sich bedingenden Kästen (egal was jetzt drinn steht), mit Sätzen verknüpfen, wie  

--> "je mehr... desto mehr" 

--> "je weniger... desto weniger" 

--> "je mehr... desto weniger" 

--> "je weniger... desto mehr"

so machst du deutlich, dass diese Faktoren sich gegenseitig beeinflussen.

Es können hier + auftreten, also z.B. "die Populationsgröße erhöht die innerartliche Konkurrenz" = "je mehr Individuen es in einer Population gibt, desto höher die Konkurrenz um vorhandene  Nahrung unter ihnen"

Insgesamt ergibt sich an diesem Modell, wie in vielen biologischen Regelkreisen ebenfalls, ein negativer Effekt auf die Populationsgröße. Das nennt sich "negative Rückkopplung". Gruß, Cliff

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