Wie kann man "fiktiver Brief" definieren?
Hey, und zwar weiß ich nicht, wie man "fiktiver Brief" definieren soll. Fiktiv heißt ja erdacht, aber heißt das dann, dass man sich sozusagen erdacht hat, wie man den Brief einem anderen geben würde; was man ihm alles sagen würde, es aber nicht tut?
Kafka zum Beispiel hat ja zwei fiktive Briefe geschrieben. Zum Beispiel den "Brief an den Vater".
2 Antworten
Hallo LaureeMausi,
ich denke, Du bist mit Deiner Interpretation ziemlich nahe dran. Ich -- keine Germanist -- würde sagen, ein fiktiver Brief ist einer, den Du nicht wirklich schreibst und abschickst, sondern den Du in Deinem Kopf vorbereitest, formulierst und evtl. auch abschickst. Oder etwas weniger eng: Ein Brief, den zu zwar schreibst, aber nie die Absicht hast, ihn abzuschicken. Ein Beispiel dafür findest Du hier: http://www.welt.de/vermischtes/kurioses/article117856082/Wie-ein-Bewerber-nach-der-Absage-einfach-absagt.html
Eine zweite Interpretation eines fiktiven Briefs könnte sein, dass es ein solcher ist den Du nur vorgibst, abzuschicken
Hilft das?
Ein Brief wird ja erst zum "Brief" wenn er abgeschickt/übergeben wurde. Also würde ich eine nur geschrieben Brief als Fiktiv definieren.