Wie fühlt man sich mit Anxiety/ Angststörung?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das Problem ist die beeinträchtigung im Alltag. Es gibt immer wieder Triggerpunkte, die die Angst auslösen. Man versucht bestimmte Situationen zu meiden, die Angst kann das gesamte Leben kontrollieren. Zum Beispiel zieht man sich in den eigenen Wänden zurück und hat das Gefühl seiner Angststörung völlig ausgeliefert zu sein. Deswegen muss man lernen und begreifen, dass man sie in bestimmten Bereichen kontrollieren kann. Es ist eine große Belastung für den Alltag. Die ganzen Sinneseindrücke machen einen häufig zu schaffen. Der Körper reagiert manchmal selbst, wenn man klar ist. Manchmal zitterte ich unkontrolliert und alles rast, obwohl ich ganz genau weiß, dass alles gut ist. In anderen Situationen verliere ich die komplette Kontrolle und kann mich schwer zurück holen. Die Amygdala ist nach einem traumatischen Erlebnis manchmal überempflich, das bedeutet man wittert immer Gefahr, ganz automatisch. Man ist übermäßig ängstlich und ständig unter Stress. Auf diesen Stress reagiert man oft auch körperlich. Ich habe zum Beispiel manchmal Dissoziative Zustände.

Ich lebe mit einer PTBS, das ist wie ich es so erlebe.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Es gibt eine ganze Palette von verschiedenen körperlichen Angstysmptomen, wie z.B. schwitzen, zittern, Bauch- oder Kopfweh, Herzklopfen, gestörte Atmung, Kloß im Hals, erröten, Brechreiz und vieles mehr.

Wie man sich fühlt bzw. was für Gedanken man hat kann je nach Schwerpunkt der Angsstörung und Betroffenen unterschiedlich sein.

Was sie jedoch gemein haben ist, dass äußerlich meist keine lebensbedrohliche Gefahr ausgeht, aber die Angst so übersteigert ist, dass man in Panik geraten kann. Es ist also irrational.

Ich fühle mich unsicher, unbehaglich und angespannt.
Ich befürchte, dass andere schlecht über mich denken können und dass ich mich lächerlich mache. Ich denke sehr schlecht über mich, was sich dann auf andere Leute überträgt. Wenn jemand lacht, dann denke ich, dass über mich gelacht wurde. Meine Wahrnehmung richtet sich nach innen – sie richtet sich auf meine Gedanken und Körperempfindungen. Was sich Außen tatsächlich abspielt, nehme ich nicht so stark war oder interpretiere es falsch – angepasst zu den Befürchtungen die ich habe. Fast jeder Mensch kann eine Bedrohung für mich darstellen und es läuten die Alarmglocken.

Wenn ich sehr ängstlich bin, dann lebe ich in meinem Kopf. Alles dreht sich nur darüber, dass andere mich komisch finden, sich über mich lustig machen, ich etwas nicht schaffe und abgelehnt werde.

Es fühlt sich häufig so an, dass die Angst mich überrumpelt und überfällt – ich ihr also machtlos gegenüber bin und der einzige machbare Ausweg der mir erscheint die Flucht (Vermeidung) ist.

Naja, ich kann dir leider nur sagen, das ist etwas, was man niemals nachempfinden kann, wenn man es nicht hat. Außerdem ist das bei jedem auch etwas anders.

Aber grundsätzlich:

Schon kleine Sachen triggern Angst davor, zB. umzukippen, zu sterben, sich zu übergeben etc. Da reicht bei mir ein kleines Gefühl, Druck im Kopf, plötzlich unscharf Sehen oder irgendetwas in die Richtung, dass ich Angst bekomme, wenn ich unterwegs bin. Bzw. ist es am schlimmsten, wenn ich alleine unterwegs bin und dann in einem geschlossenen Raum mit vielen fremden Menschen.

Die Angstgedanken sind die ganze Zeit da und drängen sich einem auf und man wird extrem sensibel gegenüber jeder Körperwahrnehmung. Das Herz fängt an zu rasen, man zittert, bekommt ein Druckgefühl in der Brust und schlechter Luft, so als würdest du sprinten. Die Hitze steigt in den Kopf und löst ein Brennen aus. Die Füße und Hände kribbeln. Und in meinem Kopf kämpfen Angstgedanken und rationale Gedanken über die Herrschaft und mal überwiegt das eine, mal das andere.

Mir kann es auch passieren, dass ich beim Einschlafen mit plötzlicher Todesangst hochschrecke, durch mein Unterbewusstsein ausgelöst, und erst wenn ich wach bin, realisiere ich, dass mir nichts passiert. Oder ich träume oft von Ohnmachten und Tod.

Das sind ein paar wenige Einblicke.


Strawberryfox 
Fragesteller
 01.05.2022, 16:29

Danke, dass du das mit mir geteilt hast! Mir ist natürlich bewusst, dass ich ich es nicht nachempfinden kann und es bei jedem anders ist, deswegen wollte ich von verschiedenen Leuten eine Meinung hören um es erstmal selber zu verstehen und das Gedicht dann so zu gestalten, dass sich andere darin sehen können und sich vielleicht verstanden fühlen.

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Das Atmen fällt schwer, Arme und Beine werden wie Blei. Das Herz ist schwer und die Gedanken sind schwer zu ordnen. Ich fühle mich dann wie in einer bedrohlichen Situation, auch wenn objektiv gar keine Bedrohung vorliegt.