1 Antwort

Hallo zukurzzulang,

Vielen Dank für die beiden Fragen!

Das Verhalten von Mädchen und Jungen, die sexuellen Missbrauch erfahren, ist alters- und persönlichkeitsbedingt sehr verschieden und entspricht keinem vorhersehbaren Muster. Spezifische Anzeichen oder körperliche Symptome, die eindeutig auf einen sexuellen Missbrauch hindeuten, gibt es nicht. Nur wenige Mädchen und Jungen sagen direkt, wenn sie sexuelle Gewalt erlebt haben. Einige Kinder machen Andeutungen. Häufig werden ihre Hinweise jedoch nicht richtig verstanden, weil Kindern die richtigen Worte für das Geschehene fehlen. Wichtig ist aber: Kinder erfinden sexuellen Missbrauch nicht von sich aus!

Manchen Kindern und Jugendlichen merkt man nichts oder nicht viel an, andere verändern sich und zeigen Auffälligkeiten wie Schlafstörungen, Bauchschmerzen, Einnässen, Ängste, Rückzug oder Aggressionen, Nachspielen von sexuellen Handlungen oder sexualisierte Sprache. Jedes dieser Anzeichen kann aber auch andere Ursachen haben. 

Aber: Ein Kind, das sich plötzlich verändert, braucht – unabhängig von der Ursache – die Aufmerksamkeit seiner Eltern oder anderer Menschen, die ihm nahestehen. Und es ist wichtig, sexuellen Missbrauch als Ursache für Verhaltensänderungen zumindest im Blick zu haben. Die Alarmglocken sollten vor allem schrillen, wenn ein Kind sich zu Übergriffen äußert und Situationen schildert, die deutlich grenzüberschreitend sind.“ 

Gut zusammengefasst sind wie wichtigsten Informationen über sexuellem Missbrauch, Signale und wie Sie helfen können, in der Broschüre „Mutig fragen – besonnen handeln“.

Sie steht zum kostenlosen Download zur Verfügung:

www.bmfsfj.de/bmfsfj/service/publikationen/mutig-fragen---besonnen-handeln/95882

Wenn Sie in Sorge um ein Kind oder selbst betroffen sind, sollten sich unserer Erfahrung nach zunächst an eine Fachberatungsstelle wenden, die auf das Thema sexueller Missbrauch / sexuelle Gewalt spezialisiert ist. Dort können sie geschützt und vertraulich von der Situation berichten sowie mit professioneller Unterstützung die Möglichkeiten abwägen und das weitere Vorgehen besprechen.

Wenn  Sie nicht wissen, ob Sie mit einer Vermutung bei einer Fachberatungsstelle richtig sind, können Sie beim „Hilfetelefon Sexueller Missbrauch“ anrufen. Das ist kostenlos und anonym. Niemand macht etwas falsch, der einen noch so vagen Verdacht den Beraterinnen und Beratern am schildert.

Unser „Hilfetelefon sexueller Missbrauch des Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs“ bietet Hilfe für Betroffene, Angehörige, Fachkräfte und alle, die sich Sorgen um ein Kind machen

0800-2255530 (kostenfrei und anonym)

Wenn Sie sich erstmal über das Hilfetelefon informieren möchten, können Sie hier nachschauen: www.hilfetelefon-missbrauch.de

oder www.anrufen-hilft.de/haeufige-fragen

Lilith4578  01.04.2023, 11:45

Und wie sieht es bei anderen Arten von Missbrauch aus wie z.B psychichem Ich meine bei den Betroffen sieht man auch keine blauen Flecken oder Wunden?

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