Wie bringe ich meine Tochter zu Vernunft?

8 Antworten

Hallo,

der berühmte "schlechte Umgang" ist wohl eine Erfahrung,
die wir alle selbst machen müssen. Ich hatte meinerseits Freunde, die
meine Mutter furchtbar fand und mit denen sie mir den Umgang verbieten
wollte oder mir wenigstens vom Kontakt abriet, was freilich das genaue
Gegenteil bewirkte. Als junger Mensch, der sich in einem ähnlichen Alter
wie eure Tochter befindet, kann ich sagen, dass, egal was ihr sagt, es
vermutlich auf taube Ohren stoßen wird. Sie muss selbst erkennen, dass
besagter Freund nicht gut für sie ist, was sie jedoch niemals wird, wenn
ihr dies mit irgendwelchen Mitteln erzwingen wollt, denn je negativer
ihr ihn darstellt, desto mehr wird sie sich in eine Verteidigungsposition gedrängt fühlen. Vielleicht kann es bereits hilfreich sein, wenn ihr die offene Kritik einstellt und Mitgefühl suggeriert.  

Das Hauptproblem hierbei ist natürlich eindeutig das Kind. So wie ich es verstanden habe, verlässt sie sich vollkommen auf eure Unterstützung, was leidliche Besuche bei dem Kindsvater und etwaige Schäferstündchen schließlich erst ermöglicht. Bestünde die Option, dass ihr eure Unterstützung vermindert, z. B. indem das Kind einen Kindergarten besucht, anstatt Zuhause zu bleiben? Dadurch wäre eure Tochter gezwungen, sich an deren Zeiten zu halten und sich mehr mit ihrem Kind zu beschäftigen, was immerhin ihre Aufgabe als Mutter sein sollte. Schwierig finde ich den Ratschlag, das Enkelkind zu bevorzugen, denn ja, eure Tochter mag erwachsen sein, aber sie ist immer noch eure Tochter und sollte daher nicht offen benachteiligt werden oder sich benachteiligt fühlen müssen. Dies hätte lediglich zur Folge, dass sie sich weiterhin distanziert und vielleicht sogar den Draht zu ihrem eigenen Kind verliert, weil sie eifersüchtig auf dieses wird, womit allen Beteiligten geschadet wäre. Gänzlich frei von Schuld kann man euch als Eltern jedoch auch nicht sprechen, denn offenbar hatte es eure Tochter "nicht nötig", den selbstständigen Umgang mit ihrem Kind zu erlernen und erwachsen zu werden, obgleich ich nicht bezweifle, dass ihr es nur gut meintet. Hättet ihr sie von Anfang an weniger unterstützt, hätte sie auch zurechtkommen müssen.

Ein Familienkrach scheint leider so oder so unausweichlich, denn ihr werdet in den Augen eurer Tochter wahrscheinlich immer als die Bösen dastehen, entweder weil ihr sie zu bevormunden versucht (der Freund) oder ihr die Hilfe versagt (Kind).



Hallo anomama,

das beste ist, das du deiner Tochter nicht ihre Verpflichtung abnimmst.

Sie geht arbeiten und du kümmerst dich um dein Enkelkind, soweit so gut.

Nun kommt sie nach hause und ihr kümmert euch immer noch um das Kind, damit sie in Ruhe zu ihrem Typen fahren kann!? Das würde ich tunlichst unterlassen.

Wenn du siehst, das der Mann weder ihr noch dem Kind gut tut, solltest du ihr die Pistole auf die Brust setzen und deine Hilfe einstellen.

Natürlich kannst du ihr das ganze auch vorher einfach mal verklickern, was du von ihrem Verhalten hältst.

Oje, das ist natürlich eine schwierige Situation, aber letztendlich könnt ihr da gar nichts machen, als mit ihr darüber zu reden.

Leider ist es ja so, dass man teilweise gerade auf die Eltern nicht hören will.

An eurer Stelle würde ich jede weitere Entscheidung davon abhängig machen, ob es eurem Enkel gut geht oder nicht. 

Eure Tochter ist letztendlich erwachsen und manchmal muss man einfach auch mal auf die Nase fallen, und Fehler machen, damit man daraus lernt, aber euer Enkel sollte auf jeden Fall beschützt werden.

Solange er nicht vernachlässigt wird, würde ich mich nicht einmischen, sondern nur Hilfestellung geben, aber wenn das Kind unter der Situation leidet, solltet ihr darüber nachdenken, welche Konsequenzen ihr ziehen müsst.

Auch wenn es bitter ist. Du hast real keinen Einfluß mehr auf Deine Tochter. Allerdings mußt Du nicht alles klaglos hinnehmen. Deine Tochter erhält sehr viel Unterstützung durch Dich, in dem Du Dich tagsüber um Deinen Enkelsohn kümmerst.

Aber nach Ihrem Feierabend sollte sie sich alleine um ihren Sohn kümmern. So ist ihre Bewegungsfreiheit eingeschränkt und sie wird am ehesten merken, dass sich der Vater wohl nicht für sein Kind interessiert.

Au weih, da ist nur liebevolle Unterstützung "zielführend". Alles andere bestärkt sie nur in ihrer Oppositions-Haltung und entfremdet sie Ihnen. Druck ausüben ist vollkommen zwecklos. Ich würde an Ihrer Stelle auch die Hilfe von Profis suchen (Caritas, Diakonisches Werk usw.).

Viele Glück!