Werden aus Gedanken und dann Worte und Taten dann der Charakter?

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Schon seit der Antike werden Charaktereigenschaften dazu genutzt, um Besonderheiten der Persönlichkeit eines Menschen zu beschreiben. Sie dienen also dazu, die individuellen Wesenszüge einer Person darzustellen.

Tatsächlich wirkt sich der Einfluss deiner Gene stark auf deinen Charakter aus. So hast du etwa die Hälfte deiner Persönlichkeitseigenschaften geerbt.

Ebenfalls von großer Bedeutung für die Entwicklung deines Wesens sind die ersten, frühen Lebensjahre. Faktoren aus dieser Zeit bestimmen nämlich nochmal 30 %.

 Die restlichen 20 % deines Charakters entwickeln sich in den darauffolgenden Jahren – bis hin zum Erwachsenenalter. Deine Persönlichkeit wird hier durch Erfahrungen in dieser Zeit geprägt.

Seit etwa 20 Jahren benutzt man das BigFive oder auch OCEAN Modell, um den Charakter einer Person zu beschreiben Big Five (Psychologie) – Wikipedia

Besonders interessant dürfte für dich der 3Entwicklungsaspekt sein.

Also, ja, dadurch, dass man seine Gedanken versucht in eine bestimmte Richtung zu führen, kann man Einfluss auf seine Taten und langfristig auf den Charakter nehmen.

Es ist aber sehr schwer und frustrierend das zu tun, da wir mit unserem bereits vorhandenen Charakter und Gewohnheiten immer wieder in alten Denkmustern landen.

Eine der Kernaussagen der christlichen Lehre ist, dass es wünschenswert und machbar ist, über die Gedanken und Taten den Charakter zu verändern. Jesus nennt das Umkehr und Nachfolge. Umkehr bedeutet die Sachverhalte zu benennen (und auch zu bereuen), die bisher schiefgelaufen sind, Nachfolge bedeutet einen neuen Denkrahmen zu finden.

Das Problem ist folgendes: Beim Benennen von grundlegenden Fehlern kommen schlechte Gefühle. Schuld, Scham oder Selbstekel können auftreten. Das verhindert effektiv eine intensive Beschäftigung mit den relevanten Problemen. Die Religion hat dafür das Gebet, in dem Gott die Fehler vergibt und diese schlechten Gefühle schneller vergehen lässt. Das sorgt für mehr Offenheit sich selbst gegenüber.

Das nächste Problem ist, die neuen Denkmuster gegen vorhandene Gewohnheiten zu positionieren und dabei durchzuhalten. Dabei hilft die Religion mit (Überraschung) Gebet. Indem die Hilfe des Heiligen Geistes erbeten wird, und mindestens täglich um Unterstützung zu einem bestimmten Anliegen gebetet wird, öffnet man seinen Geist und damit seine Gedanken für andere Denkmuster.

Das Wissen um übersinnliche Partner, denen es eben nicht egal ist, wie du bist, und die dich unterstützen, ist extrem hilfreich für Menschen, die wirklich etwas ändern wollen in ihrem Leben. Die Art, wie das formuliert wird, mag mittelalterlich und seltsam sein, die Psychologie, die dahinter steht, ist äußerst mächtig.

Es geht im Christentum eben nicht um gute Taten oder das Einhalten von Regeln und Ritualen, sondern darum, mithilfe von Gott ein Mensch mit einem besseren Charakter zu werden. Gott wird sich vorgestellt als Helfer (Heiliger Geist) Lehrer (Jesus) und Vater (Autorität). Diese drei Aspekte brauchst du, um nicht ins Schwimmen zu geraten, und wieder zurückzufallen. (was mit der schrägen, 2000 Jahre alten Sprache, die Sünde des Fleisches genannt wird)

Die Probleme mit der `Selbstverbesserung´, die wir heute haben, hatten Menschen schon vor tausenden Jahren. Alles was wir heute fragen wurde damals auch gefragt. Die Worte sind anders, aber grundsätzlich kann man gut verstehen, worum es geht. Das hier hat einer geschrieben, vor 2000 Jahren und wenn du es liest, begreifst du vielleicht, dass es zwar alt ist, aber immer noch aktuell.

Aus dem Brief an die Römer geschrieben von Paulus aus Tarsos Kapitel 7

Wollen habe ich wohl, aber das Gute vollbringen kann ich nicht. Denn das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich. Wenn ich aber tue, was ich nicht will, vollbringe nicht mehr ich es, sondern die Sünde, die in mir wohnt. So finde ich nun das Gesetz: Mir, der ich das Gute tun will, hängt das Böse an......

Sprich, auch wer das Gute denkt und will, wird immer wieder scheitern. Je mehr du das Gute willst, desto öfter wirst du unter deiner Unzulänglichkeit leiden. Leiden ist unangenehm. Das bringt viele moderne Menschen dazu, das Wollen des Guten aufzugeben und sich auf Spaß und Genuss zu konzentrieren. Dennoch weiß man als Mensch, dass es wichtig und richtig ist, das Gute zu wollen, und wer es aufgibt, danach zu streben, verliert an Lebenssinn.

Wer sich dem stellt, kann jede Hilfe gebrauchen, deshalb ergibt es Sinn, gemeinsam Gutes zu tun. Gemeinsam mit anderen Menschen, die auch Gutes wollen oder gemeinsam mit Gott, das bleibt jedem selbst überlassen. Gott hat mehr aus mir gemacht als alle Psychologen, deshalb rate ich sehr, es mit ihm zu versuchen.

Du hast eine der interessantesten und grundlegendsten Fragen gestellt, die ich seit Wochen auf diesem Portal gesehen habe. Danke.

Nicht unbedingt....nur, wenn diese Gedanken kein Ende nehmen und sich wie ein Gedankenkarussell weiter drehen und sich in den Mittelpunkt drängen....und sich die Ereignisse dazu immer wiederholen.

Dann ist es deine Entscheidung, zu sagen, dass Du das nicht mehr willst.

Alles Gute, Silly.🌙💫

Die Gedanken machen bereits den Charakter aus, die Worte und Taten sind nur das was man nach außen vorgibt zu sein.

Gedanken können sich ja immer ändern. Diese Ändern wiederum deine Taten, Verhalten und Ausdrucksweisen. Dann heißt das ja, dass sich dein Charakter auch immer verändert.

Ich glaub seinen Charakter „kriegt“ man bereits seit seiner Kindheit und der Grundstein davon bleibt. Was man danach noch tut ist die tiefen seines Charakters zu entwickeln.

Und komplett un 180 Grad kann man seinen Charakte rnicht verändern. Man kann schlechte Gewohnheiten die man hat ablegen uns sich somit anders verhalten, aber hat das Verhalten dann mit Charakter zutun?

Man kann bestimmte Wörter wie Cool Doggah Alter oder noch so unnötiges aus seinem Wortschatz entfernen und anders Reden, aber hat dein neues Wortschatz dann mit Charakter zutun?

Keine Ahnung bin ich dir ehrlich.