4 Antworten

in unserer aktuellen kultur essen wir viel zu viel fleisch, sind aber erpicht darauf, als gutmenschen tiere nur liebzuhaben und mit dingen wie einer schlachtung oder der zucht nichts zu tun zu haben.

dabei konsumieren wir nur die allerbesten teile, das kotelett, das steak, das filet, und alles andere werfen wir weg oder benutzen es bestenfalls noch als hundefutter. leberwurst ist "eklig" (was da wohl alles drin ist), sülze und andere fleischwaren, die mal entstanden sind, um die überreste der einzigen kuh oder des schweins haltbar zu machen, werden schon komisch angeguckt.

gerade in armen gegenden konnte man sich das nicht leisten, sachen nicht zu verwerten. das schwäbische war vor dem beginn der industrialisierung eine der ärmsten gegenden deutschlands, da hat man alles gegessen was man bekommen konnte. daher gibts da eine menge nudelspezialitäten und eben auch saure kutteln.

innereien habe ich persönlich erst in frankreich kennengelernt, nierchen zb, leber hat auch meine mutter mir früher zubereitet. in spanien gibts tripas, in italien ist es in florenz eine örtliche spezialität und auch in der asiatischen küche bekommt man das gern mal vorgesetzt.

im grunde sind gerichte dieser art eine gute möglichkeit, nicht nur einen kleinen teil eines tieres zu verwerten. wenn es ums aufessen geht, ist das nach meiner meinung die bessere lösung, als die gleiche menge mittagessen durch das schlachten von drei tieren hinzubekommen.

leider ist es wie überall, dass eine etwas klarere vorstellung von dem, was uns seit jahrtausenden ernährt, angebracht wäre. wir töten tiere, um sie zu essen; das zu verleugnen ist kindisch. allerdings sollten wir ihnen dafür auch einen gewissen respekt zollen, wie es die urzeitmenschen bereits nach der jagd getan haben. ich bewundere gern den ganzen fisch, wenn ich ihn schon zubereite, und tröste mich nicht mit fischstäbchen, dass ich ihm nicht mehr in die augen sehen muss.

daran, nicht nur die besten stücke zu verwerten sondern soviel wie möglich vom ganzen tier, ist nichts eklig oder falsch, es würde helfen, den fleisch konsum einzuschränken, die massentierhaltung zu verringern und würde sehr leckere gerichte wieder etwas populärer machen.

und ja, ich esse saure kutteln gern ;)


robi187 
Fragesteller
 04.03.2023, 12:21

ohne lebewesen zu essen geht nicht!

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pbheu  04.03.2023, 18:37
@robi187

yep - habe ich auch nie gesagt.
es geht zwar tatsächlich, zur zeit, in einer sehr sicheren zivilisation, mit einer pharmaindustrie, die ggf nachliefert, was einem fehlt oder mit sehr langen lieferketten rund um die welt, weil irgendwo noch ein nützliches protein wächst. normal oder natürlich aber ist das nicht.

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Ich kenne saure Kutteln. Die Kutteln selbst kaum Geschmack, wenn es gut sein soll kommt es auf die Soße an.

Es gibt Leute die würden das nie essen, andere sind dagegen ganz verrückt darauf.

Ich selbst habe Kutteln schon öfters mal gegessen, ich muss dieses Essen nicht unbedingt haben.

In Italien werden auch oft Kutteln (Trippa) angeboten.

Kutteln sind halt Innereien und sehr schwabbelig. Allerdings sehr fettarm. Ich fand die jetzt nicht so toll aber auch nicht total widerlich.


Venus345  24.02.2023, 17:45

Kutteln ist der Kuh Magen, Innereien sind da eigentlich nicht dabei

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Ja saure Kutteln finde ich sehr lecker. Aber die Soße muss schon stimmen. Und die Bratkartoffeln gehören da auch dazu :)