Welche Vorteile und welche Nachteile hat ein Behindertenausweis?

Hallo, kann mir bitte jemand sagen welche Vor- und welche Nachteile genau ein Behindertenausweiß hat? Welche Erfahrungen gibt es bei den Quoten in der Berufswahl?

@ alle die Antworten: Vielen dank für eine brauchbare Antwort und die Mühe welche Ihr Euch macht! Wenn Du aber zu denen hier zählst die nur einzelne Sätze, Kommentare oder Vermutungen zum besten geben willst - bitte erspare uns allen das!

Answer 1

[michi57319]

Zunächst einmal stellt der Schwerbehindertenausweis ein amtliches Dokument dar, mit dessen Sonderleistungen rechtssicher beansprucht werden können.

Mehr Urlaubstage wäre so eine Sonderleistung.

Die Frage nach der Schwerbehinderung muß bei einem Einstellungsgespräch auch wahrheitsgemäß beantwortet werden.

Weiterhin gibt es unter Vorlage des Ausweises ja in vielen Einrichtungen günstigere Konditionen.

Ein Nachteil fällt mir gerade absolut nicht ein.

Zur Berufstätigkeit von Schwerbehinderten kann ich persönlich sagen, daß ich z.B. eine Mitarbeiterin habe, die 80% im Ausweis stehen hat. Ich war völlig schockiert, weil vor mir ein scheinbar gesundes und agiles Mädel saß. Aber Diabetes und MS bringen die vielen Prozente. Da sie der Tätigkeit absolut gewachsen ist, die sie bei mir ausübt, habe ich sie auch eingestellt.

Das ist für mich auch der wichtigste Punkt bei Einstellungen. Die Schwerbehinderung an sich wird jedes Mal absolut individuell betrachtet. Ein Mitarbeiter, der auf Leitern steigen soll, wäre mit einem Arm weniger nicht für diese Tätigkeit geeignet. Für andere Tätigkeiten aber sicherlich zu gebrauchen.

Jeder Arbeitgeber hat ja Beschäftigungsquoten zu erfüllen. Kann er das nicht, zahlt er mehr Abgaben. Viele Arbeitgeber zahlen auch lieber höhere Abgaben, als einen Schwerbehinderten einzustellen. Die Argumentation reicht von "die wird man nicht mehr los" bis hin zu "die sind ja dauernd krank". Ich kann beides nicht bestätigen.

In meiner Branche kann ich allerdings nicht immer körperlich stark eingeschränkte Menschen beschäftigen. Es kommt auf die Art der Erkrankungen an.