Welche Jobs könnte ich mit meinen Kompetenzen ausführen/sollte ich suchen?
Hallo liebe Gemeinde der Community,
kurz zu mir: Ich bin m36 Jahre, verheiratet und komme aus BW. Genauer, aus dem Raum/Landkreis Heilbronn/Hohenlohe.
Vor 11 Jahren habe ich meine Lehre als Karosseriebauer abgeschlossen. Seitdem arbeite ich bei meinem jetzigen AG im Bereich der Qualitätssicherung (QS).
Anfangs als Prüfer QS mit Schichtverantwortung, Springerfunktion, End-of-Line Kontrollen, Linienkontrollen, etc.
Nach 3 Jahren ging ich in den Bereich des Wareneingangs QS:Kontrollen, Sperrprozesse verwalten, Entscheidungen treffen mit Gütern, erste Kontakte zu Lieferanten und Dienstleistern, Prüfpläne verwalten/erstellen, Dokumentation führen.
Nach weiteren 3 Jahren ging ich über als Sachbearbeiter für Lieferantenreklamationen: Belastungsanzeigen erstellen, Reklamationen auslösen, Ursachenanalysen begleiten, Kalkulationen erstellen, Lösungen entwickeln, Verantwortung von Sperrgütern und Warenbewegungen über SAP im Werk + die vorherigen Tätigkeiten des Wareneingans und 3 Mitarbeiter dort. (fachlich geführt)
Seit 2023 arbeite ich als Reklamationsmanager und stellvertretende Leitung des Bereichs der Qualitätssicherung im Werk. Ich arbeite eng mit namenhaften OEM-Kunden zusammen - Automotive-Bereich (Reklamationsbearbeitung), Pflege deren Portale, erstelle Berichte für das Management, leite Shopfloor-Runden, plane Mitarbeiter ein, genehmige Urlaubsanträge, betreibe Ursachenanalysen und Abstellmaßnahmen in den produktiven Prozessen, bespreche FMEA Einträge aus Reklamationen, bereite für Audittage vor, Pflege die Prüfpläne einer internen Qualitätssoftware, berate Kollegen und unterstütze unseren Datenmanager zwecks zerstörenden Prüfungen aus dem Labor und Einträge der ID's im System, prüfe Mesberichte ab - parallel, da die Stelle, die ich zuvor getätigt habe aus Kostengründen weggefallen ist - übernehme ich diese sämtlichen Prozesse mit. (Lieferantenbetreuung)
Von 2019 bis 2023 habe ich nebenberuflich meinen IHK Industriemeister Metall absolviert, anschließend weitere Zertifikatslehrgänge, wie den Qualitätsmanagementbeauftragten, eine gesonderte PPAP-Schulung und die Automotive Core Tools. (Der Auditor VDA 6.3 wurde mir angeboten, aber hatte ich aufgrund der vielen Schulungen erstmal pausiert, der fehlt mir leider) Würde ihn aber gerne nachholen.
Nun steht leider eine betriebsbedingte Kündigung an. Ich bin also auf der Suche nach einem neuen Job. Aber ich stehe vor der Frage, welche Stellen ich konkret suchen soll? Ich möchte keine allzu große Mitarbeiterführung haben - ich ziele eher auf Teamwork oder Experte ab. Gerne auch außerhalb des Bereichs Automotive. Eher in Richtung Pharma, Chemie oder Energie.
Seither werden allerdings meine Bewerbungen schlichtweg abgeschmettert. Ich weiß leider nicht woran es liegt. Ob meine Kompetenzen nicht ausreichen, ich mich einfach nur falsch bewerbe, etc.
Ich bin wissbegierig und entwickle mich sehr gerne weiter, ich kann schnell eingelernt werden, ich interessiere mich auch für Digitalisierung und KI, ich recherchiere/analysiere gerne und gehe Ursachen auf den Grund, ich arbeite gerne selbständig und auch im Team, bin bis zu einem gewissen Grad gut belastbar und auch flexibel.
Ich bin euch dankbar für jeden Ratschlag.
1 Antwort
Nun die Qualität deines Lebenslaufes kann ich natürlich nicht beurteilen, was du schreibst hört sich erstmal gut an.
Was mir bei deinem Werdegang direkt einfällt, wäre eventuell das QS-Management im medizintechnischen Bereich. Dieser Bereich ist aktuell noch einer derjenigen, die am wenigsten unter der Krise leiden. Wenn du dein Know-how in Sachen Qualitätssicherung geschickt in deinen Bewerbungen präsentierst und gleichzeitig eine hohe Bereitschaft zeigst, die Anforderungen des künftigen Arbeitgebers zu lernen, könnte das gut funktionieren.
Generell würde ich dir empfehlen, Qualitätsmanagement in der Breite zu prüfen. Vielleicht hat auch ein Autohaus eine passende Stelle, schließlich bringst du ja gut Kenntnisse im Bereich Sachbearbeitung/Kfz mit.
Ein weiteres Thema ist natürlich die Höhe deiner Gehaltsvorstellung. Ich weiß nicht, was du bisher verdient hast, aber du wirst wohl kompromissbereit sein müssen – gleichzeitig solltest du dich aber auch nicht unter Wert verkaufen.
Geheimtipp: Biete in der Probezeit ein etwas niedrigeres Gehalt an, verbunden mit Klausel, dass nach drei bzw. sechs Monaten bereits die erste Gehaltssteigerung im Vertrag festgeschrieben wird. Beispiel: Du verdienst in den ersten sechs Monaten (fiktiver Wert) 4.000 €, danach dann 4.500 €. Dadurch hat der Arbeitgeber die Möglichkeit, dich kosteneffizient einzuarbeiten. Sollte es wider Erwarten nicht passen, ist das finanzielle Risiko für ihn auch geringer. ( nicht in die Bewerbung schreiben, im persönliche Gespräch ggf. erst anbieten )
Es sind wirtschaftlich sehr schwierige Zeiten, besonders für Menschen, die aus der Kfz-Produktionskette herausfallen. Möglicherweise könnte es beim Personaler auch negativ auffallen, dass du bisher nur bei einem Arbeitgeber beschäftigt warst. Deshalb solltest du im Lebenslauf deutlich machen, wie du innerhalb der Firma verschiedene Abteilungen durchlaufen hast und flexibel auf neue Anforderungen und Gegebenheiten reagierst.
Viel Glück!