Welche Bedeutung hat die Reproduzierbarkeit von Forschungsergebnissen?

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Auch eine riesige.

Sagen wir, du forschst für die Heilung einer Krankheit und hast 10 verschiedene Mittel. Maus 241 zeigt einen Erfolg mit Mittel 5.

Das WÄRE der Durchbruch um die Krankheit zu heilen.

Sagen wir jetzt aber, alle weiteren Mäuse, die du mit Mittel 5 behandelst, reagieren nicht. Auch wenns 5000 Mäuse wären.

Deine Ergebnisse an Maus 241 sind also nicht reproduzierbar.

Wie würde es dir gefallen, wenn du jetzt der Patient wärst und ein Medikament mit vielen Nebenwirkungen bekommen sollst, wovon die Wirkung nichtmal bestätigt wurde, sondern Maus 241 geklont wurde, um falsche Ergebnisse zu liefern? Der Effekt, der dich heilen könnte, war nicht reproduzierbar. Somit nimmst du das Zeug und hast nur Nachteile.

Erkennst du, wie wichtig die Reproduzierbarkeit in so einem Fall wäre?

In der quantitativen Forschung werden drei Hauptkriterien verwendet, um die Qualität – die so genannte “Güte” – der Untersuchung beurteilen zu können:
Quantitative Forschungen müssen die Kriterien Objektivität, Reliabilität und Validität berücksichtigen.
Dabei bedeutet ...
Objektivität (Personenunabhängigkeit): Jede wissenschaftliche Messung muss so sachlich und neutral wie möglich ausfallen, unabhängig von Vorurteilen oder subjektiven Vorlieben der Forschenden.
 Reliabilität (Zuverlässigkeit): Eine Messung sollte so verlässlich sein, dass sie unter gleichen Bedingungen mit denselben Probanden das gleiche Ergebnis erzielen würde.
 Validität (Gültigkeit): Eine Messung sollte genau den Inhalt messen, den sie messen soll – und nichts anderes. Dazu zählen sowohl der Inhalt der Forschung (= vollständige Abbildung des untersuchten Gegenstands) als auch die grundsätzlichen Rahmenbedingungen (= theoretische und empirische Grundlage).

https://www.empirio.de/empiriowissen/guetekriterien-empirischer-forschungsmethoden