Weiß jemand wie die Energiebilanz der Alu-Getränkedose im Vergleich mit anderen Getränkeverpackungen abschneidet?

1 Antwort

Nein, das weiß niemand.

Das ist kein Scherz. Denn bis zum heutigen Tage existiert keine einzige Ökobilanz, die komplett mit realistischen Zahlen arbeitet.

Die dem Einwegpfand zugrunde liegenden Ökobilanzen wurden beispielsweise zugunsten des Mehrwegs (und um das Pfand durchdrücken zu können), schöngerechnet, in dem u. a. die maximal technisch (!) möglichen Umlaufzahlen verwendet wurden und nicht die tatsächlichen Umlaufzahlen, die deutlich geringer sind.

Rein auf die Herstellung (aus Neumaterial) bezogen, ergibt sich folgende ökoloische Reihenfolge: PET > Glas > Stahl > Alu

Aluminium schneidet hier also am schelchtesten ab, weil die Gewinnung nicht ganz unproblematisch ist.

Bezogen auf Recyclingmaterial, ist die Reihenfolge nicht eindeutig festlegbar, da aus Kostengründen nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden. Plastik könnte komplett recycelt und in seine ursprünglichen Rohstoffe zurückgewonnen werden, aber Neumaterial ist kostengünstiger. Bei (klarem) Glas muss immer Neumaterial hinzugefügt werden, ein reines Recycling ist hier nicht möglich.

Alu und Weißblech sind die einzigen Materialen, die sich zum jetzigen Zeitpunkt unendlich oft ohne Qualitätsverlust recyceln lassen, was meiner Ansicht nach aktuell die zukunftsorientierteste Verpackung ist, da man hier jetzt schon komplett auf Neumaterial verzichten könnte.

In Bezug auf die Transportwege, hängt es davon ab wie weit eine Verpackung transportiert werden muss. Je weiter der Transportweg ist, desto vorteilhafter wird Einweg aus ökologischer Sicht. Mehrweg ist somit nur besonders umweltfreundlich, wenn es regional verkauft und zurückgebracht wird und nicht grundsätzlich, wie es von der Mehrweglobby und deren Beauftragten (z. B. DUH) immer wieder behauptet wird.

Insgesamt betrachtet, ist die Getränkedose auf langen Wegen unweltfreundlicher als Mehrweg (z. B. Süddeutsches Bier im Norden).

Das große Problem bei Getränkedosen ist nach wie vor der hohe Energieaufwand bei der Verarbeitung des Metalls. Allerdings ist das, meiner Ansicht nach, nicht das Problem der Dose, sondern das Problem der Energiegewinnung. Wäre die Energiegewinnung ökologischer, wäre es somit die Getränkedose ganz automatisch viel umweltfreundlicher, wenn nicht sogar, auf lange Sicht betrachtet, die unweltfreundlichste.