was meint jesus damit?
in kapitel 4, 36-37 sagt jesus: ,, und wer Erntet, der empfängt Lohn und sammelt Frucht zum ewigen Leben, damit sich der Sämann und der Schnitter miteinnader freuen kann".
Was meint Jesus mit der Sämann und der Schnitter, Meint er villeicht der Himlischer vater der sich freut wenn wir das evangelium jesu christi hören?
1 Antwort
Im MacDonald-Bibelkommentar steht zu Johannes 4,33-38:
"4,33 Wegen ihrer irdischen Gesinnung konnten die Jünger die Bedeutung der Worte des Herrn nicht verstehen. Sie konnten die Tatsache nicht erfassen, dass »die Freude und das Glück eines geistlichen Erfolges den Menschen für einige Zeit über alle körperlichen Bedürfnisse erheben und den Platz von materiellem Essen und Trinken einnehmen kann«. Und deshalb schlossen sie, dass jemand vorbeigekommen sein musste, der Jesus etwas »zu essen gebracht« hatte.
4,34 Und wieder versuchte Jesus, ihre Aufmerksamkeit vom Materiellen auf das Geistliche zu richten. Seine Speise war es, »den Willen« Gottes zu tun und »sein Werk zu vollbringen«, das er ihm aufgetragen hatte. Das bedeutet nicht, dass der Herr Jesus sich der materiellen Speise enthalten hätte, sondern dass das große Ziel seines Lebens nicht die Sorge für den Leib war, sondern die Erfüllung des Willens Gottes.
4,35 Vielleicht hatten die Jünger über die bevorstehende Ernte geredet. Vielleicht war es aber auch ein Sprichwort: »Von der Saat zur Ernte sind es vier Monate.« Jedenfalls benutzte der Herr Jesus wieder eine Gegebenheit aus der Natur, nämlich die Ernte, um eine geistliche Lehre weiterzugeben. Die Jünger sollten nicht denken, dass die Zeit der Ernte noch in der Ferne lag. Sie konnten es sich nicht leisten, ihr Leben im Streben nach Essen und Kleidung mit dem Gedanken zu vergeuden, dass das Werk Gottes auch noch später getan werden könne. Sie mussten erkennen, dass die »Felder . . . schon weiß zur Ernte« sind. Im gleichen Augenblick, als Jesus diese Worte sprach, war er inmitten eines Erntefeldes von Seelen der samaritischen Männer und Frauen. Er teilte den Jüngern nun mit, dass die großartige Arbeit des Einsammelns vor ihnen lag und sie sich dieser Arbeit sofort und eifrig widmen sollten.
So sagt der Herr auch zu den Gläubigen unter uns: »Hebt eure Augen auf und schaut die Felder an.« Wenn wir Zeit dafür verwenden, über die große Not in der Welt nachzudenken, wird der Herr eine Last für die verlorenen Menschen auf unser Herz legen. Dann wird es unsere Aufgabe sein, für ihn hinauszugehen, um die Garben reifen Korns für ihn einzubringen.
4,36 Der Herr Jesus belehrte die Jünger nun über das Werk, das ihnen aufgetragen war. Er hatte sie erwählt, Schnitter zu sein. Sie würden nicht nur in diesem Leben Lohn erhalten, sondern sie würden auch »Frucht zum ewigen Leben« sammeln. Der Dienst für Christus hat schon in der Gegenwart reichen Lohn. Aber in der Zukunft werden die Schnitter die zusätzliche Freude haben, Menschen im Himmel wiederzusehen, die dort sind, weil jene in Treue das Evangelium verkündigt haben.
Vers 36 lehrt nicht, dass man das ewige Leben durch die Erntearbeit verdienen könnte, sondern vielmehr, dass die Frucht dieser Arbeit bis ins ewige Leben hinein Bestand hat.
Im Himmel werden sich sowohl der Sämann als auch der Schnitter »zugleich freuen«. Im irdischen Leben muss das Feld erst für den Samen vorbereitet werden, dann muss der Same gesät werden. Später wird dann das Korn geerntet. So ist es auch im geistlichen Leben. Zuerst muss die Botschaft gepredigt, dann mit Gebet begossen werden, und wenn schließlich die Erntezeit kommt, freuen sich alle miteinander, die an dieser Arbeit Anteil hatten.
4,37 Darin sah der Herr eine Erfüllung des Spruches, der zu dieser Zeit geläufig war: »Ein anderer ist es, der da sät, und ein anderer, der da erntet.« Einige Christen sind berufen, das Evangelium viele Jahre lang zu predigen, ohne viel Frucht zu sehen. Andere steigen am Ende dieser Jahre in die Arbeit ein und viele Herzen wenden sich zum Herrn.
4,38 Jesus sandte seine Jünger in Gebiete, die schon von anderen vorbereitet worden waren. Im gesamten AT hatten die Propheten das kommende Zeitalter des Evangeliums und die Ankunft des Messias vorhergesagt. Dann kam noch Johannes der Täufer als Vorläufer des Herrn und versuchte, die Herzen der Menschen darauf vorzubereiten, ihn anzunehmen. Der Herr selbst hatte den Samen in Samaria gesät und eine Ernte für die Schnitter bereitet. Nun waren die Jünger dabei, das Erntefeld zu betreten. Dabei wollte der Herr, dass sie trotz der Freude an den vielen sich Christus zuwendenden Menschen wussten, dass sie in die Arbeit anderer Menschen »eingetreten« waren.
Nur wenige Seelen werden durch den Dienst eines einzigen Menschen gerettet. Die meisten Menschen haben das Evangelium schon oft vorher gehört, ehe sie den Retter annehmen. Deshalb soll derjenige, der einen Menschen schließlich zu Christus führt, sich nicht selbst groß machen, als ob er das einzige Werkzeug gewesen sei, das Gott bei dieser wunderbaren Arbeit benutzt hat."