Was ist im Stanford Prison wirklich geschehen beim Stanford-Prison-Experiment?

2 Antworten

Ich kenn den Film nicht, kann also nicht sagen inwiefern er sich von der wahren Begebenheit unterscheidet. Ich beschreib hier mal das klassische (sozial)psychologische Experiment von Zimbardo, 1971:

Ziel der Studie war die Erforschung menschlichen Verhaltens unter den Bedingungen der Gefangenschaft. Teilnehmer waren 24 Collegestudierende. Die Rolle der Teilnehmer (Gefangener vs. Wärter) wurde vor Beginn ausgelost. Die Studie wurde für die Dauer von 2 Wochen geplant.

Beobachtet wurde das Verhalten der Teilnehmer, die die Rolle eines Gefangenen bzw. eines Wärters in einem simulierten Gefängnis übernahmen, während der realistischen Nachstellung einer Inhaftierung (Demütigung der Gefangenen…)

Nach wenigen Tagen wurden das Wachpersonal
sadistisch und die Inhaftierten depressiv und zeigten Zeichen von intensivem
Stress. Einige "Gefangene" brachen emotional zusammen und wurden „entlassen“. Ein Gefangener trat in Hungerstreik.
Am Ende waren die Gefangenen sowohl als Gruppe als auch als Individuen am Boden zerstört. Sie ähnelten Kriegsgefangenen oder hospitalisierten psychisch Kranken. Bei manchen Gefangenen führte das Experiment zu einem Identitätsverlust und Hoffnungslosigkeitsgefühl.
Die Studie wurde nach 6 Tagen abgebrochen.

Das Experiment ist eine eindrucksvolle Demonstration  von „Power of the situation“, eines der Axiome der Sozialpsychologie, d.h. welche Auswirkungen sozialer Einfluss auf menschliches Verhalten haben kann.


Das Experiment ist missglückt. Aber die Folgen waren nicht so schlimm wie im Film dargestellt