Was ist eure Meinung zum Schulsystem?

13 Antworten

Ich habe in Bayern mein Abitur gemacht (G8) und muss sagen, dass kaum ein Tag meiner Schulzeit vergangen ist, an dem ich mich nicht über das Schulsystem aufgeregt habe. Obwohl ich zum Glück einer der Schüler war, der nie Probleme mit schlechten Noten hatte, hat mich die Schule doch in vieler Hinsicht stark eingeschränkt. In der Unter- und Mittelstufe war es mir wenigstens nach halbwegs möglich, meinen Hobbys nachzugehen. Doch spätestens ab der Oberstufe war dies fast kaum mehr machbar. Wenn man fast jeden Tag um 6 Uhr außer Haus geht und Abends um 18 Uhr heimkommt (und dann ja noch Hausaufgabe + Lernen vor sich hat) bleibt einfach nicht viel Zeit für andere Dinge. Dabei finde ich gerade wenn man jung ist, ist es doch wichtig seine Freiheiten zu haben, sich mit Freunden zu treffen, in einem Verein Mitglied sein, Sport machen und so weiter. Dass ist meiner Meinung nach wesentlich wichtiger für die Entwicklung junger Menschen, als nur vor Büchern zu hocken. Natürlich ist es notwenig ein bestimmtes Wissen zu vermitteln, aber irgendwann geht es einfach zu weit und man wird so mit Wissen überschüttet, dass man es gar nicht mehr richtig aufnehmen kann und spätestens nach der Prüfung eh wieder alles vergessen hat. 

MrAskMe 
Fragesteller
 18.09.2016, 19:14

Kann ich absolut nachvollziehen.
Die einen werden sagen: Das Leben ist halt kein Wunschkonzert, die anderen:
Das System ist das was uns krank macht.

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Ich bin selbst noch Schüler und halte von dem ganzen System ein Dreck!

Das traurige finde ich, dass nicht jeder selbst entscheiden darf, was er macht, worin er gut ist und dementsprechend sich in diesem Bereich weiterbildet.

Ich würde wetten dass 80% der Schüler (einschließlich mir) nur für Noten lernen und nicht fürs Leben.

Man lernt Dinge die wirklich keiner mehr auch nur annährend in seinem Leben braucht aber Sachen wie raus in die Natur gehen und sich die Pflanzenwelt anschauen gibt es nurnoch selten und wenn dann in den Klassen von 1-4.

Es sollten Fächer wie "Allgemeinbildung" oder "Grundwissen" eingeführt werden von denen man auch wirklich etwas fürs Leben lernt.

Der Film "Captain Fantastic" will genau das zeigen. (Sehr zu empfehlen)

Was ich damit sagen will ist, dass Schüler nicht in die Schule gehen sollten um gute Noten zu schreiben und es danach wieder vergessen, sondern um etwas fürs Leben zu lernen.

Schließlich verbringt jeder rund 1/4 seines Lebens in der Schule und dafür wäre es doch nun wirklich zu schade !

die kreativsten und intelligentesten schüler werden zu arnungslosen, nichtshinterfragenden robotern erzogen und da helfen auch handys mit internet nicht wenn wir es nicht als hilfsmittel nutzen können! wieso muss ich wissen, wie man das volumen der sonne ausrechnet, währent ich mich frage, wie ich mich gegenüber anderen durschsetze? es tut weh, zu zu sehen wie die schule es schafft die spannensten themen auf das auswendiglernen von trivialfakten zu reduzieren! was vor 5000 Jahren irgendwo in Ägypten passiert ist, bringt, besonders in Zeiten der schnellen Informationsbeschaffung durch das Internet, niemandem irgendwas Jedes Kind wird mit der Lust am Lernen und Entdecken geboren. Diese für das 21. Jahrhundert unglaublich wichtige Eigenschaft wird ihm jedoch wenn es in die Schule kommt nach und nach ausgetrieben, indem es als Objekt behandelt wird, und das ist absurd! Und dann wird sich noch darüber beschwert, die Schüler wären "faul" und "wollten nichts lernen". Kein Wunder, wenn sie im Unterricht nur Probleme lösen, die es ohne ihn gar nicht gäbe und ihnen jede Stunde eingeredet wird, sie wären "zu langsam", wenn sie eine Aufgabe nicht in der vorgegebenen Zeit abgeschlossen haben. was man in der schule tut ist pauken und büffeln, nicht lernen! du musst dich für den lehrer verstellen. was ich mit verstellen meinte ist z.b dashier: aufgabe: was ist deine meinung zu dem bild. Die ehrlichste Antwort zu dieser Aufgabe wäre vermutlich, »Ich habe keine Meinung zu diesem Bild.« Wenn alle Kinder und Jugendlichen in der Schule immer das sagen würden, was sie denken, dann hätten die Lehrer längst mit ihrem anmaßenden Verhalten aufgehört, von den Schülern etwas zu verlangen, was die nicht tun wollen. in der schule gibt der lehrende dem lernendem aufgaben aber es sollte genau andersrum sein: der lehrnende gibt den lehrendem eine aufgabe, z.b in form einer frage die mit dem interessen des lernendem zu tun hat. so funktioniert das lernen! auch muss man sich mit themen ausseinander setzen die einem garnicht interessieren und so hat man nur wegen einem fach später keine chancen mehr. dass man in Deutschland auch noch entmündigt und dazu genötigt wird, dieses Schulsystem zu durchlaufen und am Ende dann noch so getan wird, als hätte der Staat den Menschen etwas Gutes getan, ist wirklich das allerletzte! deutschland ist der bezeichnung "freier staat" meiner meinung nach nicht würdig!

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Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – schule besteht hauptsächlich nur noch aus zwang und druck!
 - (Schule, System)

Ich persönlich fand den Schulunterricht während meiner Schulzeit größtenteils voll langweilig.

Gründe dafür waren -->

- Unterricht zu theoretisch, kein / kaum Praxisbezug

- Die Frage "Wozu kann ich das verwenden ?" blieb nahezu immer unangesprochen bzw. wenn wir diese Frage stellten, dann kam da nichts sinnvolles bei heraus.

Allerdings war die Schule, wo ich mein Abitur nachgeholt hatte, echt zum kotz*

- Informatikunterricht wurde nach dem 1-ten Halbjahr der 11-ten Klasse komplett und ersatzlos gestrichen.

- Kein Kunstunterricht

- Kein Musikunterricht

- Kein Werkunterricht

- Im Chemieunterricht wurde überhaupt nichts praktisches gemacht

- Überhaupt kein Unterrichtsfach mit Praxisbezug, außer dem Sportunterricht, wo wir aber auch nicht selber entscheiden durften was gemacht wird.

- Keinerlei Angebote außerhalb der  regulären Unterrichtszeit

Da war die Realschule, wo ich war bevor ich mein Abi nachholte, in der Hinsicht viel besser.

Positiv am deutschen Schulsystem ist folgendes:

Man kann auch nach der Hauptschule noch ein Abitur anstreben. Und wenn man etwas Glück hat mit der Schule und den Lehrern, bekommt man einiges an Allgemeinwissen. Es gibt Praktika und man wird darauf vorbereitet, Bewerbungen usw zu schreiben.

Allerdings gibt es weitaus mehr verbesserungswürdige Punkte:

Man sollte die Schulsysteme vereinheitlichen (ich kenne nur das System in Nrw). Des weiteren ist eine Trennung nach der 4. Klasse nicht sinnvoll - Man kann zwar später noch zu einer anderen Schulform wechseln, aber dabei lässt man dann Freunde zurück und seien wir mal ehrlich: Niemand ist gerne "der Neue" - also warum nicht den Kindern mehr Zeit lassen bis es sich besser rauskristallisiert?

Lehrer haben zu viel Bestimmungsrecht. Natürlich sollten sie Schülern, die sich nicht benehmen können Strafen geben - aber keine Kollektivstrafen! Das ist nicht fair und säht Zwietracht. Die Strafen sind wenn dann zu lasch. Meistens wird nur gedroht und wenn der Schüler die Strafaufgabe nicht macht, wird mit Eltern gedroht - Es braucht nicht lange bis die Schüler merken, dass das keine echten Strafen sind. Bei den Dingen die sich einige Lehrer erlauben, könnte man denken man hat Unterricht bei Professor Umbridge aus Harry Potter! Eine Lehrerin meinte doch tatsächlich sie hätte das Recht uns das Trinken zu verbieten - egal wie warm. Bedauerlich dass
keiner von uns dehydriert umgekippt ist! Dann gibt es noch die Geschichten von Sportlehrern, die Mädchen zwingen wollen Tampons zu nutzen, damit sie mitschwimmen können. Es sollte strengere Richtlinien geben und entsprechende Konsequenzen für solche Aktionen von Lehrern!

Außerdem finde ich Unterrichtskontrollen sollten immer unangekündigt stattfinden: In meiner Schule war erst vor einigen Monaten die Qualitätsanalyse, die vorher groß angekündigt wurde, sodass die Lehrer uns vorher sagen konnten, was wir in den Stunden machen, damit wir auch
ja gut mitarbeiten können. Die Stunden waren ganz und gar anders als sonst, vollkommen geschauspielert und nicht repräsentativ für den Schulalltag.

Weiterhin sollte man keine unnützen Vertretungsstunden geben, wo dann eh nur Ecken-Rechnen oder Hangman gespielt oder ein Film geguckt wird. Auch EVA (Eigen-verantwortliches-Arbeiten) in der Oberstufe ist kompletter Schwachsinn, da kaum jemand in diesen Stunden die Aufgaben erledigt und sowieso keine Arbeitsatmosphäre herrscht. Warum müssen wir in der Schule sitzen, obwohl wir dort nicht arbeiten können und dürfen nicht nach Hause gehen? Vermutlich, weil die Statistik der ausgefallenen Stunden dann ziemlich schlecht aussieht...

G8 sollte wieder abgeschafft werden. Außerdem sollte kontrolliert werden, wofür die Schule Gelder einsetzt und ob das tatsächlich Sinn macht. Auch die Lehrpläne könnten besser sein - nicht unbedingt in Fächern wie Biologie, aber in den Gesellschaftswissenschaften. Es sollte mehr Platz sein für aktuelle Themen (vielleicht sollten auch die Schüler dabei mitentscheiden)!

Die Richtlinien für die Fächerwahl sind nicht optimal, es wird einem viel zu viel aufgezwungen. Du musst unbedingt dies und das machen - obwohl du von vornherein weißt du wirst dich durchquälen, weil du einfach schlecht in Naturwissenschaften (/...) bist.

Sportunterricht ist natürlich wichtig - zumindest der Sport-teil, aber warum ein paar Wochen Volleyball, dann Fußball, dann Ausdauer? Wäre es nicht besser, wenn man sich für zwei Sportarten entscheidet und diese dann tatsächlich lernt und nicht nur so macht, dass die Sportler ihre eins kriegen und die Unsportlichen die Basics mäßig können? So hätte jeder die Chance in Sport eine gute Note zu bekommen ohne in seiner Freizeit sich damit zu beschäftigen. (Zumal Sportlehrer eine Vorliebe dafür haben sich nur die Guten anzugucken anstatt denen, dies offensichtlich nicht können zu helfen...)

Jetzt noch ein paar persönliche Kritikpunkte: Schule ist blöd, wenn man introvertiert ist. In jeder Klasse und jedem Kurs wirst du ein paar extrovertierte Leute haben gegen die du nicht ankommst und du wirst mündlich schlecht sein und dir die Noten in sämtlichen Fächern versauen. Man müsste diesbezüglich mehr auf die individuellen Schüler eingehen, ich weiß, das ist extrem schwierig, aber auch notwendig.