Was ist eine Sekundärdominante?

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Sekundär- oder Zwischendominanten entstehen, wenn du vorübergehend ein anderes Ziel als die Tonika ansteuern willst.

Typische Akkordfolge wäre z.B. C - F - D7 - G. Dabei ist D-Dur (mit dem in C-Dur leiterfremden Fis) die Zwischendominante zu G-Dur (für diesen häufigen Spezialfall gibt es auch den Begriff der Doppeldominante, weil D-Dur hier die Dominante der eigentlichen Dominante G-Dur ist).

Anderes Beispiel (in C-Dur): Du willst einen Zwischenteil in F-Dur (oder f-Moll) haben, dann suchst du den Akkord, der im Quintabstand zu F steht also C, ergänzt ihn um eine kleine Septime (B) und hast den Übergang zu F (Dur/Moll); wenn Du dann später zurück nach C-Dur willst, brauchst Du dann wieder G7 als Dominante. 

Zwischendominanten brauchst Du immer dann, wenn Du für kürzere oder längere Zeit deine Ausgangstonart verlassen willst (also eine Modulation ansteht).

Weitere typische Form: C-A7-D. 

Das funktioniert sogar, wenn Du in die am weitesten entfernte Tonart (im Tritonusabstand), in C-Dur also nach Fis modulieren willst: Erstmal eine Runde in C drehen um die Ausgangstonart zu festigen, dann die Modulation über die Zwischendominante: C-F-G7-C-Cis7-Fis

Anie333 
Fragesteller
 23.03.2017, 16:18

Vielen Dank, ich blicke schon viel besser durch:) Ich verstehe aber nicht, dass man im Beispiel C - F - D7- G einfach D-Dur nehmen kann, wo normal ein Moll ist. In der Moll-tonleiter hat man ja für die größere Spannung harmonisch Moll entwickelt. Wie ist das hier?

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Roschdog  01.04.2017, 11:40
@Anie333

Im Prinzip ist das hier genauso: Du könntest für die Modulation auch d-Moll nehmen, hast aber dabei natürlich eine geringere Auflösungswirkung. Die eigentlich dominantische Wirkung entsteht ja gerade durch die Auflösungsbestrebung der Dur-Terz (hier Fis) zum Grundton der (neuen)Tonika (hier G). Allgemein ist eine der anerkannten und schönen Lösungen bei Modulationen, dass die Tongeschlechter austauschbar sind (z.B: C-F-G7-C-f-b-C7-f  oder C-F-g-c-D4-3-G).

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Es ist keine bestimmte Stufe. Eine Dominante hat Auflösungswirkung, sie will sich zur Tonika (der ersten Stufe) auflösen. Also z.B. in C-Dur will G7 zu C. Wenn du jetzt einen anderen Septakkord einbaust will der sich auch entsprechend zu "seiner" I. Stufe auflösen. Z.B. in einem Stück in C-Dur A7 dann geht die Auflösungswirkung zu d.