Was ist ein Mixdown und was bedeutet Mastering?

1 Antwort

Hallo Adam,

Mixdown bedeutet das Abmischen der einzelnen Spuren selbst und untereinander. Die einzelnen Spuren werden mit EQ, Compressor, etc bearbeitet und unter Berücksichtigung der Lautstärken, des Panoramas und der Tiefenstaffelung zusammen gemischt. Dabei geht es darum störende Klänge zu beseitigen, einzelne Spuren gut und sauber hörbar zu machen und die Spuren untereinander so zusammenzumischen, dass sie sich nicht maskieren (überdecken im Frequenzverlauf oder der Position auf der sog Bühne).

Mastering ist dann der letzte Schritt der Produktion. Dabei wird idR nur noch die Master-Spur bearbeitet, d.h. ein guter Mixdown ist vorausgesetzt. Hier geht es darum 1. den Klang insgesamt nochmal aufzupolieren (zb indem man mit einem mid-side-EQ die Bässe nochmal ein Stück in die Mitte drückt und dafür die Höhen mehr in die Seiten) und 2. die Lautstärke auf ein hohes gleichmäßiges Niveau zu heben. 

Den Mixdown sollte der Interpret selbst machen, da es sehr stark in den Klang eingreift und daher definitiv zum kreativen Teil dazugehört. Dagegen kann das Mastering sogar besser von einem professionellem Toningenieur übernommen werden, da er in einem gut ausgestattetem Studio, mit geschulten Ohren und einem frischem Blick auf das "Audiomaterial" wesentlich bessere Ergebnisse erreichen kann und wird.

Beste Grüße, Simon

AdamDrake 
Fragesteller
 10.03.2015, 18:31

Hi, danke für die Antwort. Wie mache ich denn ein Mixdown in FL Studio?

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Beatinfected  10.03.2015, 19:11
@AdamDrake

uh, da müsste ich dir nen Roman jetzt schreiben, um das vernünftig zu erklären. Ich mach dir mal nen Überblick und du kannst dir dann ja bei YouTube Tutorials dazu raussuchen:

Als 1. würd ich die einzelnen Spuren durchgehen: mit EQ Störfrequenzen rausfiltern und den Klang formen; komprimieren für gleichmäßige Lautstärke, Delay und Reverb über Return/Sent-Spuren dazumischen, re/li pannen & bei Bedarf Stereo-Imager oder ähnliches benutzen um breiter/schmaler zu machen. Dann benutze ich gern noch Tape-Saturator oder andere klangfärbende Tools. Du kannst auch Exciter benutzen, wenn die Spur zu wenig Obertöne hat und somit im Mix unterzugehen droht.

1.1 besondere Spuren wie zb Vocals bekommen zusätzlich speziell dafür gedachte Effekte spendiert, zb De-Esser (Sibilaten/Zischlaute-Entferner) bei Gesang oder evlt ein Gitarren-Amp für E-Gitarre etc.

Als 2. mixe ich die Spuren in der Lautstärke zusammen, angefangen bei den wichtigsten Spuren, die im Vordergrund stehen. Gleichzeitig stelle ich nochmal das Panorama (li/re) und die Return/sents ein (für Delay und Reverb), da sich das auf die Position der Spur auf der "Bühe" auswirkt. (größere Predelay-Zeiten & viele Höhen im Reverb für weiter entferntere Spuren, kleine Zeiten und wenig Höhen für Vordergrund etc etc.)

2.2 dazu gehört auch das Gruppieren von Spuren, wenn niht schon vorher erfolgt. Die einzelnen Gruppen kannst du dann nochmal mit Compressoren zusammenschweißen und ggf mit EQ bearbeiten.

2.3 auch hierzu gehört das Anlegen von diversen sidechain-compressions. D.h. zb die Bassspur wird ge-sidechaint vom Kick, also immer wenn die Kick spielt, wird der Bass ein wenig komprimiert. Das Spielchen kann man kreuz und quer durch den Mix ziehen.

  1. Zum Schluss, wenn die Spuren nun vernünftig zusammengemischt sind und der Mix gut und ausgewogen klingt (- nicht laut! Die Lautstärke kommt erst durchs Mastering), geh ich nochmal ins Arrangement und erstelle Lautstärke-Automationen für die Masterspur und je nach Bedarf für Kick, Bass oder andere Spuren. Dabei kann man zb das Intro im Master um 1-2 dB absenken, damit die darauffolgende 1. Strophe mehr "Gewicht" bekommt. Oder an wichtigen Stellen kann man die allererste kick mit +1dB betonen. Auch kannst du zb Background-Spuren nachdem sie das erste mal zu hören waren ruhig um einige dB absenken.
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AdamDrake 
Fragesteller
 29.05.2015, 09:40
@Beatinfected

Danke für die Antwort. Mache es nun durch einen Balance und Soundgoodsizer Filter.

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Beatinfected  29.05.2015, 15:52
@AdamDrake

Balance ist gut, das ist ein Stereo-Imager, d.h. du kannst Spuren damit im Stereofeld breiter/schmaler machen. Aber den Soundgoodsizer solltest du weglassen oder wenn überhaupt nur ganz gut schluss auf die Masterspur legen. Denn das ist ein Maximizer und wird erst im Mastering nach dem Mixdown angewandt, um ganz zum Schluss die Lautstärke zu heben. Vorher muss der Mix aber schon sauber klingen.

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