Was ist der wesentliche Unterschied zwischen Mathematik und Physik?

12 Antworten

Man hört immer wieder, dass die Mathematik die Sprache der Physik sei. Das bedeutet, dass die Mathematik den Formalismus und die Fähigkeiten besitzt, ein Problem oder eine Fragestellung zu formulieren, zu überprüfen, zu diskutieren und eventuell zu verifizieren. Es ist in etwa so ähnlich, wie eine Diskussion zwischen zwei Menschen. Der bedeutende Unterschied ist, dass es keine subjektive Lösung eines solchen Streits gibt, sondern aufgrund des rein logischen Aufbaus der Mathematik möglich ist, absolut sicher zwischen "Richtig" und "Falsch" zu unterscheiden.

Die Mathematik bildet hierbei die absolute Basis aller anderen Wissenschaften. Ihre Grundlage bilden dabei die so genannten Axiome. Das sind vereinfacht gesagt Behauptungen, die weder bewiesen noch abgeleitet werden können. Es sind Forderungen auf denen alles andere aufbaut. Ausgehend von diesen diversen Axiomen hat sich die Mathematik in den letzten Jahrhundert wie jede andere Wissenschaft weiterentwickelt. Naturwissenschaften wie die Physik sind weniger abstrakt. Dabei geht es darum, Naturphänomene zu erkennen, beschreiben, verstehen und zu erklären. Mit Hilfe der Mathematik werden diese Gesetze dann in Gleichungen gepackt, die Zusammenhänge darstellen. Der wichtige Unterschied ist aber, dass die Mathematik quasi aus nichts entstanden ist, während sich die Physik mit Dingen beschäftigt, die "real" sind.

Falls sich deine Frage lediglich auf die Schulfächer bezieht, ist die Antwort natürlich etwas anders: Im Fach Mathematik wird nur die Anwendung der von der Mathematik entwickelten Techniken eingeübt. Tatsächlich wäre es passender, das Unterrichtsfach "Fortgeschrittenes Rechnen und grundlegende Mathematik" oder so ähnlich zu nennen. Im Fach Physik geht es dann vor allem darum, die wichtigsten und grundlegendsten Naturerscheinungen zu verstehen und zu beschreiben. Dazu gehört dann oftmals das Rechnen einfacher Aufgaben. Dieses Rechnen zeigt dann natürlich einen großen Überlapp mit dem Fach Mathematik.

Mathematik ist das Werkzeug der Naturwissenschaften.

Hm, der Unterschied in der Schule manifestiert sich v.a. dadurch dass Mathematik in der Schule eben auf einem abstrakteren, vorausedenkenden Level ist, wohingegen Physik sich leider oftmals bis in die Oberstufe hinein sich auf arithemetische Operationen beschränkt.

An der Uni manifestiert sich der Unterschied zunächst methodisch - Uni-Physik ist gerade in der theoretischen Physik mit einer abstrakteren Fortführung der Schulmathematik zu vergleichen, d.h.,hier wird Mathematik als Überlebensmedium der Physik angesehen (Experimentelle Überprüfung ist natürlich wichtig). Die Mathematik der Mathematiker unterscheidet sich notationell (obschon die Objekte dieselben bleiben) und von der Philosophie her. Mathematiker beweisen gerne, wohingegen Physiker i.A. eher an den Ergebnissen der Mathematik interessiert sind, bzw., neben einigen fundamentalen Sätzen der Mathematik, eher am Kalkül-Formalismus (d.h., man liest als Physiker bspw.bei mathematischer Fachliteratur übermäßig mathematisierte Beweise nicht, oder allenfalls nur oberflächlich), bei "Rechenbeweisen" i.w.s. hingegen wird man automatisch aufmerksam.

Realität ist eine Illusion die sich hartnäckig hält. Ein phi-cubed Theorie ist ein Paradebeispiel für eine finit-renormierbare Quantenfeltheorie, kommt aber primär als Modelltheorie in der mathematischen Realität (Mathematik ist ja real) vor, ist aber nicht Teil des experimentell gut bestötigten Standardmodells.

VG, dongodongo.

Hallo!

  1. Aussagen in der Mathematik lassen sich BEWEISEN. Aussagen in der Physik lassen sich experimentell bis zu einem gewissen Genauigkeitsgrad prüfen, aber niemals exakt beweisen.

  2. Mathematik ist eine Geistes -, Physik eine Naturwissenschaft.

  3. Physik ist real, Mathematik konstruiert.

MFG

Sie sind nicht ähnlich...sie überschneiden sich in manchen Gebiten. Außerdem wird die Mathematik oft für die Physik benötigt.