Was ist der unterschied zwischen den zehn geboten und sünden?

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Genaugenommen gelten die 10 Gebote nicht für alle, da sie zum Gesetz des Mose gehören.

Aber: 9 der 10 Gebote werden auch für Christen im Neuen Testament aufgestellt, bis auf das Sabbatgebot. Deshalb halten Christen im Normalfall auch nicht den Sabbat, der von Freitag Sonnenuntergang bis Samstag Sonnenuntergang geht. Paulus stellt dies in seinen Briefen klar:

  • "So lasst euch von niemand richten wegen Speise oder Trank, oder wegen bestimmter Feiertage oder Neumondfeste oder Sabbate" (Kolosser 2,16).
  • "Dieser hält einen Tag höher als den anderen, jener hält alle Tage gleich; jeder sei seiner Meinung gewiss! Wer auf den Tag achtet, der achtet darauf für den Herrn, und wer nicht auf den Tag achtet, der achtet nicht darauf für den Herrn" (Römer 14,5-6a).

Für Christen gilt das "Gesetz des Christi", also eigentlich alle Gebote, die im Neuen Testament für Christen aufgestellt werden. Manches davon geht über das Gesetz des Mose hinaus, z. B. das, was Jesus in der Bergpredigt erwähnt ("die andere Backe hinhalten" bei Beleidigungen usw.).

Es gibt aber einen wichtigen Unterschied: Unsere Sünden werden uns vergeben, weshalb wir nicht nach Werksgerechtigkeit streben, die sowieso unmöglich ist, da wir alle in Worten, Taten und Gedanken sündigen und deshalb Gottes reine, heilige und gerechte Maßstäbe verfehlen würden. Deshalb brauchen wir Vergebung, die es nur in Jesus Christus gibt (Johannes 3,16; 1. Johannes 1,9 und 1. Johannes 2,1-2).

Wir möchten freiwillig Jesus folgen und seine Gebote halten. Das tun wir, um Ihn zu ehren und um das zu tun, was für alle am besten ist.

Bei Sünde schaden wir anderen, der Schöpfung oder uns selbst - und unsere Beziehung zu Gott leidet darunter. Sünde ist im Prinzip Zielverfehlung gegenüber den Vorstellungen Gottes für unser Leben.

Gott will uns damit aber nicht ärgern oder knechten, sondern zu einem guten Leben anleiten - für andere, für die Natur, für unsere Beziehung zu Gott und im Endeffekt auch für uns selbst. Es lohnt sich, Gott zu folgen!

chrisbyrd  10.01.2024, 19:11

Ein paar Gedanken und Bibelstellen zum Thema Sünde und Vergebung:

Gott vergibt uns alle unsere Sünden gern, wenn wir Ihn im Gebet darum bitten:

  • "Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit" (1. Johannes 1,9).

Das Ziel ist, nicht zu sündigen. Wenn wir aber in Sünde fallen, gibt es Vergebung in Jesus Christus:

  • "Meine Kinder, dies schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt! Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, den Gerechten; und er ist das Sühnopfer für unsere Sünden, aber nicht nur für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt" (1. Johannes 2,1-2).

Weil Gott uns liebt:

  • "Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat" (Johannes 3,16).
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chrisbyrd  11.01.2024, 23:55

Vielen Dank für den "Stern", ganz liebe Grüße und Gottes Segen!

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Die zehn Gebote sind die wichtigsten Regeln. Ein Verstoß dagegen ist eine Sünde. Der allgemeine Begriff der Sünde ist weiter gefaßt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.

Alle Sünden können vergeben werden, wenn man sie von Herzen bereut und sich an Jesus wendet!

Die 10 Gebote sind gegeben um zu wissen, was Gott gefällt und was man nicht tun soll, daran kann man unsere Sünden erkennen und sie bekennen, damit Gott uns die Rechtfertigung durch das Sühnetod Jesu anzubieten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich glaube an Jesus Christus, den Sohn Gottes, Retter

Die 10 Gebote sind keine Verbote!
Es sind Verhaltensempfehlungen für ein friedliches Zusammenleben der Menschen.

Du sollst nicht ---> du solltest nicht ---> es ist nicht gut, wenn du . . .

"Du sollst nicht" heißt nicht "du darfst nicht". . .

"Sünde", das Seiende, ist ein anderes Thema.
Sünde und Schuld: das Seiende und das Sollte.
Da geht es nicht um Verfehlungen und Strafe.

Die 10 Gebote gelten nur für die Juden. Für uns Nichtjuden gelten die Noachidische Gebote sieben Bestimmungen: das Verbot der Gotteslästerung, das Verbot der Götzenanbetung, das Verbot, zu morden, das Verbot, zu stehlen, das Verbot, die Ehe zu brechen, das Gebot, Tiere nicht zu quälen, und das Gebot, Gerichte einzurichten.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung