Was haltet ihr von therians?

Hier gilt das, was bei allen Glaubensthemen der Fall ist: Jeder darf glauben, was er möchte.

Egal, ob er glaubt

• Hexen gibt es
• Dämonen unter dem Bett auch
• er bete den einzig wahren Gott an
• oder den eigentlichen Herren der Welt
• er sei früher ein Tier gewesen
• oder ein Engel
• oder ein ZAUBERER
• oder gar eine KI in Atlantis
• Echsenmensch
• Cousin von Mork vom Org
• ein Genie
• ein auserwählter Gottes
• Wiedergeburt von Cleopatra
• Zeitreisender
• "erlesener" Denker (erwachter Verschwörungsgläubiger)
• oder gar Jesus in Person

Das ist alles ein Zeichen von reger Fantasie.

Solange sie keine Klapperschlangen jagen und fressen wollen, weil sie ernsthaft glauben, sie seien ein Rikki-Tivvi-Tavi (Mungo) und sich auch sonst weder aggressiv gegen andere und sich selbst geben, ist das doch OK. ;-)

Wenn Menschen glauben dass sie sich in Tiere verwandeln können, dann sollte man sie auch wie solche behandeln. Wölfe einfahch in den Wald schicken auch nachts, denn da können sie ein Reh erlegen und sich von rohem Fleisch ernähren. Ich denke, das könnte sehr heilsam sein.

Komischerweise sind immer alle Wolf, oder allenfalls Adler. Niemals sah ich einen der Geier war, Nacktmull oder Hyäne. Komisch, oder?

Ich bin ein Otherkin.

Finde aber das therians und Otherkins einfach nur toll sind. Sie sind einfach so wie sie sind.

Ich halte sie für Menschen, die mit der Welt und ihrer Komplexität nicht klarkommen und sich in die Fantasiewelt eines freien, wilden Wesens flüchten, für das (mutmaßlich) nur die einfach verständlichen, klaren Gesetze der Natur gelten.

In ihrer Vorstellung schlüpfen sie in die Rolle eines idealisierten Tiers (z.B. Wolf oder andere Beutegreifer - also einer relativen Spitze der Nahrungskette bzw. der natürlichen Ordnung) in einem idealisierten Umfeld (Natur, Wald), das einen festen und klar definierten Platz in der Natur (und Welt) hat und in Freiheit fehlt. Das Tier wird zur Projektionsfläche für die eigene Sehnsucht nach Freiheit, Orientierung, Stärke, Sicherheit, Kontrolle und Naturverbundenheit.

Eine solche Flucht in Fantasievorstellungen kann eine Phase im Leben sein, in der man die Herausforderungen, denen man sich im Leben konfrontiert sieht, verdrängt. Psychologische Hilfe sollte meines Erachtens spätestens dann in Anspruch genommen, wenn man nicht abhängig wird, mehr loskommt von der Vorstellung und die Realität sich verzerrt.

Es sollte jedoch korrekterweise auch als Form des spirituellen Glaubens klassifiziert sein, und als nichts anderes.

Tiefgehende psychologische Forschung und damit einhergehende Klassifizierung gibt es meines Wissens noch nicht, falls hier jedoch Ergebnisse gewonnen werden, sollte es dahingehend eingeordnet werden.

Biologisch ist das Identifizieren mit einem Tier einer anderen Spezies auf jeden Fall nicht haltbar. Höchstens in der Kryptozoologie.

Da Spiritualität aber so gut wie keine Grenzen hat (/haben sollte) kann man es gut und gerne als Ausdrucksform dieser sehen und sollte es als solche tolerieren und akzeptieren. Zudem gibt es ja kulturell zumindest ähnliche Traditionen in verschiedenen Gruppen.