Empathie bedeutet ja auch, Mitgefühl für den anderen zu haben. Wenn der andere leidet, also eine Art Gefühl dafür zu haben, dass es mir damit auch schlecht geht bin ich in seiner Lage!
Empathie bedeutet aber auch, die Gefühlswelt und den Lebenswillen anderer, einschließelich Tieren, zu respektieren, sie nicht zu übergehen. Quasi eine gemeinsame "Gefühlswelt" anzuerkennen!
Das Gegenteil bzw. die Abwesenheit von Empathie ist einerseits in gewisser Weise der Egoismus, der nur sich selbst in den Mittelpunkt allen Bestrebens des Einzelnen stellt. Jemandem ist es egal, ob der andere auch Gefühle hat oder ob er durch das eigene Handeln Nachteile bekommt. Ein Mensch mit Empathie sieht im anderen z.B. immer auch sich selbst im Standpunktwechsel und erkennt dabei, dass er sich ja in diesen "Ausblick" selbst schaden würde. (was du nicht willst was man dir tu ..., oder auch: Was ich nicht erleiden möchte, füge ich auch niemandem anderen zu, bzw. was ich vom anderen hinsichtlich Respekt und Rücksicht wünsche, gewähre ich anderen etc.)
Eine Gesellschaft kann ohne Empathie funktionieren, wenn es klar definierte Gesetze und rigorose Konsequenzen bei Nichteinhaltung gibt! Hier muss die Regelung "Was du nicht willst .. und die weiteren Prinzipien wie von mir dargelegt nicht durch Einsicht, Mitgefühl und aus eigenem Antrieb folgen, sondern durch Bestimmungen. Dies ist auf vielen Gebieten schon üblich. Als Beispiel: Wer Empathie für andere hat, fährt freiwillig langsam und vorsichtig, um andere nicht zu gefährden, vor allem, wenn Kinder unterwegs sind. Für solche Menschen ist Empathie und Voraussicht der Leitfaden ihres Handelns. Leider nicht für alle. Und für die, ausschließlich für diese rücksichtslosen Egoisten, sind Verbote und Gebote gemacht!
Ähnliches gilt für Solidarität. Gemeinschaftsdenken, Tierwohl oder ökologisches Verhalten (wie kann jemand behaupten, er liebe seine Kinder/Enkel, wenn er so selbstbezogen lebt, dass er ihre zukünftige Umwelt dermaßen in Mitleidenschaft zieht, dass sie mehr darunter leiden, als der Egoist gegenwärtig?). Aprops Mitleidenschaft: Hier steckt das Mit-leiden drin. Bedeutet: Die Untaten des Verursachers erzeugen vielleicht nicht bei ihm unmittelbares Leiden, sondern andere leiden später darunter mit! Ein intelligenter, nachdenklicher Mensch "sieht" diese Zusammenhänge. Wenn er empathisch ist, mutet er nichts den anderen (auch Tieren, Umwelt, nächste Generation)zu, was er in der Lage ist, ihnen anzutun. Einem Egoisten ist das egal. Er hat oder verdrängt seine Empathie für andere!!
Wie wenig der Mensch in Allgemeinen empathisch für die Belange der aufgezählten anderen ist, zeigt sich in der Tatsache, dass immer noch viel Leid erzeugt wird auf vielen Eben; bzw. wie viele Gesetze, Regelungen, Verordnungen, Verbote usw. notwendig sind, weil viele eben keine Rücksicht und Empathie aufbringen können oder wollen!