Was hält ihr von Präsentismus?
Ist das eine gute Eigenschaft oder nicht?
3 Antworten
Beim ersten Hinsehen mag das gut erscheinen; Probleme:
Wenn man nicht auf sich Acht gibt, droht ein psychisches Vergnügen, Stichwort: Burn-Out.
Wenn man einen Infekt hat, riskiert man andere anzustecken und damit einen erhöhten Krankenstand.
Das ist gar keine Eigenschaft, sondern der Begriff ist Quatsch, weil er Verletzungen (z.B. gebrochener Fuß) mit inneren Krankheiten (z.B. Grippe) gleichsetzt. Bei beidem wird man krank geschrieben, aber bei einem gebrochenen Fuß kann man im Homeoffice arbeiten, und wenn einen jemand zur Arbeit fährt und man da einen Aufzug hat, dann kann man auch auf Krücken zur (Büro-)Arbeit humpeln.
Außerdem transportiert der Begriff das falsche Framing, man sei Sieger wenn man fürs gleiche Geld möglichst wenig arbeitet. Ich war Projektleiter im Engineering, ich hab mit selbst entwickelten Algorithmen für meine Industriekunden komplizierte Berechnungen angestellt. Als ich mir den Fuß gebrochen hatte nutzte ich zuhause die Gelegenheit, in Ruhe hochkonzentriert meine Algorithmen weiter zu entwickeln, und das hat mir mehr Einkommen, Unkündbarkeit und Freiheiten erbracht als faulenzen und Fernsehfußballbier.
Das wäre für mich ein Hinweis darauf, dass entweder mit dem Arbeitgeber oder dem Arbeitnehmer was nicht stimmt.