Warum wird niemand durch Ethik moralisch?

3 Antworten

Hallo slientfox,

Es ist möglich, dass die Aussage "Warum wird niemand durch Ethik moralisch?" darauf abzielt, dass viele Menschen zwar über Ethik und Moralvorstellungen verfügen, jedoch nicht immer danach handeln. Das könnte bedeuten, dass Menschen trotz des Wissens um moralische Normen und Werte unethisch oder unmoralisch handeln.

Es gibt viele Faktoren, die das moralische Verhalten von Menschen beeinflussen können. Einige dieser Faktoren könnten persönlicher Natur sein, wie z.B. emotionale Reaktionen, kulturelle Prägungen oder individuelle Weltanschauungen. Andere Faktoren könnten von äußeren Umständen abhängen, wie z.B. sozialer Druck, wirtschaftliche Bedingungen oder politische Gegebenheiten.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Ethik und Moral nicht dasselbe sind und dass es Unterschiede in den moralischen Vorstellungen geben kann. Einige Menschen können unterschiedliche moralische Werte und Normen haben, die von ihrer individuellen Perspektive und Erfahrung abhängen. Infolgedessen können verschiedene Menschen unterschiedliche Entscheidungen treffen, wenn sie mit einer moralischen Herausforderung konfrontiert werden.

Letztendlich hängt es von der individuellen Persönlichkeit und den äußeren Umständen ab, ob eine Person in der Lage ist, sich an moralische Grundsätze zu halten und ethisch zu handeln. Es ist jedoch wichtig, dass Menschen weiterhin über Ethik und Moralvorstellungen nachdenken und ihre Handlungen reflektieren, um eine positive Wirkung auf die Gesellschaft und die Welt zu erzielen.

LG

Claire

Woher ich das weiß:Recherche

Moral orientiert sich an gesellschaftlichen Normen und Konventionen, zur Ethik gehört es hingegen, diese zu hinterfragen und gegebenenfalls zu verwerfen.

Z.B. gilt Sex vor/außerhalb der Ehe in einigen konservativen Teilen der Gesellschaft nach wie vor als “unmoralisch”, ich wüsste für mich aber keine ethischen Gründe, die dagegensprechen.
Hier führt mich diese Betrachtung unter ethischen Gesichtspunkten also dazu, das moralische Dogma „Sex außerhalb der Ehe ist unmoralisch“ zu verwerfen.

Umgekehrt gibt es natürlich auch einige gängige Moralvorstellungen, die ich teile („du sollst nicht töten“ etc.), aber ich tue das nicht aus Konformität mit gesellschaftlichen Dogmen sondern definiere selbst für mich, nach welche ethischen Leitlinien und Werten ich versuche zu leben.

Im Prinzip verhält sich Ethik zu Moral, wie Philosophie zu Religion.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin Anarchist
tdhtdgdfhggjhgh  15.05.2023, 00:45

Moral ergibt sich aus Ethik

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Frosch161  15.05.2023, 01:15
@tdhtdgdfhggjhgh

wie gesagt, ich bin der Meinung, dass selbst wenn du am Ende ethischer Überlegungen dazu kommst, bestimmte Moralvorstellungen anzunehmen, sie dann auf dich bezogen aufhören, Moralvorstellungen (=Dogmen) zu sein und stattdessen zu ethischen Grundsätze werden.

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tdhtdgdfhggjhgh  15.05.2023, 00:46

Was ist denn deine Ethik?

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Frosch161  15.05.2023, 01:08
@tdhtdgdfhggjhgh

Das würde bisschen zu lang dauern, dass hier alles auszuführen. Vieles könntest du im Prinzip aus Anarchismus, also Ablehnung/hinterfragen aller sozialer Hierarchien herleiten (wobei das halt auch erst in die Praxis übertragen werden muss).

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tdhtdgdfhggjhgh  15.05.2023, 06:56
@Frosch161

Und warum sollte diese Ethik sinnvoll sein? Warum versuchst du nicht einf das Leid aller Leidempfindenen Wesen auf der Welt zu verringern

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Frosch161  15.05.2023, 08:50
@tdhtdgdfhggjhgh

das versuche ich doch! Ich sehe eben soziale Hierarchien als Wurzel des meisten Leids

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tdhtdgdfhggjhgh  15.05.2023, 13:38
@Frosch161

Schwachsinn.

Selbst wenn es keine sozialen Hierarchien mehr gäbe, wäre das Leid unermesslich. Und berücksichtigst du kein Tierleid oder was

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Frosch161  15.05.2023, 14:24
@tdhtdgdfhggjhgh

ok, lass mich den Satz zu „ich sehe soziale Hierarchien als Wurzel des meisten vermeidbaren Leids an“ korrigieren.

Es ist schwierig gegen alles Leid vorzugehen. Die Existenz von Krankheiten, Naturkatastrophen, etc. werden wir nicht beenden können, worauf wir aber Einfluss haben ist, wie wir zwischenmenschliche Beziehungen und unser Verhältnis zu anderen Tieren und der Natur gestalten.

Sie können auf Mitgefühl und gegenseitiger Hilfe basieren, wie z.B. eine Freundschaft, sie können aber auch als Herrschaftsverhältnisse durch Androhung oder tatsächlicher Ausübung von Gewalt und Zwang funktionieren. (=soziale Hierarchie)

Wenn jährlich hunderttausende Menschen verhungern, obwohl laut UN-Agrarbericht von den heute genutzten Anbauflächen potentiell über 10Mrd. Menschen leben könnten, ist das ein Resultat globaler Herrschaftsverhältnisse - also etwas das wir aktiv verändern können.

Kriege wären nicht denkbar ohne den Gehorsam der Soldaten vor Führern, Vaterland und sonstigen Autoritäten -
wenn wir diesen Institutionen die von uns verliehene Macht wieder entziehen, wird es zwar weiterhin kleine Konflikte geben, kriegerische Auseinandersetzungen von diesem Ausmaß werden hingegen unmöglich.

So das wären mal zwei konkrete Beispiele, jetzt zu deiner Frage, ob mir Tierleid egal ist:

Nein, natürlich nicht. Wie ich oben geschrieben habe, betrifft meine Ablehnung von sozialen Hierarchien nicht nur entsprechende zwischenmenschlich Verhältnisse:
Ich ernähre mich vegan (mit der Ausnahme Containern), da ich es nicht für ethisch vertretbar halte, mit meiner Ernährungsweise das Ausbeuten und Töten andere Tiere mitzuverantworten.

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tdhtdgdfhggjhgh  18.05.2023, 21:38
@Frosch161

Warum sollte man willkürliche allgemeingültige Prinzipien formulieren, die nicht immer Leid vermindern. Wenn es zB einen Weltherrscher gäbe, der nur das beste für alle Leidempfindenden Wesen tun würde, wieso sollte es schlecht sein? Wenn niemand unter sozialen Hierarchien leidet , wieso sollten sie schlecht sein? Geh doch an den Grund der Dinge.

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Frosch161  19.05.2023, 12:20
@tdhtdgdfhggjhgh

Die Vorstellung von einem Weltherrscher, der für alle nur gutes tut, ist meiner Meinung nach unrealistischer als meine Utopie einer herrschaftslosen Welt.
Ist gibt so viele Menschen, die mit so einem Idealismus angetreten sind und dann doch gescheitert sind.
Robbespierre aus der französischen Revolution ist ein Beispiel und auch die russische Revolution hat ein weiteres Mal deutlich gemacht, wie sich große Idealen mit der Machtergreifung in eine tyrannische Herrschaft verwandeln können.

Macht und Status verändern Menschen, dass lässt sich psychologisch beobachten. Genauso wird dir jeder bestätigen können, dass eine (Liebes-) Beziehung, die auf einem krassen Machtgefälle beruht, auf Dauer zum Scheitern verurteilt ist.

Ich bin der Überzeugung, dass immer neues Leid entstehen wird, solange wir die Art wie wir die meisten unserer Beziehungen zu Mitmenschen, anderen Tieren und Natur gestalten nicht hinterfragen.

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tdhtdgdfhggjhgh  19.05.2023, 19:17
@Frosch161

Es geht doch nicht um den sein, sondern um den sollen Zustand. Und denkst du ich Zweifel das an? Dass wir anders handeln sollten als wir es tun?

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Frosch161  20.05.2023, 09:39
@tdhtdgdfhggjhgh

Nein, das zweifel ich mich an. Ich versuche zu erklären, was ich für das Grundproblem der Gesellschaft halte, dass es anzugehen gilt, wenn wir wirkungsvoll vermeidbares Leid verringern wollen und warum mich meine ethischen Grundsätze deshalb zum Anarchismus gebracht haben

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tdhtdgdfhggjhgh  15.05.2023, 00:47

Was findest du am Töten schlecht?

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Frosch161  15.05.2023, 01:04
@tdhtdgdfhggjhgh

Ich hänge an meinen Leben und die meisten anderen genauso. Wenn ich es vermeiden kann möchte ich also niemanden sein Leben nehmen.
Aber klar, es gibt auch Ausnahmen in denen ich es als gerechtfertigt ansehen würde, potentiell tödliche Gewalt anzuwenden, aber selbst dann würde ich es vor mir maximal als „notwendiges Übel“ (ich hasse diesen Begriff eigentlich) rechtfertigen

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tdhtdgdfhggjhgh  15.05.2023, 06:55
@Frosch161

aber wenn man tot ist, hat man auch kein Interesse mehr nicht tot zu sein. Also ist es doch egal.

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Frosch161  15.05.2023, 14:25
@tdhtdgdfhggjhgh

Wenn man das so sieht, müsste man konsequenterweise zu dem Schluss kommen, das letztlich alles egal ist, weil wir alle irgendwann sterben.

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Weil gut durchdachte Ethiken zu kompliziert einzuhalten sind. Die meisten sind zu faul dazu.